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MIGRANET beschäftigt sich mit gesellschaftlicher Teilhabe von Migranten

  In Meck­len­burg-Vor­pom­mern sind gut 1,3 Mil­lio­nen Men­schen zur Wahl aufgerufen. Für die Wahlen gilt: Wahlberechtigt sind alle deutschen Staat­sange­höri­gen und EU-Bürg­er, die seit min­destens 37 Tagen einen Haupt­wohn­sitz im

  • Veröffentlicht Mai 21, 2019

 

In Meck­len­burg-Vor­pom­mern sind gut 1,3 Mil­lio­nen Men­schen zur Wahl aufgerufen. Für die Wahlen gilt: Wahlberechtigt sind alle deutschen Staat­sange­höri­gen und EU-Bürg­er, die seit min­destens 37 Tagen einen Haupt­wohn­sitz im Wahlge­bi­et haben oder sich gewöhn­lich dort aufhal­ten. „Ich kenne Men­schen, die leben seit 37 Jahren hier.“, so Alexan­der Dexbach. „Sie arbeit­en, zahlen Steuern und engagieren sich im Ehre­namt, aber wählen dür­fen sie nicht.“

Die Wahlen und das Wahlrecht sind nur eines von vie­len The­men rund um die gesellschaftliche und poli­tis­che Teil­habe von Migranten auf der 10. Jahresta­gung von MIGRANET-MV am ver­gan­genen Woch­enende in Schw­erin. Mehr als 60 Vere­ine und Organ­i­sa­tio­nen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, darunter 16 aus Schw­erin, sind Mit­glieder dieser Dachor­gan­i­sa­tion. „Seit 10 Jahren ist MIGRANET MV wirk­lich ein ver­lässlich­er Part­ner, mit dem wir uns aus­tauschen. Darum komme ich gerne zu diesem tollen Jubiläum.“, so Ste­fanie Drese, Min­is­terin für Soziales, Inte­gra­tion und Gle­ich­stel­lung in MV. „Andere Bun­deslän­der benei­den uns, weil dort diese Art von Net­zw­erken erst im Auf­bau sind und wir bere­its seit 2009 miteinan­der arbeit­en.“

Ehrung von Grün­dungsmit­gliedern Foto: Carl Otte

Migranten-Vere­ine, wie „Miteinan­der – Ma’an e.V.“ oder „Kulju­g­in e.V. aus Schw­erin, bemühen sich um ein gutes Zusam­men­leben aller. Und so hebt Drese her­vor, wie wichtig das Gespräch und der Aus­tausch auch der Migrantenor­gan­i­sa­tio­nen untere­inan­der sei. „Diese Vere­ine sind ein­er­seits wichtig, um die eigene Kul­tur zu pfle­gen und gle­ichzeit­ig um zu zeigen, welche kul­turelle Vielfalt nach Meck­len­burg-Vor­pom­mern gekom­men ist. Einen lan­gen Atem aber braucht man schon.“, sagt sie und ver­weist auf die lange Geschichte des „Diên Hông e.V.“ aus Ros­tock, in dem sich viet­name­sis­che Ros­tock­er nach den schreck­lichen Ereignis­sen von Licht­en­hagen 1992 organ­isierten und deren Mit­glieder zunächst mal unter sich blieben. Heute ist der Vere­in ein aktiv­er und zen­traler Akteur in der mul­ti­kul­turellen Szene der Hans­es­tadt.

Drese und Imam-Jonas Dogesch von Migranet Foto: Carl Otte

Par­tizipa­tion und Engage­ment sind aus der Sicht von MIGRANET-MV der Schlüs­sel für ein gutes Miteinan­der. „Wir begrüßen die Empfehlung an die Land­kreise und kre­is­freien Städte, (solche) „Inte­gra­tions­beiräte“ einzuführen.“, heißt in der Stel­lung­nahme zum Entwurf der Fortschrei­bung der „Konzep­tion zur Förderung der Inte­gra­tion von Migranten in Meck­len­burg-Vor­pom­mern“. Einzig in der Hans­es­tadt Ros­tock begleit­et ein funk­tion­ieren­der Migranten­rat die Arbeit der dor­ti­gen Bürg­er­schaft. Er ist ein wichtiges kom­mu­nales Gremi­um und sorgt dafür, dass die Exper­tise und Inter­essen der Zuge­wan­derten in kom­mu­nale Entschei­dungs­find­un­gen ein­fließen. Für die Lan­deshaupt­stadt sei das auch eine Per­spek­tive, meint Sozialdez­er­nent Andreas Ruhl, der die Arbeit sein­er Behörde aus­führlich lobt und betont, wie wichtig ihm die Zusam­me­nar­beit von Haupt- und Ehre­namt sei.

Die Inte­gra­tions­beauf­tragte des Lan­des, Dag­mar Kaselitz, freut sich darauf, während der Tagung Part­ner für einen Fach­tag im Novem­ber 2019 zur Rolle der Migranten und der Reli­gion­s­ge­mein­schaften für das Zusam­men­leben in Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu gewin­nen.

„Wer darf unter welchen Voraus­set­zun­gen nach Europa kom­men und wer nicht?“, lautet eine der Fra­gen, über die sich Vertreterin­nen und Vertreter von Parteien und Land­tags­frak­tio­nen auf dem Podi­um bei der Diskus­sion über die anste­hen­den „Kom­mu­nal- und Europawahlen“ engagiert stre­it­en. MIGRANET-MV ver­tritt Inter­essen von Migranten, die bere­its im Land sind, also auch von denen, die hier nicht wählen dür­fen. All diejeni­gen, die wählen dür­fen, ruft MIGRANET-MV auf, ihre Stimme den demokratis­chen Parteien zu geben, die sich für Vielfalt und ein friedlich­es Zusam­men­leben zwis­chen Men­schen ver­schieden­er Herkun­ft und ver­schiede­nen Glaubens ein­set­zen.