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Man glaubt es kaum: 17-jähriger flieht durch Toilettenfenster aus Gerichtsgebäude

Es klingt alles wie in einem schlechten Film: Ein 17-jähriger flieht durch ein Toilettenfenster vor der Polizei, die ihn gerade in Untersuchungshaft bringen wollte, und versteckt sich dann bei Familienangehörigen.

  • Veröffentlicht Mai 4, 2022
Während die Polizei auf ihn wartete, floh ein 17-jähriger durch ein Toi­let­ten­fen­ster. | Foto: pri­vat / Anja P.

Dass die wenig­sten wohl ungern vom Gericht in Unter­suchung­shaft geschickt wer­den, dürfte nachvol­lziehbar sein. Wer wan­dert schon gern ins Gefäng­nis. Nur wenige allerd­ings ver­suchen sich nach Verkün­dung der Entschei­dung aus dem Staub zu machen. So aber geschah es am ver­gan­genen Woch­enende in Schw­erin. Und das Ganze noch wie in einem nicht beson­ders ideen­re­ichen Film.

 

Toilettenfenster diente zur Flucht

Denn das wohl schon viel zu oft in Fil­men genutzte Fen­ster ein­er Toi­lette spielte in der Szener­ie eine zen­trale Rolle. Ein 17-jähriger hat­te näm­lich am ver­gan­genen Sam­stag (30. April) ger­ade im Amts­gericht Lud­wigslust erfahren, dass es für ihn nun in Unter­suchung­shaft gehen sollte. Hin­ter­grund der Entschei­dung war der Vor­wurf, der Jugendliche habe am ver­gan­genen Fre­itag (29. April) in Schw­erin einen 19-jähri­gen geschla­gen und beraubt. Der 17-jährige war zunächst zwar vom Tatort in der Reifer­bahn geflüchtet. Später gelang es Polizeibeamten jedoch, ihn zu ermit­teln und vor­läu­fig festzunehmen.

 

Als Polizei Flucht bemerkte, war Tatverdächtiger erst einmal weg

Am Fol­ge­tag ging es dann also ins Amts­gericht, wo für den Tatverdächti­gen der Weg in die Unter­suchung­shaft fest­gelegt wurde. Kurz vor der Unter­führung aber nutzte der 17-jährige einen Toi­let­ten­gang zur Flucht. Durch das Fen­ster des Gerichts gelang es ihm, sich abzuset­zen. Dass dieser nun wirk­lich viel zu oft in Fil­men zu beobach­t­ende Weg so ein­fach möglich war, darüber soll­ten Gericht und Polizei noch ein­mal inten­siv nach­denken. Im konkreten Fall kommt dies aber zu spät. Denn erst ein­mal war der Jugendliche ver­schwun­den, was die zwei Polizeibeamten, die den Mann zum Amts­gericht vor­führten, kurz nach der Flucht durch das Fen­ster auch bemerk­ten.

 

Auch wenig kreativ: Jugendlicher war bei Familienangehörigen

Nun fol­gte eine umfan­gre­iche Fah­n­dung, um den 17-jähri­gen möglichst schnell wieder zu ergreifen. Die Polizei set­zte dabei in der Region in und um Lud­wigslust auch den Polizei­hub­schrauber sowie einen Fährten­hund ein. Im Zuge der Fah­n­dung gelang es dann einige Stun­den später, den Flüchti­gen bei Fam­i­lien­ange­höri­gen im benach­barten Land­kreis Prig­nitz (Bran­den­burg) festzustellen und ihn vor­läu­fig festzunehmen. Die Polizei über­stellte ihn anschließend wie geplant ein­er Unter­suchung­shaf­tanstalt.

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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