Bundeskanzler kommt:
Was Friedrich Merz morgen in Schwerin vorhat
Bundeskanzler Friedrich Merz wird am Dienstag in Schwerin erwartet. Bei seinem Antrittsbesuch stehen Gespräche über Wirtschaft, Energiepreise und neue Arbeitsplätze im Mittelpunkt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) setzt seine Reise durch die Bundesländer fort und macht am Dienstag Station in Mecklenburg-Vorpommern. Ziel der Reise ist es nach Angaben der Bundesregierung, den Austausch zwischen Bund und Ländern zu vertiefen. Bis Ende des Jahres will Merz alle 16 Länder besucht haben.
Noch bevor der erste Termin beginnt, ist die Erwartung spürbar: Wenn Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Dienstag in Schwerin eintrifft, geht es nicht nur um höfliche Antrittsfloskeln. Es geht um viel Geld, um Arbeitsplätze und um die Frage, wie Mecklenburg-Vorpommern in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Kurs hält. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will den Besuch nutzen, um Druck zu machen: auf niedrigere Strompreise, mehr Unterstützung für die Häfen und neue Impulse für Unternehmen im Land.
Wachstumsimpulse setzen
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) empfängt den Kanzler am Vormittag vor der Staatskanzlei in Schwerin. Dort wird sich Merz zunächst in das Goldene Buch des Landes eintragen, bevor er an der regulären Kabinettssitzung der Landesregierung teilnimmt. Im Anschluss ist ein gemeinsames Pressestatement beider Regierungschefs geplant.
Im Mittelpunkt der Gespräche: die schwierige wirtschaftliche Lage. Schwesig betonte im Vorfeld, es gehe vor allem darum, neue Wachstumsimpulse zu setzen. „Die wichtigste Aufgabe von Bund und Land ist es, Deutschland wirtschaftlich weiter voranzubringen und Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen“, sagte sie. Nach zwei Jahren ohne Wirtschaftswachstum rechnen Wirtschaftsinstitute für 2025 nur noch mit einem sehr geringen Plus. Viele Unternehmen klagen über hohe Energiepreise und Bürokratie.
Schwesig drängt deshalb erneut auf eine Senkung der Stromkosten. Mecklenburg-Vorpommern produziere grünen Strom in großen Mengen – dieser müsse auch günstiger bei Verbraucherinnen, Verbrauchern und Unternehmen ankommen. Zudem fordert das Land mehr Unterstützung des Bundes für die norddeutschen Häfen, die von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung seien.
Besuch bei Ypsomed: Gesundheitswirtschaft als Wachstumsbeispiel
Gegen Mittag wird der Kanzler gemeinsam mit Schwesig die Produktionsstätte des Schweizer Medizintechnik-Unternehmens Ypsomed in Schwerin besuchen. Dort werden sie von Geschäftsführer Simon Michel und Beschäftigten empfangen.
Ypsomed produziert seit 2019 in Schwerin Injektions- und Infusionssysteme, unter anderem für Diabetes-Patienten. Rund 500 Menschen arbeiten derzeit in dem Werk. Das Unternehmen will seine Kapazitäten in den kommenden Jahren deutlich erweitern: Bis Ende des Jahrzehnts sollen dort jährlich 400 bis 500 Millionen sogenannte Pens gefertigt werden – die Zahl der Arbeitsplätze soll sich auf rund 1.000 verdoppeln.
„Wir wollen zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren an Wirtschaftskraft gewonnen hat. Ein gutes Beispiel ist die Gesundheitswirtschaft“, sagte Schwesig. Die Erweiterung bei Ypsomed steht für sie stellvertretend für die positiven Entwicklungen im Land.
Zum Abschluss des Werkbesuchs sind Pressestatements vorgesehen, bevor der Kanzler seine Reise fortsetzt.



