Mit Kinderaugen kontrolliert:
Wie sicher sitzen unsere Kleinsten im Auto?
Kita-Kinder in Schwerin kontrollieren mit Polizei und Verkehrswacht, ob junge Mitfahrer im Auto richtig gesichert sind – ein Weckruf für mehr Kindersicherheit.

Seit vielen Jahren ist es vorgeschrieben, dass Autofahrer ihre Kinder im Auto besonders sichern müssen. Viele tun es, doch nicht alle.
Deshalb schauten in der vergangenen Woche am frühen Morgen Frederic Bartonnet und Steffen Weber der Verkehrswacht Schwerin sowie Christin Eickholt der Landesverkehrswacht Schwerin gemeinsam mit Kindern der AWOKita „Die kleinen Schulzen“ in Schwerin vor dem Kindergarten genau hin, ob Kinder im Auto der Eltern oder Großeltern richtig gesichert sind. Die Kontaktbeamtin Claudia Reimann und der Kontaktbeamte Stephan Dingler der Polizeiinspektion Schwerin unterstützen die örtliche Verkehrswacht und die Kinder bei dieser Aktion.
Kleine Kontrolleure im Einsatz für mehr Sicherheit
Kleine Helfer von der AWO-Kita „Die kleinen Schulzen“ übergeben – wenn nötig – an Eltern ein „Strafmandat aus Kinderhand“. Denn bei der Aktion am letzten Mittwoch sollen vor allem Informationen für Eltern und Kinder richtiges Verhalten bewirken. Sie findet zeitgleich an mehr als 13 Orten in unserem Bundesland statt.
Durch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) wurde in Deutschland vor mehr als 25 Jahren festgelegt, dass Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr, die kleiner als 150 Zentimeter sind, in Kraftfahrzeugen nur mitgenommen werden dürfen, wenn „amtlich genehmigte und für das Kind geeignete Rückhalteeinrichtungen“ benutzt werden. Zwar werden Kinder auf der Autobahn fast immer im Kindersitz gesichert, auf Landstraßen und in der Stadt ist die Sicherungsquote jedoch deutlich geringer.
Verkehrswacht und Polizei appellieren an alle Autofahrer, ihrer Verantwortung nachzukommen und bei ausnahmslos jeder Fahrt für einen wirkungsvollen Schutz aller mitgenommenen Kinder zu sorgen. Denn das Risiko, bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden ist bei einem ungesicherten Kind um das Siebenfache höher.
Kurze Strecken – großes Risiko
Auch nicht ordnungsgemäß gesicherte Kinder sind stark unfallgefährdet. In einer Studie des GDV (2018) waren demnach 48% der Kinder nicht ordnungsgemäß gesichert. Insbesondere waren dies Gurtlose (nicht ausreichend fest angelegte Gurte), die Nichtbenutzung der Führungshilfen für den Gurt oder verdrehte Gurte. Die Fahrtdauer beeinflusst dabei die Quote für den Fehlgebrauch erheblich. Kurze Fahrtdauern bis 10 Minuten führen zu deutlich mehr Fehlern als längere Fahrten.
„100% geschnallt?!“ ist eine Kampagne der Verkehrswacht, der Polizei und weiterer Partner. Erstmals im Jahr 2014 wurde eine gemeinsame, landesweite Kontrollaktion aller Verkehrswachten vor Kitas und Schulen organisiert.