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Rekordabschiebungen in MV:
Mehr als die Hälfte der Abschiebungen gelingt

Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet 2024 Rekordabschiebungen: 369 Rückführungen, fast doppelt so viele wie 2023. Minister Pegel lobt Engagement und fordert weitere Maßnahmen.

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  • Veröffentlicht Dezember 30, 2024
Grenzschild Bundesrepublik Deutschland
Gren­zschild Bun­desre­pub­lik Deutsch­land. Foto: Heike Schon­ert auf Pix­abay

 

Innen­min­is­ter Chris­t­ian Pegel hat in ein­er ersten Bilanz die Aufen­thalts­beendi­gun­gen für das Jahr 2024 in Meck­len­burg-Vor­pom­mern zusam­menge­fasst. Bis Mitte Dezem­ber kon­nten 369 Men­schen ohne Bleiberecht aus dem Bun­des­land zurück­ge­führt wer­den. Damit sei die Zahl der Abschiebun­gen im Ver­gle­ich zu 2023 nahezu ver­dop­pelt wor­den. Pegel erk­lärte: „Bis Mitte Dezem­ber dieses Jahres kon­nten mit 369 Aufen­thalts­beendi­gun­gen deut­lich mehr Men­schen ohne Bleiberecht aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern zurück­ge­führt wer­den als in den ver­gan­genen Jahren und damit kon­nten fast dop­pelt so viel erfol­gre­iche Abschiebun­gen wie 2023 erfol­gen.“

Dank an Behörden und Polizei

Beson­ders hob der Innen­min­is­ter das Engage­ment der beteiligten Insti­tu­tio­nen her­vor. „Dank des beson­deren Engage­ments der Aus­län­der­be­hör­den in den Kreisen und kre­is­freien Städten, in unser­er Zen­tralen Aus­län­der­be­hörde sowie den Ein­satzkräften von Lan­des- und Bun­de­spolizei ist es schon jet­zt in 2024 gelun­gen, die Zahl der Rück­führun­gen zu steigern. Sie alle haben mit daran gear­beit­et, dass diese Maß­nah­men zuver­läs­sig und kon­se­quent umge­set­zt wer­den kon­nten“, betonte Pegel.

Erfolgsquote bei Abschiebungen gestiegen

Erst­mals seit 2015 über­stieg der Anteil der erfol­gre­ichen Abschiebun­gen die gescheit­erten Ver­suche. Im Jahr 2024 lag die Erfol­gsquote bei etwa 52,5 Prozent. Ein ver­gle­ich­bar­er Wert wurde zulet­zt 2015 erre­icht. Zwis­chen 2017 und 2021 war hinge­gen nur etwa ein Drit­tel der Abschiebun­gen erfol­gre­ich. Seit 2022 sei jedoch eine jährliche Steigerung zu verze­ich­nen. Auch die Zahl der frei­willi­gen Aus­reisen kon­nte mit 335 Fällen deut­lich zule­gen.

Verbesserte Rahmenbedingungen durch den Bund

Pegel lobte die Unter­stützung durch die Bun­desregierung, die mit Geset­zesän­derun­gen und Rück­führungsabkom­men zu schnelleren Abschiebun­gen beige­tra­gen habe. „Ich bin dankbar für diese Schritte, weil auch wir in Meck­len­burg-Vor­pom­mern in dieser Angele­gen­heit auf den Bund angewiesen sind“, so der Innen­min­is­ter. Zugle­ich betonte er, dass weit­er­hin Anstren­gun­gen nötig seien: „Gle­ich­wohl sind wir hier noch lange nicht am Ziel, wir müssen die Anstren­gun­gen weit­er gemein­sam hochhal­ten und die Zahlen steigern.“

Herausforderungen bei Rückführungen nach Syrien und Afghanistan

Ein großer Anteil der in Meck­len­burg-Vor­pom­mern leben­den Geflüchteten stammt aus Syrien und Afghanistan. Für diese Län­der seien Rück­führun­gen auf­grund der europa- und bun­desrechtlichen Bes­tim­mungen derzeit nicht möglich. Pegel deutete an, dass sich dies kün­ftig ändern kön­nte: „Sollte sich die Sit­u­a­tion in Syrien weit­er befrieden, dürfte der für viele Syrerin­nen und Syr­er gel­tende Schutzs­ta­tus durch das zuständi­ge Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge (BAMF) neu zu bew­erten sein.“ Dies werde Bund und Län­der vor neue Her­aus­forderun­gen stellen.

Fokus auf freiwillige Ausreisen

Angesichts dieser Entwick­lun­gen betonte der Innen­min­is­ter die Bedeu­tung frei­williger Rück­kehrpro­gramme: „Es wird darauf ankom­men, gut inte­gri­erte und im Arbeit­sleben ste­hende Män­ner und Frauen im Land hal­ten zu kön­nen. Für andere wird es allerd­ings die Auf­forderung zur Rück­reise geben. Umso wichtiger wird es sein, auch die frei­willi­gen Aus­reisen in diese Län­der in den Fokus der Rück­führungs­be­stre­bun­gen zu nehmen.“

Mit dieser Bilanz zeigt sich, dass Meck­len­burg-Vor­pom­mern bei der Durch­set­zung von Aufen­thalts­beendi­gun­gen Fortschritte erzielt, jedoch weit­er­hin vor kom­plex­en Her­aus­forderun­gen ste­ht.