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Brandschutz in Schwerin: Immer noch erhebliche Mängel bei Brandverhütungsschau

Schwerin, 16.08.2017 (red/sr). Auf Anfrage der Unabhängigen Bürger (UB) teilt die Verwaltung mit, dass es keine Brandgefahr bei Fassadendämmungen bei städtischen Gebäuden gäbe. Trotzdem macht der Brandschutz den UB Sorge. 

  • Veröffentlicht August 16, 2017

Schwerin, 16.08.2017 (red/sr). Auf Anfrage der Unabhängigen Bürger (UB) teilt die Verwaltung mit, dass es keine Brandgefahr bei Fassadendämmungen bei städtischen Gebäuden gäbe. Trotzdem macht der Brandschutz den UB Sorge. Von Stefan Rochow

Nachrichten Schwerin

Im Mai diesen Jahres brannte ein Hochhaus in London. Die verheerenden Auswirkungen des Brandes waren damals unter anderem auf leicht entflammbares Material bei der Fassadendämmung zurückgeführt worden. Für die Unabhängigen Bürger (UB) war es daher im Juni ein Anlass bei der Stadtverwaltung nachzufragen, wie sie das Risiko so eines Brandes bei städtischen Gebäuden einschätzt. Seit Anfang August liegt nun die Antwort vor, die Entwarnung gibt.

 

Laut schriftlicher Auskunft von Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier  bestehe keine Gefahr. Leichtentflammbare Materialen seien nicht verbaut worden, allenfalls Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol-Dämmstoffen; diese gelten als schwer entflammbar. Zusätzlich habe die Stadt die Gebäude schon seit Jahren mit Brandriegeln ausgerüstet und achte auf Brandsicherheit – etwa indem Containerstellplätze aus Kunststoff mindestens einen Abstand von 3 Metern zur Fassade haben. „Es ist beruhigend, dass bei unseren städtischen Gebäuden offenbar keine Brand-Risiken wie im Falle des Londoner Hochhauses drohen.“, kommentiert UB-Fraktionsvorsitzender Silvio Horn die Antwort aus der Stadtverwaltung.

 

Versäumnisse bei der Brandverhütungs-

vorschau

 

Eine Sache bereitet dem Kommunalpolitiker dann doch große Sorgen. „Allerdings hat die Verwaltung auf unsere Nachfrage erneut erhebliche Versäumnisse bei der Brandverhütungsschau einräumen müssen, nachdem bereits im letzten Jahr bei den Schulen ein Bearbeitungsstau öffentlich geworden war.“

 

So seien von den 1.000 pflichtig zu begutachtenden Objekten rund 630 überfällig, also außerhalb der Überprüfungspflicht. Zum Teil seien die Fristen erheblich überschritten. Für Silvio Horn muss hier dringend Abhilfe geschaffen werden. Die Verwaltung habe trotz Ankündigungen den Bearbeitungsstau des vergangenen Jahres bei Schulen offenbar nicht abgearbeitet und gehe nun notgedrungen nach Prioritäten bei den zu begutachtenden Gebäuden vor; Kindereinrichtungen oder Gebäude, in denen zeitgleich viele Menschen aufhältig sind, stehen im Fokus.

 

Dies sei zwar nachvollziehbar, aber nicht ausreichend. Silvio Horn wünscht sich von der Stadt eine andere Prioritätensetzung als bisher. „Unseres Erachtens muss dem Brandschutz mehr Priorität beigemessen werden, als beispielsweise der Knöllchenverteilung bei Parkverstößen. Die Verwaltungsspitze muss der öffentlichen Sicherheit deutlich mehr Beachtung schenken und notfalls Personal umsetzen“.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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