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Letzte Proben vor „La Traviata“-Premiere auf dem Alten Garten

(pm/red) Derzeit wird bei hochsommerlichen Temperaturen noch mit Hochdruck geprobt, am morgigen Freitag werden Kulturbegeisterte endlich die Gelegenheit haben, die Ergebnisse der Bemühungen betrachten zu können, wenn im Rahmen der

  • Veröffentlicht Juli 2, 2015
Schlossfestspiele_Schwerin_2015_Traviata
Bild: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

(pm/red) Derzeit wird bei hochsommerlichen Temperaturen noch mit Hochdruck geprobt, am morgigen Freitag werden Kulturbegeisterte endlich die Gelegenheit haben, die Ergebnisse der Bemühungen betrachten zu können, wenn im Rahmen der Schlossfestspiele 2015 des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin die Premiere der Oper „La Traviata“ stattfindet.

Giuseppe Verdis bewegende Oper bildet mit insgesamt 23 Aufführungen bis zum 9. August den kulturellen Höhepunkt des Sommers in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Open-Air-Bühne, gerahmt vom malerischen Schweriner Schloss, dem Staatlichen Museum und dem beeindruckenden Theaterbau, entführen die rund 180 beteiligten Künstler das Publikum für fast drei Stunden in das Pariser Leben in der Mitte des 19. Jahrhundert.

Keine Experimente bezüglich der Kostüme

La Traviata, „die auf Abwege Geratene“, nannte Verdi seine 1853 uraufgeführte Oper, mit der er bedingungslos Partei für eine gesellschaftlich geächtete Liebe ergriff. Den Stoff hatte er dem Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas entnommen, einem seinerzeit skandalumwitterten Werk. Verdi formte daraus seine einzige Oper, deren Handlung in der damaligen Gegenwart spielt. Die Geschichte um Prostitution und Liebe, Krankheit und Tod gab Verdi mit seiner „La Traviata“ die Gelegenheit, sein großes Thema einer Liebe, die an gesellschaftlichen Widerständen scheitert, neu zu formulieren.

Verdi sei für ihn „einer der wildesten und modernsten Autoren, die mir je in der Theaterlandschaft begegnet sind“, konstatiert Georg Rootering hinsichtlich seiner Schweriner Inszenierung. „Seine Analyse einer Gesellschaft zwischen Superreichen und denen, die am Rande der Gesellschaft stehen, ist so profund, dass sie in jede Zeit passt und uns besonders heute sehr viel zu sagen hat.“

Das Inszenierungskonzept sieht einen starken Bezug zur Entstehungszeit des Stücks vor, der sich auch in den Kostümen widerspiegelt. In einem emotionalen Kammerspiel, dessen bewegende Musik psychische Innenwelten und soziale Verhältnisse auf drastische Weise miteinander konfrontiert, schuf Verdi mit diesem Werk eine seiner erfolgreichsten Opern.

Regisseur ist auf dem Alten Garten kein Unbekannter

Die traditionsreiche Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin spielt Verdis musikalisches Meisterwerk unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Daniel Huppert. Neben Solisten des Schweriner Musiktheaterensembles werden Gäste mit internationalem Renommee zu erleben sein. Regisseur Georg Rootering hatte bereits 2014 gemeinsam mit der Schweizer Bühnen- und Kostümbildnerin Romaine Fauchère „Nabucco“ erfolgreich auf dem Alten Garten in Szene gesetzt. Unter der Leitung von Chordirektor Ulrich Barthel werden mehrere Chöre mit über 80 Sängerinnen und Sängern zu hören sein.

Weitere Vorstellungen: 4. und 5.7., 9. bis 12.7., 16. bis 19.7., 23. bis 26.7., 30.7. bis 2.8. sowie 6.8. bis 9.8.2015. Die Sonntags-Vorstellungen am 12.7. sowie 26.7. sowie 9.8. beginnen jeweils 17 Uhr, die am 5.7., 15.7. und 2.8. um 20.00 Uhr. Alle anderen Vorstellungen beginnen um 21 Uhr auf dem Alten Garten.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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