„Wir sind hier“:
Mecklenburgisches Staatstheater startet mit 31 Premieren in neue Spielzeit
Mit neuen Formaten, Spielorten und großen Plänen will das Staatstheater in der kommenden Saison näher an die Menschen in Stadt und Region rücken.

Mit einem deutlichen Bekenntnis zur kulturellen Präsenz in der Region startet das Mecklenburgische Staatstheater in die neue Spielzeit 2025/26. Unter dem Motto „Wir sind hier“ präsentierte Generalintendant Hans-Georg Wegner gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Christian Schwandt am Dienstag das Programm für eine Spielzeit, die Vielfalt, Wandel und Nähe zum Publikum verspricht. Insgesamt stehen 31 Premieren, über 30 Konzertaufführungen der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, zahlreiche Wiederaufnahmen und Sonderveranstaltungen auf dem Spielplan – an den Spielorten in Schwerin, Parchim und darüber hinaus. Der Vorverkauf beginnt bereits am 4. Juli – früher als je zuvor. „So frühzeitig einen Zugang zum Programm zu bieten, ist uns wichtig“, betont Wegner. Das Große Haus in Schwerin bleibt weiterhin aufgrund von Bauarbeiten geschlossen, dafür rückt das Theaterzelt am Küchengarten stärker in den Fokus. Dort wechseln die Inszenierungen im Acht-Wochen-Rhythmus – ein eigens dafür konzipiertes Zelt-Abo soll dem Publikum Kontinuität und Abwechslung zugleich ermöglichen.
Ballett, Oper, Schauspiel – ein Spielplan der Verwandlung und Vielfalt
Auch thematisch zieht sich ein roter Faden durch die neue Saison: Verwandlung. Ob in Johann Strauß‘ Operette „Die Fledermaus“, dem Musical „Sweeney Todd“ oder dem Shakespeare-Klassiker „Hamlet“ – Figuren durchleben Veränderung, entfliehen der Norm, brechen auf zu neuen Identitäten. Mit Uraufführungen wie dem Science-Fiction-Abenteuer „Sterni und die Astronauten“ oder dem literarisch-musikalischen Projekt „Portrait meiner Mutter mit Geistern“ bringt das Theater aktuelle gesellschaftliche Themen und neue Formen auf die Bühne. Das Junge Staatstheater Parchim feiert unterdessen gleich doppelt: 80 Jahre Theatertradition in Parchim und 800 Jahre Stadtgeschichte. Entsprechend feierlich wird der Saisonstart mit einem Volksliederabend eingeläutet. Auch Projekte für mehrere Generationen und unterrichtsbegleitende Formate – wie Georg Büchners „Woyzeck“ – gehören zum Angebot.
Konzert-Highlights, Tanzabende und Programme für jedes Alter
Die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin bringt unter Leitung junger Dirigent:innen Werke von Beethoven, Price, Sibelius und Bonis auf die Bühne – und setzt mit außergewöhnlichen Konzerten wie dem Recycling Concerto von Gregor A. Mayrhofer neue Akzente. Auch das Ballett Schwerin bietet Highlights: etwa mit der Produktion „Quid si sic“, einem Handlungsballett um die Schweriner Sagenfigur Petermännchen. Neben den großen Produktionen richtet sich das Theater mit seiner Theaterpädagogik und der Reihe Späti Deluxe gezielt an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die selbst kreativ werden wollen. Lesungen, Performances und Diskussionsformate öffnen die Theaterarbeit weiter zur Stadtgesellschaft hin. Ein „Musikkoffer“ bringt erstmals musikalische Bildung direkt in die Schulen. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich das Staatstheater ambitioniert, vielfältig und nahbar. „Wir sind hier – für alle, die sich auf lebendiges Theater einlassen wollen“, so Wegner abschließend.