Di, 13. Mai 2025
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Mit Kinderaugen kontrolliert:
Wie sicher sitzen unsere Kleinsten im Auto?

Kita-Kinder in Schwerin kontrollieren mit Polizei und Verkehrswacht, ob junge Mitfahrer im Auto richtig gesichert sind – ein Weckruf für mehr Kindersicherheit.

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  • Veröffentlicht Mai 6, 2025
Kindersicherung Auto
Am ver­gan­genen Mittwoch fand auch in Schw­erin die Aktion  „100 % Geschnallt?!“ statt. Foto: Verkehr­swacht

Seit vie­len Jahren ist es vorgeschrieben, dass Aut­o­fahrer ihre Kinder im Auto beson­ders sich­ern müssen. Viele tun es, doch nicht alle.

Deshalb schaut­en in der ver­gan­genen Woche am frühen Mor­gen Fred­er­ic Bar­ton­net und Stef­fen Weber der Verkehr­swacht Schw­erin sowie Christin Eick­holt der Lan­desverkehr­swacht Schw­erin gemein­sam mit Kindern der AWOKi­ta „Die kleinen Schulzen“ in Schw­erin vor dem Kinder­garten genau hin, ob Kinder im Auto der Eltern oder Großel­tern richtig gesichert sind. Die Kon­tak­t­beamtin Clau­dia Reimann und der Kon­tak­t­beamte Stephan Din­gler der Polizei­in­spek­tion Schw­erin unter­stützen die örtliche Verkehr­swacht und die Kinder bei dieser Aktion.

Kleine Kontrolleure im Einsatz für mehr Sicherheit

Kleine Helfer von der AWO-Kita „Die kleinen Schulzen“ übergeben – wenn nötig – an Eltern ein „Straf­man­dat aus Kinder­hand“. Denn bei der Aktion am let­zten Mittwoch sollen vor allem Infor­ma­tio­nen für Eltern und Kinder richtiges Ver­hal­ten bewirken. Sie find­et zeit­gle­ich an mehr als 13 Orten in unserem Bun­des­land statt.

Durch eine Änderung der Straßen­verkehrsor­d­nung (StVO) wurde in Deutsch­land vor mehr als 25 Jahren fest­gelegt, dass Kinder bis zum vol­len­de­ten zwölften Leben­s­jahr, die klein­er als 150 Zen­time­ter sind, in Kraft­fahrzeu­gen nur mitgenom­men wer­den dür­fen, wenn „amtlich genehmigte und für das Kind geeignete Rück­hal­teein­rich­tun­gen“ benutzt wer­den. Zwar wer­den Kinder auf der Auto­bahn fast immer im Kinder­sitz gesichert, auf Land­straßen und in der Stadt ist die Sicherungsquote jedoch deut­lich geringer.

Verkehr­swacht und Polizei appel­lieren an alle Aut­o­fahrer, ihrer Ver­ant­wor­tung nachzukom­men und bei aus­nahm­s­los jed­er Fahrt für einen wirkungsvollen Schutz aller mitgenomme­nen Kinder zu sor­gen. Denn das Risiko, bei einem Unfall ver­let­zt oder getötet zu wer­den ist bei einem ungesicherten Kind um das Sieben­fache höher.

Kurze Strecken – großes Risiko

Auch nicht ord­nungs­gemäß gesicherte Kinder sind stark unfall­ge­fährdet. In ein­er Studie des GDV (2018) waren dem­nach 48% der Kinder nicht ord­nungs­gemäß gesichert. Ins­beson­dere waren dies Gurt­lose (nicht aus­re­ichend fest angelegte Gurte), die Nicht­be­nutzung der Führung­shil­fen für den Gurt oder ver­drehte Gurte. Die Fahrt­dauer bee­in­flusst dabei die Quote für den Fehlge­brauch erhe­blich. Kurze Fahrt­dauern bis 10 Minuten führen zu deut­lich mehr Fehlern als län­gere Fahrten.

„100% geschnallt?!“ ist eine Kam­pagne der Verkehr­swacht, der Polizei und weit­er­er Part­ner. Erst­mals im Jahr 2014 wurde eine gemein­same, lan­desweite Kon­trol­lak­tion aller Verkehr­swacht­en vor Kitas und Schulen organ­isiert.