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Land wirbt für Impfung von Jugendlichen

Seit der vergangenen Woche sind, auf Basis einer entsprechenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), in ganz Deutschland Booster-Impfungen auch für 12- bis 17-jährige Jugendliche möglich. Umgehend reagierte das zuständige Bildungsministerium

  • Veröffentlicht Januar 21, 2022
Sie wollen endlich wieder feiern und frei leben: Die Jugendlichen im Land. Aktuell aber müssen sie erst einmal die Entscheidung treffen, ob sie sich impfen lassen. | Foto: Gert Altmann

Seit der vergangenen Woche sind, auf Basis einer entsprechenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), in ganz Deutschland Booster-Impfungen auch für 12- bis 17-jährige Jugendliche möglich. Umgehend reagierte das zuständige Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern und kündigte Briefe an alle Schulen an, um den Bedarf an Sonderimpfaktionen vor Ort zu eruieren. Frühere Möglichkeiten dieser Art direkt an den Schulen waren eher deutlich zurückhaltend angenommen worden. Noch vor den Winterferien sollten entsprechende Aktionen bei entsprechendem Bedarf stattfinden. Während das Ministerium also den Bedarf beginnt zu hinterfragen, besteht für die Eltern auch die Möglichkeit, direkt in den Impfzentren oder bei den Hausärzten die Jugendlichen zeitnah impfen zu lassen.

 

Land wirbt um Impfung der Jugendlichen

Mit Blick auf die eher unterdurchschnittliche Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe geht das Land aber noch einen Schritt weiter, um mehr Jugendliche für eine Impfung zu gewinnen. Bildungs- und Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern werben nun gemeinsam bei den Eltern darum, die über 12-jährigen Kinder gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Dabei verweisen die Ministerien unter anderem nochmals auf die entsprechenden Empfehlungen der STIKO. „Geimpfte Menschen, am besten mit Auffrischimpfung, sind gut vor schweren Krankheitsverläufen mit Klinikaufenthalten geschützt. Die meisten unserer Lehrkräfte sind bereits geimpft. Dies gibt nicht nur den Erwachsenen an den Schulen, sondern auch den Schülerinnen und Schülern mehr Sicherheit“, teilten Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) und Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) gemeinsam mit.

Einer der Hintergründe der Intensivierung der Anstrengungen, die Familien zu positiven Impfentscheidungen zu bewegen, dürften die gerade im Land startende Omikron-Welle und die dadurch zunehmend ansteigende Zahl an Corona-Folgefällen im Land sein. Allein über das vergangene Wochenende – also von Freitag zu Montag – war nach Informationen des Bildungsministeriums die Zahl der aktiven Corona-Fälle unter Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften von 401 auf 569 gestiegen. Allein die Folgefälle unter Schülern hatten sich dabei über das Wochenende von 91 auf 224 mehr als verdoppelt. Inzwischen sind diese Zahlen erkennbar weiter angestiegen.Damit verdichten sich die Hinweise, dass das Infektionsgeschehen an den Schulen im Land zumindest einen nicht zu vernachlässigenden Anteil am Anstieg der Zahlen im Land einnimmt. Wiederholt hatte die Landesregierung in der Vergangenheit betont, dass Kitas und Schulen im Land keine Infektionstreiber seien. Ganz so deutlich klingt dies nun nicht mehr. „Es geht nicht darum, zu sagen, wer ‚Treiber der Pandemie‘ ist, sondern es geht um den Schutz der Menschen“, heißt es nun aus dem Bildungsministerium.

 

In Einzelfällen scheint „Werben“ missverstanden zu werden

Anders scheinen es zumindest vereinzelt Lehrkräfte selbst zu sehen. Wie die Mutter einer Jugendlichen aus dem Umland von Schwerin berichtete, scheint es and er Schule der Tochter zumindest eine Lehrkraft zu geben, die das „Werben“ um Impfungen wohl etwas missverstanden hat. „Den Kindern wird in der Schule eingetrichtert, dass sie die Treiber der Pandemie sind und sich bitte endlich impfen lassen sollen. Meine Tochter hatte schwer damit zutun, dass sie ‚Schuld‘ habe, Corona jetzt mit nach Hause gebracht zu haben. Ich hatte zwei Tage damit zu tun, sie wieder klar im Kopf zu bekommen. Niemand ist daran schuld.“

Wir sprachen das Ministerium auf diesen Einzelfall an und baten um eine Stellungnahme. Ohne konkret zu wissen, um welche Schule es sich handele, könne man die beschriebene Situation weder nachvollziehen noch beurteilen, hieß es von dort. „Wir tun mit unserer Teststrategie, unseren Hygiene-Plänen und dem 3-Phasen-Modell an den Schulen alles, um Alle zu schützen: Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler und deren Eltern.“ Aber indirekt bezog sich das Haus dann doch auf den beschriebenen Fall, in dem es, wie dargestellt, unterstrich, dass es eben nicht darum gehe, „Treiber der Pandemie“ zu benennen.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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