Fr, 19. April 2024
Close

Lipödem – eine weltweit immer häufiger auftretende Krankheit

  Menschen mit der Erkrankung Lipödem leiden. Denn sie schämen sich meist zutiefst für ihre punktuellen Gewichtszunahmen an vielen Körperregionen und zeigen sich aufgrund dessen nicht selten ungern in der

  • Veröffentlicht August 15, 2022
Foto: DarkoStojanovic

 

Menschen mit der Erkrankung Lipödem leiden. Denn sie schämen sich meist zutiefst für ihre punktuellen Gewichtszunahmen an vielen Körperregionen und zeigen sich aufgrund dessen nicht selten ungern in der Öffentlichkeit. Denn schnell wird diese sichtbare Erkrankung oftmals mit Adipositas und Fettleibigkeit verwechselt.

Dabei ist das Lipödem eine krankhafte Störung der Fettverteilung, bei der es zu einer massiven Zunahmen und Fettvermehrung an Beinen, Hüfte, Gesäß und auch Armen kommt. Zudem betrifft die Erkrankung fast ausschließlich Frauen und das diese Krankheit nicht selten auftaucht, zeigen die Zahlen. Denn an einem Lipödem sind schätzungsweise mittlerweile rund 3,8 Millionen Menschen in Deutschland mehr oder weniger stark erkrankt. Und die Zahl der Erkrankten wächst zusehends.

 

Wenn Fett und Wasser aus den Ruder geraten

 

Das klassische Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung an bestimmten Körperregionen. Nicht selten füllt sich das betroffene Gewebe zusätzlich noch mit Wasser, deshalb spricht man auch von einem Ödem. Die Veränderung betrifft fast ausschließlich Frauen und diese leiden oftmals unsagbar unter dieser Erkrankung, die zunächst erst einen kaum sichtbaren wie spürbaren Krankheitsverlauf anzeigt. Denn am Anfang der Erkrankung sind Betroffene noch nicht beunruhigt und sehen die Fettzunahmen eher als eine kleine, körperliche Veränderung an, die immer wieder einmal vorkommen kann.

Doch sobald eine symmetrisch verlaufende Fett- und auch Wasserzunahme an den Körperstellen wie Beinen, Armen, Hüfte und Po feststellbar ist, ist das Lipödem meist schon seit langer Zeit in vollem Gange. Grundsätzlich leben die Menschen mit Lipödem meist beschwerdefrei, zumindest dann, wenn das Lipdödem noch in einem frühen Stadium befindlich ist oder es sich um einen milderen Verlauf handelt. Und auch sonst können sie sich relativ frei bewegen. Es gibt mittlerweile auch eine große Auswahl an Anbietern, die Kleidung für Menschen mit Lipödem entwerfen und Kollektionen anbieten, die gut tragbar und bezahlbar sind. Doch lässt sich ein Lipödem behandeln oder dezimieren?

 

Entstehung, Ursache und Genetik

 

Grundsätzlich kann das Lipödem konservativ oder durch gezielte OPs behandelt werden. Doch die Fettreduzierung kann unter Umständen nur von kurzer Dauer sein und das Lipödem kehrt zurück und bildet nicht selten dann an anderer Stelle gleiche Symptome. Man kann allerdings einiges tun, um mit der Erkrankung besser umgehen zu können. So hilft hier die Kompressionstherapie mit beispielsweise einer manuellen und wiederholten Lymphdrainage. Dann können auch Sport und die Gewichtskontrolle, dafür sorgen, dass die Krankheit sich nicht weiter entwickelt. Auch können operative Verfahren wie die Fettabsaugung helfen, allerdings nur bedingt.

Das Lipödem zeigt sich meist als symetrische Vermehrung von Fett- und Wassereinlagerungen an den oben erwähnten Stellen und Regionen. Druck- und Spannungsschmerz und auch die Neigung zu Blutergüssen sind oftmals zu erkennen. Auch eine sehr auffällige Unproportioniertheit des gesamten Körpers und dass die Hände und Füße dabei nicht betroffen sind, gehören zum Gesamtbild dieser Erkrankung. Eine regelmäßige, körperliche Untersuchung, wo die Körpermaße im Verhältnis zueinander aufgeführt und festgehalten werden und Ultraschalluntersuchung und andere Untersuchungsverfahren können zum Ausschluss anderer Erkrankungen beitragen. Man nimmt an, dass es sich beim Lipödem vermutlich um eine genetische Erkrankung handeln kann, wo aber auch hormonelle Einflüsse insbesondere von Östrogen, eine große Rolle spielen können. Vorbeugen kann man letztlich nicht. Einzig helfend sind viel Bewegung und die Gewichtskontrolle, um ein Fortschreiten zu minimieren. Eine Heilung ist nicht möglich, nur die Symptomlinderung durch entsprechende Therapieverfahren.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert