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Jörg Reppin kämpft weiter als IG BAU-Bezirkschef für Arbeitnehmerrechte

  • Veröffentlicht März 18, 2022
Auch zahlreiche Beschäftigte auf dem Bau profitieren vom Engagement des Gewerkschafters. | Foto: privat

Er ist bereits 73, hat aber wenig von seinem Kampfgeist verloren. Zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch in Schwerin dürften seinen Namen kennen und haben von seinem Verhandlungsgeschick sowie einem Engagement bereits profitiert. Manch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürften durch aus mit viel Respekt auf ihn blicken. Die Rede ist von Jörg Reppin. Bisheriger und neuer Bezirksvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

 

Mit 73 noch kampfbereit

Vier weitere Jahre bleibt der engagierte 73-jährige in dieser wichtigen Position als Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte und Beschäftigte aus der Land- und Forstwirtschaft – auch in Schwerin. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in der Stadt aktuell rund 2.300 Menschen – 1.000 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 880 in der Gebäudereinigung.

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Jörg Reppin kommt aus der Baubranche und weiß somit genau, wovon er spricht. Als gelernter Isolierer und Monteur arbeitete er über Jahrzehnte in der Rostocker Firma Isolier- und Kältetechnik, die die Münchner Reinhold und Mahla AG nach der Wende übernahm, und die 2002 in den Bilfinger-Konzern überging. Seit 1963 engagiert sich Reppin gewerkschaftlich, seit 2017 als IG BAU-Bezirksvorsitzender. Der gebürtige Rostocker ist verheiratet und hat eine Tochter.

 

Jörg Reppin kämpft auch weiterhin für Arbeitnehmerrecht. | Foto: privat

„Beschäftigte verkaufen sich oft noch unter Wert“

„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – den Beschäftigten sollte es nicht egal sein, wie ihr Beruf in Zukunft aussieht“, so der neue und alte IG-Bau-Bezirkschef. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fielen aber nicht vom Himmel. Der Gewerkschafter appelliert daher an die Beschäftigten, sich gemeinsam mit der IG BAU für die eigenen Belange einzusetzen. Das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. „Es kann nicht sein, dass sich gerade im Osten noch immer viele Beschäftigte unter Wert verkaufen. Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen“, rät Reppin. Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

 

Wandel der Arbeitswelt nur mit Gewerkschaften und Betriebsräten

Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht. Wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Reppin. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugute kommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der IG BAU-Bezirkschef.

Außerdem kündigt Reppin an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region. Von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Mecklenburg einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“

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Redaktion

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