Tarifplus auf dem Bau:
So viel mehr verdienen Schweriner Bauarbeiter
Bauarbeiter in Schwerin dürfen sich freuen: Ab April 2025 gibt es fünf Prozent mehr Lohn. Die IG BAU informiert über die Lohnerhöhung und rät, die Abrechnungen genau zu prüfen.

Gute Nachrichten für Bauarbeiter in Schwerin: Ab sofort gibt es deutlich mehr Geld aufs Konto. Wer als Maurer, Straßenbauer oder Kranführer in einem tarifgebundenen Betrieb arbeitet, erhält seit April rund 200 Euro mehr pro Monat. „Das zusätzliche Geld kommt erstmals mit dem April-Lohn. Wenn dieser im Mai überwiesen wird, lohnt sich ein genauer Blick auf die Lohnabrechnung“, empfiehlt Jörg Reppin von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Mecklenburg.
Nach Angaben der IG BAU steigen die Löhne für alle Beschäftigten im Baugewerbe um fünf Prozent – vom Baustellenleiter über den Betonbauer bis hin zur Bürokraft. Besonders erfreulich: Im Osten Deutschlands fällt die Lohnerhöhung damit sogar etwas höher aus als im Westen. Das sei ein Schritt in Richtung Angleichung der Einkommen, betont die Gewerkschaft.
Voraussetzung Tarifbindung
Doch nicht alle profitieren automatisch vom Lohn-Plus: „Voraussetzung ist, dass der Betrieb an den Tarifvertrag gebunden ist“, warnt Reppin. „Bauarbeiter sollten genau hinschauen und notfalls den Betrieb wechseln, wenn sie nicht nach Tarif bezahlt werden.“ Zudem gibt es unterschiedliche Lohngruppen – vom Bauhelfer bis zum Polier – die sich ebenfalls auf die Höhe des Gehalts auswirken. Die IG BAU bietet unter www.tarifrechner.igbau.de eine Möglichkeit, den eigenen Lohn einfach zu überprüfen.
Baugewerbe boomt, Fachkräfte dringend gesucht
Hintergrund der aktuellen Entwicklung ist nicht nur die turnusmäßige Lohnanpassung im Bauhauptgewerbe. Der Bauboom der letzten Jahre hat auch den Wettbewerb um Fachkräfte verstärkt. Durch das vom Bundestag beschlossenen Sondervermögen für Investitionen, dürften auch in den kommenden Jahren Personal im Baugewerbe gesucht werden. In vielen Regionen – auch in Mecklenburg-Vorpommern – suchen Betriebe händeringend qualifizierte Mitarbeiter. Laut Zahlen der Arbeitsagentur arbeiten aktuell rund 970 Menschen im Baugewerbe in Schwerin. Angesichts des Fachkräftemangels spielt eine faire und attraktive Bezahlung eine immer größere Rolle.
„Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden“, unterstreicht Jörg Reppin. Die IG BAU fordert daher nicht nur die konsequente Umsetzung der Tarifverträge, sondern setzt sich auch für bessere Arbeitsbedingungen auf den Baustellen ein – von der Ausstattung der Pausenräume bis zur Sicherheit auf den Baustellen.