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Lohnstreit im ÖPNV:
Verdi ruft zu landesweiten Warnstreiks auf

Die Tarifverhandlungen im Nahverkehr Mecklenburg-Vorpommerns sind gescheitert. Nun drohen Streiks an sieben Tagen – mit erheblichen Auswirkungen auf Pendler.

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  • Veröffentlicht Februar 26, 2025
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Nahverkehr Schwerin
Ab der kom­menden Woche wird der Nahverkehr wieder bestreikt. Foto: Ste­fan Rochow

Die Tar­ifver­hand­lun­gen für die Beschäftigten im kom­mu­nalen Nahverkehr Meck­len­burg-Vor­pom­merns blieben gestern ergeb­nis­los. Die Gew­erkschaft Ver­di fordert eine Erhöhung des monatlichen Tabel­lenent­gelts um 430 Euro bei ein­er Laufzeit von zwölf Monat­en. Der Kom­mu­nale Arbeit­ge­berver­band (KAV) M‑V legte in der drit­ten Ver­hand­lungsrunde ein Ange­bot vor, das Ent­gelt­steigerun­gen von 8,3 Prozent, min­destens aber 320 Euro, bei ein­er Laufzeit von 36 Monat­en vor­sieht. Eine Eini­gung kon­nte jedoch nicht erzielt wer­den.

Ver­di-Ver­hand­lungs­führer Sascha Bähring erk­lärte, dass auch nach dem neuen Ange­bot der Arbeit­ge­ber keine Fortschritte erzielt wur­den. „Die Tar­ifkom­mis­sion hat entsch­ieden, dieses Ange­bot abzulehnen“, sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agen­tur (dpa). Die Gew­erkschaft ver­weist auf die aus ihrer Sicht beste­hen­den Loh­nun­ter­schiede und betont die Notwendigkeit ein­er Anpas­sung der Gehäl­ter.

Arbeitgeber: Forderung nicht umsetzbar

Die Arbeit­ge­ber­seite hält die Ver­di-Forderung für nicht finanzier­bar. „Die Forderung von 430 Euro monatlich ist schlichtweg nicht leist­bar. Die Arbeit­ge­ber haben ein gutes Ange­bot unter­bre­it­et, doch für eine Tar­ifeini­gung ist nun ein Ent­ge­genkom­men von Ver­di erforder­lich“, erk­lärte KAV-Geschäfts­führerin Frau Freier. Ein Bus­fahrer in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ver­di­ene derzeit mit Zula­gen durch­schnit­tlich 3.600 Euro brut­to im Monat. Zudem sei zulet­zt zum 1. Juli 2024 eine Tar­ifer­höhung erfol­gt und am 1. Sep­tem­ber 2024 die Wochenar­beit­szeit von 40 auf 39 Stun­den gesenkt wor­den, was ein­er weit­eren Erhöhung von 2,5 Prozent entspreche.

Nach Berech­nun­gen der Arbeit­ge­ber würde die Umset­zung der Ver­di-Forderung eine jährliche Mehrbe­las­tung von 17,5 Mil­lio­nen Euro für die kom­mu­nalen Verkehrsun­ternehmen bedeuten.

Landesweite Warnstreiks angekündigt

Da auch in der drit­ten Ver­hand­lungsrunde keine Eini­gung erzielt wurde, ruft Ver­di nun zu lan­desweit­en Warn­streiks auf. An sieben Tagen sollen Busse und Bah­nen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern still­ste­hen. Die Streiks sind für den 3., 4., 13., 14., 17., 18. und 19. März geplant – let­zter­er direkt am Tag vor der näch­sten Ver­hand­lungsrunde.

Beson­ders für Pendler, Schüler und Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr bedeutet dies erhe­bliche Ein­schränkun­gen. Bere­its in den ver­gan­genen Wochen hat­te es in mehreren Städten Meck­len­burg-Vor­pom­merns Streikak­tio­nen gegeben, die für Unmut bei den Bürg­erin­nen und Bürg­ern sorgten.

Die näch­ste Ver­hand­lungsrunde ist für den 20. März 2025 ange­set­zt. Ob es dann zu ein­er Eini­gung kommt, bleibt abzuwarten.

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