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Bundeskanzler kommt:
Was Friedrich Merz morgen in Schwerin vorhat

Bundeskanzler Friedrich Merz wird am Dienstag in Schwerin erwartet. Bei seinem Antrittsbesuch stehen Gespräche über Wirtschaft, Energiepreise und neue Arbeitsplätze im Mittelpunkt.

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  • Veröffentlicht November 3, 2025
Kanzlerbesuch Schwerin
In der ver­gan­genen Woche startete Bun­deskan­zler Friedrich Merz seine Tour in Sach­sen. Hier bei ein­er Betrieb­s­besich­ti­gung. Foto: Bundesregierung/Sandra Steins

 

Bun­deskan­zler Friedrich Merz (CDU) set­zt seine Reise durch die Bun­deslän­der fort und macht am Dien­stag Sta­tion in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Ziel der Reise ist es nach Angaben der Bun­desregierung, den Aus­tausch zwis­chen Bund und Län­dern zu ver­tiefen. Bis Ende des Jahres will Merz alle 16 Län­der besucht haben.

Noch bevor der erste Ter­min begin­nt, ist die Erwartung spür­bar: Wenn Bun­deskan­zler Friedrich Merz (CDU) am Dien­stag in Schw­erin ein­trifft, geht es nicht nur um höfliche Antritts­floskeln. Es geht um viel Geld, um Arbeit­splätze und um die Frage, wie Meck­len­burg-Vor­pom­mern in wirtschaftlich her­aus­fordern­den Zeit­en Kurs hält. Min­is­ter­präsi­dentin Manuela Schwe­sig (SPD) will den Besuch nutzen, um Druck zu machen: auf niedrigere Strompreise, mehr Unter­stützung für die Häfen und neue Impulse für Unternehmen im Land.

Wachstumsimpulse setzen

Min­is­ter­präsi­dentin Manuela Schwe­sig (SPD) empfängt den Kan­zler am Vor­mit­tag vor der Staatskan­zlei in Schw­erin. Dort wird sich Merz zunächst in das Gold­ene Buch des Lan­des ein­tra­gen, bevor er an der reg­ulären Kabi­nettssitzung der Lan­desregierung teil­nimmt. Im Anschluss ist ein gemein­sames Press­es­tate­ment bei­der Regierungschefs geplant.

Im Mit­telpunkt der Gespräche: die schwierige wirtschaftliche Lage. Schwe­sig betonte im Vor­feld, es gehe vor allem darum, neue Wach­s­tum­sim­pulse zu set­zen. „Die wichtig­ste Auf­gabe von Bund und Land ist es, Deutsch­land wirtschaftlich weit­er voranzubrin­gen und Arbeit­splätze zu sich­ern und zu schaf­fen“, sagte sie. Nach zwei Jahren ohne Wirtschaftswach­s­tum rech­nen Wirtschaftsin­sti­tute für 2025 nur noch mit einem sehr gerin­gen Plus. Viele Unternehmen kla­gen über hohe Energiepreise und Bürokratie.

Schwe­sig drängt deshalb erneut auf eine Senkung der Stromkosten. Meck­len­burg-Vor­pom­mern pro­duziere grü­nen Strom in großen Men­gen – dieser müsse auch gün­stiger bei Ver­braucherin­nen, Ver­brauch­ern und Unternehmen ankom­men. Zudem fordert das Land mehr Unter­stützung des Bun­des für die nord­deutschen Häfen, die von gesamtwirtschaftlich­er Bedeu­tung seien.

Besuch bei Ypsomed: Gesundheitswirtschaft als Wachstumsbeispiel

Gegen Mit­tag wird der Kan­zler gemein­sam mit Schwe­sig die Pro­duk­tion­sstätte des Schweiz­er Medi­z­in­tech­nik-Unternehmens Ypsomed in Schw­erin besuchen. Dort wer­den sie von Geschäfts­führer Simon Michel und Beschäftigten emp­fan­gen.

Ypsomed pro­duziert seit 2019 in Schw­erin Injek­tions- und Infu­sion­ssys­teme, unter anderem für Dia­betes-Patien­ten. Rund 500 Men­schen arbeit­en derzeit in dem Werk. Das Unternehmen will seine Kapaz­itäten in den kom­menden Jahren deut­lich erweit­ern: Bis Ende des Jahrzehnts sollen dort jährlich 400 bis 500 Mil­lio­nen soge­nan­nte Pens gefer­tigt wer­den – die Zahl der Arbeit­splätze soll sich auf rund 1.000 ver­dop­peln.

„Wir wollen zeigen, dass Meck­len­burg-Vor­pom­mern in den let­zten Jahren an Wirtschaft­skraft gewon­nen hat. Ein gutes Beispiel ist die Gesund­heitswirtschaft“, sagte Schwe­sig. Die Erweiterung bei Ypsomed ste­ht für sie stel­lvertre­tend für die pos­i­tiv­en Entwick­lun­gen im Land.

Zum Abschluss des Werkbe­suchs sind Press­es­tate­ments vorge­se­hen, bevor der Kan­zler seine Reise fort­set­zt.