Kinder gingen auf „Barrieren-Suche“
Einen Ausflug der besonderen Art erlebten kürzlich 90 Kinder in Schwerin. In den Stadtteilen Zippendorf und Neu Zippendorf zogen sie los, um Barrieren im öffentlichen Raum zu dokumentieren. Barrieren, die
Bereits seit 1992 soll der alljährlich am 5. Mai stattfindende „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ auf die Situation der Betroffenen aufmerksam machen, für diese sensibilisieren und weitere Schritte zu einer wirklichen Gleichstellung und gesellschaftlichen Teilhabe einfordern. Mit verschiedenen, durch die „Aktion Mensch“ geförderten, Projekten sollen diese Ziele weiter vorangebracht werden.
Kinder gingen auf Barrieren-Suche
Eines dieser Projekte war der am 2. Mai 2022 vom Verein „Haus der Begegnung Schwerin e.V.“ durchgeführte Barriere-Checker-Rundgang. Das mit diesem verbundene Ziel war, barrierefreie Teilhabe und das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu erhöhen. Aus diesem Grund wollten sich etwa 90 Kinder, aufgeteilt in Kleingruppen, in den Stadtteilen Zippendorf und Neu Zippendorf auf die Suche nach entsprechenden Barrieren begeben. Bevor es aber losgehen konnte, galt es noch, die Begrifflichkeit „Barriere“ zu erschließen. Dafür stellten sich die Kinder folgenden Fragen:
- Was stellst du dir unter den Begriff Barriere vor?
- Welche Arten von Barrieren kennst du?
- Wie kann man diese Barrieren vermeiden oder überwinden?
Was ist eigentlich eine Barriere?
Es zeigte sich, dass die jungen Teilnehmenden durchaus wussten, was Barrieren sind, und somit ohne langes Überlegen entsprechende Beispiele benennen konnten. Zusammenfassend kam man zu dem Ergebnis, dass Barrieren Strukturen sind, welche Menschen davon abhalten, gleichberechtigt, selbstbestimmt und unabhängig zu leben. Dabei gibt es, in Abhängigkeit von der jeweils individuellen Einschränkung, ganz unterschiedliche Barrierearten. So ist es beispielsweise für viele Menschen mit Sehbehinderungen schwierig oder gar unmöglich, einen Busfahrplan zu lesen. Somit wäre dies für die Betroffenen eine Barriere. Um den Busfahrplan eindeutig barrierefrei zu gestalten, wäre die Umwandlung der geschriebenen Informationen in eine Tonspur der erste Schritt. Diese müsste man dann bei Bedarf abspielen können. Hierfür wäre ein Informationsknopf eine mögliche Lösung.
Ganz nach dem Motto „Barriere erkannt, Barriere gebannt“ entdeckten die Kinder dann in den beiden Statteilen eine Vielzahl von Hindernissen. Hierbei entstanden zum Zweck der Dokumentation zahlreiche Fotos, die dann auch Eingang in einen Barriere-Bericht über die Barrieren fanden.
Die Ergebnisse
Nachfolgend einige der entstandenen Bilder. Wir haben jeweils den Standort dazu geschrieben. Schauen Sie selbst, ob Sie die Barriere entdecken. Nach den Darstellungen der Fotos finden Sie die Auflösung.
Auflösung
Pankower Straße / Restauranteingang
Stufen verhindern den Eingang zum Restaurant „Pankow“
Parkanlage Neu Zippendorf / Pausenecke
Es gibt keinen befestigten Weg für Rollstühle, der Tisch ist nicht für Rollstuhlfahrer nutzbar.
Parkanlage Neu Zippendorf / Spielplatz
Der Sandweg verhindert Rollstuhlfahrern die Nutzung des Spielplatzes, zudem gibt es keine Spielgeräte für Rollstuhlfahrer.
Hamburger Allee / Bushaltestelle
Der Fahrplan ist nicht im Audioformat verfügbar. Der Fahrplan hängt zudem zu weit heraus und stellt eine Verletzungsgefahr dar.
Brücke Bosselmannstraße über Crivitzer Chaussee zum Strand
Die Brücke ist zu steil (12%), es gibt auch keine nahegelegene Ampel über die Chrivitzer Chaussee
Zippendorfer Strand / öffentliches WC
Das barrierefreie WC ist zugestellt.