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Marte-Meo-Methode bereichert pädagogische Arbeit der Kita gGmbH:
Kita „Waldgeister“ zertifiziert

Wie können die Kita-Fachkräfte reagieren, ohne konkret anzuleiten

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  • Veröffentlicht August 9, 2024

 

arte-Meo-Methode bereichert die pädagogische Arbeit bei der Kita gGmbH
Anne-Katrin Mey­er, Lei­t­erin der Kita Waldgeis­ter (vorne, 3. v.l.), und ihr Team sind mit dem Marte-Meo-Zer­ti­fikat aus­geze­ich­net, Foto: Kita gGmbH

 

Ein son­niger Tag in der Kita Waldgeis­ter: Lina, Ari­ana und Ella spie­len mit der päd­a­gogis­chen Fachkraft Hei­di Alex in der Sand­kiste. Kol­le­gin Susann Stern­berg hockt mit dem Tablet daneben und filmt die Szene. Welch­es Ver­hal­ten lässt sich beobacht­en? Wie kön­nen die Fachkräfte reagieren, ohne konkret anzuleit­en? Wozu soll diese Unter­stützung dienen? Die Antwort lautet ganz ein­fach: Dazu, dass sich das Kind aus eigen­er Kraft pos­i­tiv entwick­eln kann. Dies ist das Ziel der Marte-Meo-Meth­ode, für die die Kita Waldgeis­ter mit allen Erzieherin­nen nun offiziell zer­ti­fiziert ist. Damit ist das Haus im Mueßer Holz die zweite Ein­rich­tung in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, die nach dieser Meth­ode arbeit­en darf.

Analyse nach Videoaufnahmen

Marte Meo stammt aus den Nieder­lan­den von der Päd­a­gogin Maria Aarts. Die Meth­ode stützt sich auf Video-Inter­ak­tion­s­analyse – das heißt: Durch Beobach­tung nehmen die päd­a­gogis­chen Fachkräfte Sig­nale der Kinder noch stärk­er wahr, deuten sie und passen ihren Umgang mit ihnen daraufhin an. „Marte Meo bedeutet ‚aus eigen­er Kraft‘“, erläutert Anne-Katrin Mey­er, Lei­t­erin der Kita Waldgeis­ter. „Mith­il­fe der Videografie ent­deck­en wir die inneren Schätze der Kinder. Wir sehen ihre Ini­tia­tiv­en und Bedürfnisse viel inten­siv­er und kön­nen somit pass­ge­nau ihre Entwick­lung fördern und unter­stützen – Bilder sagen mehr als tausend Worte! Ziel ist es, dass jedes Kind von sich aus seine Poten­ziale mit Freude und selb­st­bes­timmt entwick­eln kann.“ Anne-Katrin Mey­er hat­te zunächst die Marte-Meo-Grun­daus­bil­dung absolviert und sich dann zur Fach­ber­a­terin aus­bilden lassen.

Ausbildung ins Team getragen

Dadurch kon­nte sie ihr gesamtes Team im Grund­kurs schulen. Über Jahre hin­weg kam die Super­vi­sorin Vir­ginie Puschmann zu Besuch in die Kita oder beri­et das Team online – vor eini­gen Wochen gab es dann das offizielle Zer­ti­fikat und entsprechend stolze Waldgeis­ter-Erzieherin­nen. Zahlre­iche Infor­ma­tion­stafeln in der Ein­rich­tung erläutern Müt­tern, Vätern und Besuch­ern, wie sich Marte Meo im Kita-All­t­ag darstellt. Und die Eltern wer­den kom­plett mitein­be­zo­gen, so die Kita-Lei­t­erin: „Wer ein­ver­standen ist, wird beim Entwick­lungs­ge­spräch Teil der Video­analyse. Daraus ziehen wir gemein­sam wertvolle Erken­nt­nisse, denn mit dem Zweit­en sieht man bess­er“, schmun­zelt Anne-Katrin Mey­er, und deutet auf das Tablet in ihrer Hand, das als zusät­zlich­es Auge dient. „Wir sehen die Entwick­lungs­botschaften der Kinder und kön­nen den Eltern auf diese Weise konkrete Infor­ma­tio­nen ver­mit­teln und sie ein­laden, eben­falls noch bewusster mit ihren Kindern zu sein. Alltägliche Momente kön­nen dadurch ganz groß wer­den.“

Glücksmomente im Alltag schaffen

Mit der Zer­ti­fizierung ist die Entwick­lung von Marte Meo bei den Waldgeis­tern nicht been­det. Eine weit­ere Kol­le­gin wird eben­falls Fach­ber­a­terin wer­den. Dazu acht­en alle gemein­sam täglich auf eine pos­i­tive Ausstrahlung, die von Grund auf eine entwick­lungs­fördernde Atmo­sphäre aus­macht, sodass Kinder sich opti­mal – und eben aus eigen­er Kraft – ent­fal­ten kön­nen. „Wir schaf­fen Glücksmo­mente für uns als Erzieher und gemein­sam mit den Kindern, für die Kinder“, schließt Anne-Katrin Mey­er und äußert eine Frage, die den All­t­ag eines jeden mitbes­tim­men sollte: „Heute schon gelacht?“

 

„Waldgeister“ sind zertifiziert
Susann Stern­berg (l.) filmt eine alltägliche Sit­u­a­tion zwis­chen Kindern und Erzieherin. Die Auf­nahme dient der Video-Inter­ak­tion­s­analyse, auf der die Marte-Meo-Meth­ode basiert, Foto: Kita gGmbH