Blitzumfrage zu den vergangenen Warnstreiks:
Streiks treffen Betriebe hart – fast jedes zweite Unternehmen mit Einbußen
Streiks treffen Wirtschaft hart: IHK-Blitzumfrage zeigt Unmut über Zeitpunkt und große Belastungen für Unternehmen und Beschäftigte in Westmecklenburg.

Die Warnstreiks der Dienstleistungsgesellschaft ver.di im Öffentlichen Nahverkehr in den letzten Wochen stößt bei der Wirtschaft der Region auf deutliche Kritik. In einer kurzfristig durchgeführten Online-Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin, an der sich vom 25. bis 27. März 2025 insgesamt 531 Mitgliedsunternehmen beteiligten, äußerte sich die überwältigende Mehrheit besorgt über die Auswirkungen der Streiks.
Kritik am Zeitpunkt – Unmut über zusätzliche Belastungen
87 Prozent der befragten Unternehmen halten den Zeitpunkt der Streiks angesichts der aktuellen Krisen in Deutschland und Europa für unangemessen. Viele Betriebe sehen sich ohnehin mit Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Inflation oder Nachwirkungen der Energiekrise konfrontiert – zusätzliche Arbeitsausfälle infolge von Streikmaßnahmen verschärfen die Lage weiter.
58 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Streiks direkte Auswirkungen auf ihre Mitarbeitenden haben – was sich wiederum negativ auf die täglichen Betriebsabläufe auswirkt. Besonders betroffen sind Branchen mit hohem Kundenverkehr und logistischem Aufwand.
Trotz der schwierigen Lage versuchen viele Unternehmen, ihre Belegschaft bestmöglich zu unterstützen. 38 Prozent der Betriebe setzen auf flexible Maßnahmen wie Arbeitszeitverlagerung, Diensttausch, Home-Office-Regelungen, Gleittage oder Freistellungen. Besonders für Auszubildende wurden Fahrgemeinschaften oder Hol- und Bringdienste organisiert, um den Arbeitsweg trotz Streik sicherzustellen.
Wirtschaftliche Einbußen deutlich spürbar
Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (47 Prozent) meldet wirtschaftliche Einbußen – verursacht durch geringere Kundenfrequenz, Lieferverzögerungen, Auftragsstau und eingeschränkte Arbeitszeiten. Gleichzeitig binden die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen personelle und finanzielle Ressourcen, die im Alltagsgeschäft fehlen.
Unter den besonders belasteten Gruppen finden sich viele Soloselbständige, vor allem Eltern. Ohne personelle Reserven ist es für sie kaum möglich, die Arbeit während eines Streiktages auszugleichen – ein Umstand, der zu massiven organisatorischen und wirtschaftlichen Problemen führt.