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Kultur – ein ewiger Transferempfänger?

(pm/red) Allenthalben wird der vermeintliche oder tatsächliche Niedergang der Kultur beklagt und nicht selten scheuen sich Menschen, ihre Kreativität und ihren Einfallsreichtum in konkrete Projekte umzumünzen, weil sie befürchten, als

  • Veröffentlicht März 6, 2015
(c) Niteshift/Wikipedia
(c) Niteshift/Wikipedia

(pm/red) Allenthalben wird der vermeintliche oder tatsächliche Niedergang der Kultur beklagt und nicht selten scheuen sich Menschen, ihre Kreativität und ihren Einfallsreichtum in konkrete Projekte umzumünzen, weil sie befürchten, als Künstler nicht mehr über ein Einkommen zu verfügen, das ein Leben abseits der Abhängigkeit von öffentlichen Zuwendungen ermöglicht.

Die öffentliche Kulturfinanzierung wird von Bund, Ländern und Kommunen getragen und liegt mit rund acht Milliarden Euro noch unter einem Prozent des Bundeshaushalts. Laut Statistiken liegt das bundesweite Durchschnittseinkommen freiberuflicher Künstler bei 12 000 Euro im Jahr. Der Stellenabbau bei Theatern und Orchestern führte in den letzten Jahren zu einem Wegfall von rund 7000 Arbeitsplätzen.

Was bundesweit sicht- und spürbar ist, ist auch Realität in Mecklenburg-Vorpommern. Aktuell wird über die Finanzierung von Kultureinrichtungen im Land diskutiert und Kommunen sparen oft – gezwungenermaßen – an Kulturausgaben vor Ort. Darüber hinaus führten die Auswirkungen der globalen Finanzkrise vielerorts zum Abbau kultureller Strukturen.

Doch während sich die Privatwirtschaft seit 2011 erholte, sind die Nachwirkungen der Krise in der Kulturförderung noch spürbar. Die seit langem anhaltende Unterfinanzierung lässt bei Kulturbetrieben und kulturbezogenen Projekten die Dringlichkeit aufkommen, private Finanzierungsformen stärker auszuschöpfen. Zuwendungen durch Spenden privater Haushalte, Unternehmen und Stiftungen sowie Sponsoring und Werbung sind für viele Kulturinstitutionen unverzichtbar geworden.

Spezialist für Kulturfinanzierung auf dem Podium

Angesichts dieser Umstände will die Friedrich-Naumann-Stiftung Potenziale der politischen Prioritätensetzung für die Kultur diskutieren und nach Wegen der Kulturfinanzierung fragen.

Am Donnerstag, dem 19. März 2015, wird daher ab 19:00 Uhr in der Schleifmühle Schwerin, Schleifmühlenweg 1, 19061 Schwerin ein Podium stattfinden, an dem unter anderem Dr. Christopher Vorwerk, der Leiter für Marketing, Presse und Öffentlichkeitsarbeit am Staatsballett Berlin, teilnehmen wird, der zum Thema „Qualität im Theater“ an der LMU München und der Yale University in den USA geforscht hatte.

Nach seiner Promotion war er zunächst tätig als Leiter Finanzen und Sponsoring am Internationalen Literaturfestival Berlin und baute anschließend das Fundraising am Konzerthaus Berlin auf.

Begrüßung, Moderation und eine Vorstellung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit wird deren Forenleiter Sven Haller vornehmen. Alle Kulturinteressierten sind herzlich eingeladen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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