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Mit Graffiti gegen Schmuddel-Image

  „Endlich hat sich die Bahn mal etwas für diese Schmuddelecke ausgedacht“. Eine Gruppe Frauen waren gestern sichtlich erfreut darüber, was am vergangenen Wochenende im Fußgängertunnel unter der Bahnlinie in

  • Veröffentlicht Oktober 2, 2018
Der Ortbeirat war gestern sehr zufrieden mit dem Ergebnis und konnte es Vize-Oberbürgermeister Bernd Nottebaum präsentieren. v.l.n.r.: Stephan Haring, Eggi Hesse, Bernd Nottebaum, Irina Micheilis, Dr. Dietrich Thierfelder, Dirk Rosehr Foto: Dario Rochow | Schwerin-Lokal.de

 

„Endlich hat sich die Bahn mal etwas für diese Schmuddelecke ausgedacht“. Eine Gruppe Frauen waren gestern sichtlich erfreut darüber, was am vergangenen Wochenende im Fußgängertunnel unter der Bahnlinie in der Lübecker Straße passiert ist. Es war allerdings nicht die Deutsche Bahn (DB), die der Initiator dafür gewesen ist, dem Schmuddel-Image nun den Kampf anzusagen. Der Ortsbeirat Altstadt, Feldstadt, Paulsstadt, Lewenberg hatte die Idee, endlich die illegalen Graffiti und Schmierereien unter der Bahnlinie einzuschränken. Acht junge Menschen unter der Anleitung des Leiters des Jugendhauses Lankow, Egbert „Eggi“ Hesse machten sich am Samstag und am Sonntag mit Farbe dem Tunnel ein ansprechendes Motiv zu geben. „Wir haben schnell gemerkt, dass die Idee gut angekommen ist.“, sagt der Streetworker. Spontan hätten ältere Menschen applaudiert.

 

Ausdruck von Jugendkultur in der Stadt

 

Immer wieder auch gestern bei der Eröffnung, bleiben Menschen stehen und bekunden, dass Ihnen der neue Glanz, in dem der Tunnel nun strahlt, gefallen. Es ist wirklich ein gelungenes Stück Arbeit, dass der Ortsbeirat gestern dem stellvertretenden Oberbürgermeister Bernd Nottebaum präsentieren konnte. Die Motive gehen fließend ineinander über. „Die Jugendlichen haben das hier alles in Eigeninitiative gemacht“, betont Eggi Hesse immer wieder. Die einzige Vorgabe sei gewesen, dass die Motive etwas mit Bahn und Stadt zu tun haben müsste. Für Eggi Hesse ist das hier Geschaffene Ausdruck eines Stücks Jugendkultur in der Stadt. 

 

Foto: Dario Rochow | Schwerin-Lokal.de

 

Hesse hat in den letzen Jahren mit seiner Gruppe immer wieder solche Einsätze gemacht. Er freut sich, dass es in Schwerin immer wieder mal Möglichkeiten gibt, legale Möglichkeiten zu schaffen, dass gesprayt werden kann. Der Ur-Schweriner Hesse wünscht sich nun nur noch, dass das Kunstwerk nun möglichst lange erhalten bleibt. Den ersten Ausbesserungseinsatz hatte er leider schon am Sonntag. 

 

Gelder aus Buga-Mitteln gut angelegt

 

Ortsbeiratsvorsitzender Stephan Haring freut sich, dass die Idee des Ortsbeirates so gut eingeschlagen hat. Auch er habe schon jetzt viele positive Reaktionen erhalten. Sein Ortsbeirat hatte für das Projekt Gelder aus Mitteln der Buga-Gelder zur Verfügung gestellt. „Das Geld ist wirklich gut angelegt“, so Haring. Auch Bernd Nottebaum ist begeistert. Was der Ortbeirat hier aus Buga-Mitteln bezahlt habe, dass sei genau die Intention der Stadtverwaltung: Das Geld für Dinge investieren, von denen alle etwas haben. „Was hier entstanden ist, daran haben nicht nur die Bewohner im Bereich des Ortbeirats Freude“, so Nottebaum. Viele Menschen gingen tagtäglich durch den Tunnel, der nun nicht mehr ein Ärgernis ist, sondern sich in ein schönes Licht gerückt hat. „Großes Kompliment. Das Schmuddel-Image ist weg. Ich bin begeistert.“, so der Vize-Oberbürgermeister.

 

Slider neugestalteter Tunnel in der Lübecker Straße

 

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Stephan Haring hofft, dass der Glanz erhalten bleibt. Er setzt hier ein wenig auf den internationalen Ehrenkodex der Sprayer-Szene, der besagt, dass Graffiti-Kunst nicht durch illegale Sprayer verunstaltet wird. 

 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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