Für den Artenschutz:
Löwin Kirana verlässt Zoo Schwerin Richtung Großbritannien
Löwin Kirana verlässt am 10. Juni den Zoo Schwerin und zieht nach Großbritannien – sie soll künftig im Zoo Dudley zur Erhaltung der bedrohten Asiatischen Löwen beitragen.

Der Zoo Schwerin verabschiedet sich am kommenden Dienstag, dem 10. Juni, von seiner jungen Löwin Kirana, die in den britischen Zoo Dudley umziehen wird. Kirana ist die Schwester von Löwenkater Ravi, der bereits im Februar Schwerin verlassen hat. Gemeinsam waren sie der erste eigene Nachwuchs der Asiatischen Löwen im Schweriner Zoo. Mit dem Umzug folgt Kirana dem nächsten Schritt im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm und wird künftig selbst zur Arterhaltung dieser stark bedrohten Tierart beitragen. In Schwerin verbleiben nach ihrem Abschied noch sechs Tiere im Rudel.
Nach knapp zwei Jahren ist Kirana nun alt genug, um ein neues Rudel kennenzulernen. In zoologischen Einrichtungen werden Asiatische Löwinnen mit etwa zwei bis drei Jahren geschlechtsreif – die Bedingungen in Dudley bieten ihr beste Voraussetzungen, sich gut einzugewöhnen und langfristig selbst Nachwuchs zur Welt zu bringen. Die Entscheidung für den Umzug wurde im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP) getroffen, das die genetische Vielfalt innerhalb der Löwenpopulation in europäischen Zoos sichern soll. In Dudley wartet bereits ein fünf Jahre alter Kater auf die Neuankömmling.

„Es ist immer auch ein trauriger Moment, wenn wir uns von einem Tier verabschieden müssen“, erklärt Zoodirektor Dr. Tim Schikora. „Andererseits wissen wir, dass es sehr wichtig ist, die Population der Asiatischen Löwen weiter zu stärken und gesunde junge Tiere in die internationale Zucht einzubringen.“
Für eine möglichst stressfreie Reise bereitet sich Kirana bereits seit Tagen mit Unterstützung des Tierpflege-Teams auf ihren Transport vor. In täglichen Trainingseinheiten wird sie mit der Transportbox vertraut gemacht und zeigt sich dabei sehr ruhig und lernbereit. Zusätzlich steht vor dem Umzug noch ein tierärztlicher Gesundheitscheck an, um sicherzustellen, dass sie fit für die Reise ist.
Asiatische Löwen sind in der Natur stark gefährdet. Weltweit gibt es nur noch rund 350 Exemplare in freier Wildbahn – ihr Verbreitungsgebiet ist auf den Gir-Nationalpark im Westen Indiens beschränkt. Durch die geringe Populationsgröße sind die Tiere besonders anfällig für Krankheiten oder andere ökologische Risiken. Zoologische Einrichtungen wie der Zoo Schwerin leisten daher einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser seltenen Unterart. Mit streng kontrollierten Zuchtprogrammen und internationaler Zusammenarbeit soll ihre Zukunft gesichert werden.
Wer Kirana noch einmal sehen möchte, hat über das Pfingstwochenende bis einschließlich Pfingstmontag Gelegenheit dazu. Dann ist die junge Löwin noch ein letztes Mal zusammen mit ihrem Rudel auf der Löwenanlage im Zoo Schwerin zu erleben. Der Zoo Schwerin wünscht dem Zoo Dudley viel Erfolg bei der Eingewöhnung und hofft, dass Kirana eines Tages selbst Löwenmutter wird.