Di, 13. Mai 2025
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Festnahme in Großbritannien:
Tatverdächtiger des tödlichen Schlosspark-Messerangriffs gefasst

Nach dem tödlichen Messerangriff vor dem Schlosspark-Center Schwerin wurde der mutmaßliche Täter in Großbritannien gefasst. Das Auslieferungsverfahren läuft.

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  • Veröffentlicht April 23, 2025
Messerangriff Schwerin 2025
Das Schloss­park­cen­ter in Schw­erin. Foto: Ste­fan Rochow

Mehr als zwei Monate nach dem tödlichen Messeran­griff auf einen 17-jähri­gen Jugendlichen vor dem Schloss­park-Cen­ter Schw­erin gibt es einen bedeu­ten­den Ermit­tlungser­folg: Der mut­maßliche Täter, ein 25-jähriger afghanis­ch­er Staat­sange­höriger, kon­nte am 19. April 2025 in Großbri­tan­nien festgenom­men wer­den. Die Fes­t­nahme erfol­gte nach inten­siv­en Fah­n­dungs­maß­nah­men durch Zielfah­n­der des Lan­deskrim­i­nalamtes Meck­len­burg-Vor­pom­mern in Zusam­me­nar­beit mit den örtlichen Polizeikräften vor Ort.

»Lesen Sie auch: Europaweite Fah­n­dung nach ver­mut­lichem Täter

Die Staat­san­waltschaft Schw­erin hat­te zuvor einen Haft­be­fehl beim Amts­gericht Schw­erin beantragt, der schließlich zur europaweit­en Auss­chrei­bung führte. Das derzeit laufende Aus­liefer­ungsver­fahren soll den Tatverdächti­gen zurück nach Deutsch­land brin­gen, um ihn hier vor Gericht zu stellen. Die Staat­san­waltschaft betont, dass weit­er­hin die Unschuldsver­mu­tung gilt.

Öffentlichkeitsfahndung und internationale Zusammenarbeit

Der Fall hat­te weit über Schw­erin hin­aus für Auf­se­hen gesorgt. Seit dem tödlichen Angriff am 4. Feb­ru­ar 2025 fah­n­de­ten Polizei und Staat­san­waltschaft öffentlich nach dem mut­maßlichen Täter. Der Mann war am Tattag nach bish­eri­gen Ermit­tlun­gen in Schw­erin, wo er ein Bewer­bungs­ge­spräch absolviert haben soll, bevor er offen­bar die Flucht ergriff. Die Ermit­tler gehen von einem Motiv im per­sön­lichen Bere­ich aus.

Über 40 Zeu­gen wur­den bish­er ver­nom­men, zahlre­iche Hin­weise aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et sowie dem Aus­land gin­gen bei den Behör­den ein. Diese Hin­weise wur­den akribisch aus­gew­ertet. Innen­min­is­ter Chris­t­ian Pegel (SPD) hat­te damals in ein­er Son­der­sitzung des Innenauss­chuss­es über den Stand der Ermit­tlun­gen informiert und die Bedeu­tung inter­na­tionaler Zusam­me­nar­beit her­vorge­hoben.

Ein Angriff aus dem Nichts

Der bru­tale Angriff ereignete sich an einem hin­teren Aus­gang des Schloss­park-Cen­ters. Das 17-jährige Opfer, eben­falls afghanis­ch­er Herkun­ft, wurde durch mehrere Messer­stiche tödlich ver­let­zt. Augen­zeu­gen berichteten von einem plöt­zlichen, völ­lig uner­warteten Angriff. Trotz schneller Hil­fe der alarmierten Ret­tungskräfte kon­nte der Jugendliche nicht mehr gerettet wer­den.

Die Tat löste Bestürzung und Trauer in der Region aus und rief umfan­gre­iche polizeiliche Maß­nah­men her­vor. Neben der sofort ein­geleit­eten Groß­fah­n­dung wurde der Tatverdächtige zur inter­na­tionalen Fah­n­dung aus­geschrieben. Mit der Veröf­fentlichung seines Namens und Fotos wandten sich die Ermit­tlungs­be­hör­den auch an die Öffentlichkeit, um weit­ere Hin­weise zu erhal­ten.