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Kamin- und Parkettstudio Fischer: Der kleine Familienbetrieb mit Tradition

(sr). Grossvater, Vater, Sohn und Schwiegertochter: Das Kamin- und Parkettstudio Fischer kann auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken. Der Weg war nicht immer einfach.   Tradition, Geschichte und Innovation –

  • Veröffentlicht März 21, 2014
Das Kamin- und Parkettstudio Fischer in Schwerin ist ein Unternehmen mit langer Tradition
Das Kamin- und Parkettstudio Fischer in Schwerin ist ein Unternehmen mit langer Tradition

(sr). Grossvater, Vater, Sohn und Schwiegertochter: Das Kamin- und Parkettstudio Fischer kann auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken. Der Weg war nicht immer einfach.

 

Tradition, Geschichte und Innovation – bei diesem Dreiklang denken wir viel zu oft an die großen Unternehmen in der Landeshauptstadt. Das ist aber völlig verkehrt, den eines der ältesten Schweriner Familienunternehmen sitzt heute in der Güstrower Strasse 88. Bereits in der dritten Generation existiert das Kamin- und Parkettstudio Fischer.

 

Im Jahr 1908 gründete der Großvater Fritz des heutigen Inhabers Eckart Fischer seine Ofensetzerei in der Wittenburger Straße  Meist mit Kacheln aus dem Betrieb eines Onkels, reparierte Fritz Fischer die Öfen in Schwerin. Das ging lange gut.

 

Aus privat wird staatlich

 

Nach dem 2. Weltkrieg enteignete man Fritz Fischer und sein Unternehmen ebenso wie viele andere Unternehmer in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands. Für viele Unternehmen war das der Todesstoss – so aber nicht bei den Fischers. Karl Fischer, der Sohn des Firmengründers, erwirbt das Unternehmen zurück und erbaute den neuen Firmensitz 1953 am Bahnübergang in der Lübecker Strasse. Viele ältere Schwerinerinnen und Schweriner, werden sich sicherlich noch gut an den zigarrenrauchenden Ofensetzer erinnern können.

 

Die ersten Verstaatlichungsversuche der DDR, überstand der Betrieb dann auch ganz gut. Weil damals alle privaten Handwerksunternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern verstaatlicht werden sollten, teilte Karl Fischer den Betrieb kurzerhand zwischen seinem Bruder Fritz und sich selbst auf. Jeder führte nun einen kleineren Betrieb und konnte daher der sozialistischen Enteignungswelle entgehen. Trotzdem traten beide wenig später in die Produktionsgenossenschaft (PGH) ein. Dort baute man Öfen und Herde, Karl Fischer wurde PGH -Vorsitzender.

 

Das ging so lange gut, bis die PGH im Jahr 1972 in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt wurde, dem VEB Keramik in Schwerin. Karl Fischer übernahm die Leitung der Ofenbaustrecke und konnte nun auch wieder Lehrlinge ausbilden.

 

Nach der Wende Neubeginn

 

Nach der Wende im Jahr 1990 war es dann wieder soweit: Karl und Rosi Fischer gründeten das Ofen- und Kaminstudio Fischer und firmierten nun auch offiziell wieder unter dem Namen des Schweriner Traditionsbetriebes. 1993 stießen dann auch die heutigen Inhaber Birgit und Eckart dazu. Eckart ist gelernter Zimmermann und Parkettleger und seine Ehefrau Birgit kommt aus dem Lederhandwerk – mit Öfen hatten beide bis zu diesem Zeitpunkt nichts zu tun. Sie drücken aber noch einmal die Schulbank bei der Handwerkskammer Schwerin und erhalten den Meisterbrief des Ofenbauhandwerks. 1997 legt Eckart Fischer dann in Stade auch noch einmal den Meisterbrief im Parkettverlegerhandwerk ab. Seit dem Jahr 2000 führen beide nun das Unternehmen, das inzwischen Kamin- und Parkettstudio Fischer GmbH heißt.

 

Inhaberin Birgitt Fischer: "“Handwerk hat keinen goldenen Boden mehr”
Inhaberin Birgitt Fischer: „“Handwerk hat keinen goldenen Boden mehr”

Frau Fischer ist stolz auf die über 100-jährige Tradition des Familienbetriebs. Alles was man beim Kamin- und Parkettstudio Fischer in Auftrag gibt, ist individuelle Handarbeit. Leider, so scheint es manchmal, geht das Gefühl für das deutsche Handwerk verloren, meint die Inhaberin. „Handwerk hat keinen goldenen Boden mehr“, sagt sie und wundert sich manchmal über die Menschen, die offensichtlich in der „Wegwerfgesellschaft“ keinen Wert mehr auf Standards und Qualität legen.

 

Dabei sei es wichtig, dass man sich beim Ofen- und Kamineinbau von Fachleuten beraten lässt. „Wer hier nur anhand eines Kataloges oder des Internets seine Kaufentscheidung fällt, ärgert sich dann viele, viele Jahre über diese Entscheidung“, so Birgit Fischer. Gute Beratung und Service, nimmt viel Zeit in Anspruch. Diese Zeit widmen die Inhaber ihren Kunden gerne. Sie und ihre zwei Mitarbeiter haben Spaß bei der Arbeit, dass merkt man im Gespräch sofort.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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