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Für den Artenschutz:
Löwin Kirana verlässt Zoo Schwerin Richtung Großbritannien

Löwin Kirana verlässt am 10. Juni den Zoo Schwerin und zieht nach Großbritannien – sie soll künftig im Zoo Dudley zur Erhaltung der bedrohten Asiatischen Löwen beitragen.

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  • Veröffentlicht Juni 8, 2025
Am 10. Juni verlässt Löwin Kirana den Zoo Schwerin in Richtung Großbritannien. Sie soll im Zoo Dudley zur Erhaltung der Asiatischen Löwen beitragen. Foto: Zoo Schwerin
Am 10. Juni ver­lässt Löwin Kirana den Zoo Schw­erin in Rich­tung Großbri­tan­nien. Sie soll im Zoo Dud­ley zur Erhal­tung der Asi­atis­chen Löwen beitra­gen. Foto: Zoo Schw­erin

 

Der Zoo Schw­erin ver­ab­schiedet sich am kom­menden Dien­stag, dem 10. Juni, von sein­er jun­gen Löwin Kirana, die in den britis­chen Zoo Dud­ley umziehen wird. Kirana ist die Schwest­er von Löwenkater Ravi, der bere­its im Feb­ru­ar Schw­erin ver­lassen hat. Gemein­sam waren sie der erste eigene Nach­wuchs der Asi­atis­chen Löwen im Schw­er­iner Zoo. Mit dem Umzug fol­gt Kirana dem näch­sten Schritt im Europäis­chen Erhal­tungszucht­pro­gramm und wird kün­ftig selb­st zur Arter­hal­tung dieser stark bedro­ht­en Tier­art beitra­gen. In Schw­erin verbleiben nach ihrem Abschied noch sechs Tiere im Rudel.

Nach knapp zwei Jahren ist Kirana nun alt genug, um ein neues Rudel ken­nen­zuler­nen. In zool­o­gis­chen Ein­rich­tun­gen wer­den Asi­atis­che Löwin­nen mit etwa zwei bis drei Jahren geschlecht­sreif – die Bedin­gun­gen in Dud­ley bieten ihr beste Voraus­set­zun­gen, sich gut einzugewöh­nen und langfristig selb­st Nach­wuchs zur Welt zu brin­gen. Die Entschei­dung für den Umzug wurde im Rah­men des Europäis­chen Erhal­tung­spro­gramms (EEP) getrof­fen, das die genetis­che Vielfalt inner­halb der Löwen­pop­u­la­tion in europäis­chen Zoos sich­ern soll. In Dud­ley wartet bere­its ein fünf Jahre alter Kater auf die Neuankömm­ling.

Löwing Kiara
Löwing Kiara. Foto: Zoo Schw­erin

„Es ist immer auch ein trau­riger Moment, wenn wir uns von einem Tier ver­ab­schieden müssen“, erk­lärt Zood­i­rek­tor Dr. Tim Schiko­ra. „Ander­er­seits wis­sen wir, dass es sehr wichtig ist, die Pop­u­la­tion der Asi­atis­chen Löwen weit­er zu stärken und gesunde junge Tiere in die inter­na­tionale Zucht einzubrin­gen.“

Für eine möglichst stress­freie Reise bere­it­et sich Kirana bere­its seit Tagen mit Unter­stützung des Tierpflege-Teams auf ihren Trans­port vor. In täglichen Train­ing­sein­heit­en wird sie mit der Trans­port­box ver­traut gemacht und zeigt sich dabei sehr ruhig und lern­bere­it. Zusät­zlich ste­ht vor dem Umzug noch ein tierärztlich­er Gesund­heitscheck an, um sicherzustellen, dass sie fit für die Reise ist.

Asi­atis­che Löwen sind in der Natur stark gefährdet. Weltweit gibt es nur noch rund 350 Exem­plare in freier Wild­bahn – ihr Ver­bre­itungs­ge­bi­et ist auf den Gir-Nation­al­park im West­en Indi­ens beschränkt. Durch die geringe Pop­u­la­tion­s­größe sind die Tiere beson­ders anfäl­lig für Krankheit­en oder andere ökol­o­gis­che Risiken. Zool­o­gis­che Ein­rich­tun­gen wie der Zoo Schw­erin leis­ten daher einen wichti­gen Beitrag zum Erhalt dieser sel­te­nen Unter­art. Mit streng kon­trol­lierten Zucht­pro­gram­men und inter­na­tionaler Zusam­me­nar­beit soll ihre Zukun­ft gesichert wer­den.

Wer Kirana noch ein­mal sehen möchte, hat über das Pfin­gst­woch­enende bis ein­schließlich Pfin­gst­mon­tag Gele­gen­heit dazu. Dann ist die junge Löwin noch ein let­ztes Mal zusam­men mit ihrem Rudel auf der Löwe­nan­lage im Zoo Schw­erin zu erleben. Der Zoo Schw­erin wün­scht dem Zoo Dud­ley viel Erfolg bei der Eingewöh­nung und hofft, dass Kirana eines Tages selb­st Löwen­mut­ter wird.