Mi, 9. Juli 2025
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Feuer in Straßenbahn:
Mann zündet sich selbst an

Ein 24-Jähriger hat sich am Sonntagmorgen in einer Schweriner Straßenbahn selbst angezündet. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Der Mann wurde schwer verletzt festgenommen.

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  • Veröffentlicht Juni 30, 2025
Foto: pri­vat

In ein­er Straßen­bahn in Schw­erin kam es am Son­ntag­mor­gen zu einem schw­eren Zwis­chen­fall: Ein 24-jähriger Algerier entzün­dete sich offen­bar vorsät­zlich selb­st mit ein­er brennbaren Flüs­sigkeit und verur­sachte dadurch auch einen Brand im Innen­raum des Fahrzeugs. Der Mann wurde dabei schw­er ver­let­zt. Die Polizei ermit­telt wegen des Ver­dachts der schw­eren Brand­s­tiftung.

Gegen 8 Uhr hat­te der Mann nach Angaben der Polizei eine Straßen­bahn in der Wis­marschen Straße betreten. Augen­zeu­gen zufolge führte er dabei eine Bier­flasche mit sich, die mit Ben­zin gefüllt war. Ein Zeuge hat­te beobachtet, wie der Mann die Flasche zuvor an ein­er nahegele­ge­nen Tankstelle befüllte und anschließend in Rich­tung Hal­testelle ging. Der Zeuge informierte umge­hend die Polizei.

Durch den Hin­weis kon­nten Ein­satzkräfte die betr­e­f­fende Bahn auf Höhe des Bürg­er­meis­ter-Bade-Platzes anhal­ten. Beim Ver­such, den Mann zu kon­trol­lieren, kam es zum eigentlichen Vor­fall: Der 24-Jährige über­goss sich mit dem Inhalt der Flasche und entzün­dete die Flüs­sigkeit.

Polizei und Fahrer verhindern Schlimmeres

Dank des schnellen Ein­greifens des Straßen­bah­n­fahrers und der vor Ort befind­lichen Polizeibeamten kon­nte eine Aus­bre­itung des Feuers ver­hin­dert wer­den. Der Fahrer trat die bren­nende Flasche umge­hend aus dem Fahrzeug. Die Beamten ver­sucht­en zunächst, die Flam­men mit ein­fachen Mit­teln zu löschen, bevor sie einen Feuer­lösch­er aus dem Streifen­wa­gen ein­set­zten.

Der 24-Jährige erlitt bei dem Vor­fall schwere Brand­ver­let­zun­gen, ins­beson­dere am recht­en Bein. Er wurde vor Ort medi­zinisch ver­sorgt und anschließend in eine Spezialk­linik für Brand­ver­let­zun­gen nach Lübeck (Schleswig-Hol­stein) gebracht. Dort wurde er vor­läu­fig festgenom­men. Die weit­eren Ermit­tlun­gen führt die Krim­i­nalpolizei Schw­erin.

Nach Angaben der Polizei befan­den sich zum Zeit­punkt des Vor­falls zwei bis drei Fahrgäste in der Straßen­bahn. Sie blieben unver­let­zt. Auch der Fahrer der Bahn wurde nicht ver­let­zt. Der Sach­schaden im Fahrzeug­in­neren wird derzeit auf rund 3.000 Euro geschätzt.

Ein Video, das offen­bar den Moment nach dem Ein­greifen der Polizei zeigt, kur­siert derzeit in sozialen Net­zw­erken. Es doku­men­tiert die Rauchen­twick­lung im Inneren der Bahn und zeigt, wie Polizeibeamte den Mann am Boden sich­ern.

Politische Reaktionen auf den Vorfall

In ein­er Pressemit­teilung äußerte sich die AfD-Stadt­frak­tion zu dem Vor­fall und sprach von einem weit­eren Beispiel ein­er zunehmenden Eskala­tion öffentlich­er Gewalt. Die Frak­tionsvor­sitzende Petra Fed­er­au kri­tisierte, dass Poli­tik und Behör­den zu langsam auf solche Entwick­lun­gen reagieren. „Die Bürg­er unseres Lan­des haben ein Recht auf Sicher­heit – auch in Bus und Bahn“, erk­lärte Fed­er­au und forderte eine kon­se­quente Strafver­fol­gung sowie eine poli­tis­che Kursko­r­rek­tur in der Sicher­heits- und Migra­tionspoli­tik.

Zugle­ich richtete die Frak­tion einen Appell an den Ober­bürg­er­meis­ter, sich klar zu den Vorkomm­nis­sen zu posi­tion­ieren und Maß­nah­men für die öffentliche Sicher­heit einzuleit­en. Die AfD forderte zudem eine voll­ständi­ge Aufk­lärung durch das Innen­min­is­teri­um über mögliche Ver­säum­nisse im Vor­feld der Tat.

Hintergründe weiterhin unklar

Die Moti­va­tion des 24-Jähri­gen bleibt weit­er­hin Gegen­stand polizeilich­er Ermit­tlun­gen. Eine psy­chis­che Erkrankung kann nach Angaben der Behör­den derzeit eben­so wenig aus­geschlossen wer­den wie andere Hin­ter­gründe. Auch Videoauf­nah­men und Zeu­ge­naus­sagen wer­den im Zuge der Aufk­lärung aus­gew­ertet.

Die Polizei­in­spek­tion Schw­erin bit­tet mögliche weit­ere Zeu­gen, sich zu melden.