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Mecklenburg-Vorpommern: Rentner müssen mit 344 Euro weniger auskommen

Wer in Rente geht, muss im Verhältnis zum letzten Einkommen grundsätzlich mit weniger Geld auskommen. Diese finanzielle Lücke ist auch in Mecklenburg-Vorpommern groß. Eine aktuelle Studie besagt, dass Rentner hier

  • Veröffentlicht Februar 22, 2019

Wer in Rente geht, muss im Verhältnis zum letzten Einkommen grundsätzlich mit weniger Geld auskommen. Diese finanzielle Lücke ist auch in Mecklenburg-Vorpommern groß. Eine aktuelle Studie besagt, dass Rentner hier mit durchschnittlich 344 € weniger auskommen müssen. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern sind Rentner in Mecklenburg-Vorpommern dennoch gut bedient.

Geringerer Lebensstandard im Alter

Wer ein geregeltes Einkommen durch eine Tätigkeit bezieht, gewöhnt sich mit der Zeit an einen entsprechenden Lebensstandard. Viele müssen im Alter jedoch plötzlich zurückstecken, wenn sie in Rente gehen. Denn den deutschen Rentnern fehlen dazu laut einer Studie der Deka durchschnittlich 769 €. Die Differenz kommt durch den finanziellen Bedarf im Rentenalter und die gesetzlichen Rentenzahlung in brutto zustande.

An der Studie ist besonders auffällig, dass die errechnete Rentenlücke in einkommensstarken Bundesländern hoch ist. Ebenso gibt es immense Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern.

Die größte Rentenlücke ist in Hamburg

Im gesamten Land weist Hamburg die größte Rentenlücke auf. Durchschnittlich müssen Rentner hier auf 1076 € verzichten. Auch in anderen einkommensstarken Ländern ist diese Lücke sehr groß. In Hessen müssen Rentner beispielsweise auf 963 €, in Bayern auf 919 € und in Baden-Württemberg auf 899 € verzichten.

Diese Zahlen entstehen nicht willkürlich, sondern ergeben sich aus der Beitragsbemessungsgrenze, die Rentenzahlungen nach oben deckeln. Aus diesem Grund erhalten Menschen mit einem höheren Lohn nicht automatisch auch eine höhere Rente.

Unterschiede zwischen Ost und West

Doch nicht nur gibt es Unterschiede zwischen einkommensschwachen und -starken Bundesländern. Auch das Ost-West-Gefälle ist wie in vielen finanziellen Fragen groß. Beispielsweise müssen Rentner in den neuen Bundesländern im Schnitt auf 380 € verzichten, während Rentner im Westen durchschnittlich 830 € weniger haben.

Im Osten sind die Rentenzahlungen zurzeit höher als im Westen, weil Osteinkommen nach der Wende aufgewertet wurden. Dennoch haben auch Rentner im Osten den starken Wunsch, die Rentenlücke zu füllen. Denn besonders in den neuen Bundesländern ist die Gefahr, in die Altersarmut zu rutschen, hoch. Schließlich ist auch die Zahl der Rentner im Osten, die eine gesetzliche Rente unter 900 € beziehen, besonders hoch. Geringverdiener haben es zudem überdurchschnittlich schwer, monatlich Geld für die private Altersvorsorge zurückzulegen. Laut der Deka besteht die Gefahr, dass die Rentenlücke in den kommenden Jahren aufgrund einer alternden Bevölkerung noch größer wird.

Das Ost-West-Gefälle macht sich jedoch nicht nur in den Einkommen und Renten bemerkbar. Auch ist beispielsweise die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung unterschiedlich hoch, wie Wefox berichtet. Hier können sich Bürger über die Jahresentgeltgrenze in der PKV informieren.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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