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Frauen nicht gleichberechtigt trotz Männerstrip

(sr) Die meisten Deutschen halten Frauen immer noch nicht für gleichgestellt. Der Weltfrauenentag soll darauf aufmerksam machen. Die Realität sieht anders aus.   Frauen, so ist die Mehrheit der Deutschen

  • Veröffentlicht März 8, 2014
Trotz Nachteile bei Arbeitslohn und der Besetzung von Führungspositionen entwickelt sich der Weltfrauentag zu einem Partyevent
Trotz Nachteile bei Arbeitslohn und der Besetzung von Führungspositionen entwickelt sich der Weltfrauentag zu einem Partyevent

(sr) Die meisten Deutschen halten Frauen immer noch nicht für gleichgestellt. Der Weltfrauenentag soll darauf aufmerksam machen. Die Realität sieht anders aus.

 

Frauen, so ist die Mehrheit der Deutschen überzeugt, werden nach wie vor benachteiligt. Eine entsprechende Forsa-Umfrage im Auftrag der IG Metall zum Frauentag, belegte das. Nur 19 Prozent der Befragten waren der Auffassung, dass Frauen den Männern „voll und ganz gleichgestellt“ seien. 79 Prozent hingegen waren der Meinung, dass Frauen in bestimmten Breichen benachteiligt werden.

 

Immer noch werden von vielen Menschen die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf kritisiert. Kinder, so hat die Mehrheit den Eindruck, sind für Frauen nach wie vor ein großer Hemmschuh. Häufig wurden auch Nachteile beim Arbeitslohn und bei der Besetzung von Führungspositionen als Beleg für die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts angegeben.

 

Menstrip statt Frauenpower

 

Es gibt also noch viel zu tun. Der Weltfrauentag entwickelt sich aber seit Jahren in eine ganz andere Richtung.

 

Die Politik bemüht sich immer noch redlich darum, den politischen Charakter des Frauentages zu betonen – mit wenig durchschlagendem Erfolg. SPD und LINKE in Schwerin verteilen Rosen an die Frauen und laden – ebenso wie die CDU – zu Frauenkaffees ein.

 

Die Musik spielt aber längst woanders. Restaurants laden zu Menüs für Frauen ein und Kaufhäuser verteilen schon lange vorher Einkaufsgutscheine ein. Alles ist inzwischen kommerzialisiert. Höhepunkt des Internationalen Frauentags sind dann aber die Frauentagspartys. Disko und Erotik unter Ausschluss männlicher Mitfeierer – Menstrip statt Frauenpower. Das mutet komisch an und zeigt den Trend auf.

 

Profitmaschine Frauentag soll in Schwung gebracht werden

 

Hinter vorgehaltener Hand beklagen sich vor allem die Geschäftstreibenden, dass der Tag noch nicht den gewünschten Umsatz bringt. Nicht nur Blumenverkäufer wünschten sich einen ähnlichen Verkaufsschlager wie beispielsweise den Valentinstag. Das kann der Internationale Frauentag aber noch nicht bieten. Geschäftstüchtige Unternehmer lassen aber nicht locker und versuchen die erhoffte Profitmaschine Weltfrauentag in Schwung zu bringen.

 

Der Internationale Frauentag, der einmal als Kampftag der Frauen für Gleichberechtigung entstanden ist, ist zu einem zahnlosen und lauschigen Eventtag für Frauen mutiert. Das ernste Anliegen ist längst in den Hintergrund getreten.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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