Festnahme in Großbritannien:
Tatverdächtiger des tödlichen Schlosspark-Messerangriffs gefasst
Nach dem tödlichen Messerangriff vor dem Schlosspark-Center Schwerin wurde der mutmaßliche Täter in Großbritannien gefasst. Das Auslieferungsverfahren läuft.

Mehr als zwei Monate nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 17-jährigen Jugendlichen vor dem Schlosspark-Center Schwerin gibt es einen bedeutenden Ermittlungserfolg: Der mutmaßliche Täter, ein 25-jähriger afghanischer Staatsangehöriger, konnte am 19. April 2025 in Großbritannien festgenommen werden. Die Festnahme erfolgte nach intensiven Fahndungsmaßnahmen durch Zielfahnder des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeikräften vor Ort.
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Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte zuvor einen Haftbefehl beim Amtsgericht Schwerin beantragt, der schließlich zur europaweiten Ausschreibung führte. Das derzeit laufende Auslieferungsverfahren soll den Tatverdächtigen zurück nach Deutschland bringen, um ihn hier vor Gericht zu stellen. Die Staatsanwaltschaft betont, dass weiterhin die Unschuldsvermutung gilt.
Öffentlichkeitsfahndung und internationale Zusammenarbeit
Der Fall hatte weit über Schwerin hinaus für Aufsehen gesorgt. Seit dem tödlichen Angriff am 4. Februar 2025 fahndeten Polizei und Staatsanwaltschaft öffentlich nach dem mutmaßlichen Täter. Der Mann war am Tattag nach bisherigen Ermittlungen in Schwerin, wo er ein Bewerbungsgespräch absolviert haben soll, bevor er offenbar die Flucht ergriff. Die Ermittler gehen von einem Motiv im persönlichen Bereich aus.
Über 40 Zeugen wurden bisher vernommen, zahlreiche Hinweise aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem Ausland gingen bei den Behörden ein. Diese Hinweise wurden akribisch ausgewertet. Innenminister Christian Pegel (SPD) hatte damals in einer Sondersitzung des Innenausschusses über den Stand der Ermittlungen informiert und die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit hervorgehoben.
Ein Angriff aus dem Nichts
Der brutale Angriff ereignete sich an einem hinteren Ausgang des Schlosspark-Centers. Das 17-jährige Opfer, ebenfalls afghanischer Herkunft, wurde durch mehrere Messerstiche tödlich verletzt. Augenzeugen berichteten von einem plötzlichen, völlig unerwarteten Angriff. Trotz schneller Hilfe der alarmierten Rettungskräfte konnte der Jugendliche nicht mehr gerettet werden.
Die Tat löste Bestürzung und Trauer in der Region aus und rief umfangreiche polizeiliche Maßnahmen hervor. Neben der sofort eingeleiteten Großfahndung wurde der Tatverdächtige zur internationalen Fahndung ausgeschrieben. Mit der Veröffentlichung seines Namens und Fotos wandten sich die Ermittlungsbehörden auch an die Öffentlichkeit, um weitere Hinweise zu erhalten.