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Mit Lieblingsessen die Genesung fördern – Therapieküche für Kinderonkologie eröffnet

Gerade auch Kinder und Jugendliche in onkologischer Behandlung brauchen viel Kraft. Allerdings hat die Therapie großen, oft negativen, Einfluss auf das Essverhalten. Mit einer Therapieküche, ermöglicht durch Unterstützung des Lions

  • Veröffentlicht Juni 15, 2022
Die neue Ther­a­pieküche soll bei der Gene­sung unter­stützen. | Foto: Helios Kliniken Schw­erin

Die Kinderonkolo­gie ist zeit­gle­ich ein Ort großer Hoff­nung aber auch stark­er Belas­tun­gen. Denn dort behan­deln hochen­gagierte Medi­ziner­in­nen und Medi­zin­er sowie empathis­che Pflege­fachkräfte Kinder und Jugendliche mit bösar­ti­gen Erkrankun­gen wie Krebs und Leukämie. Krankheit­en also, bei denen es für die jun­gen Pati­entin­nen und Patien­ten häu­fig um Leben und Tod geht.

 

Ein Ort, an dem es um viel geht

Ein wesentlich­er Bestandteil der inten­siv­en Behand­lung der Erkrank­ten ist dabei die Chemother­a­pie. „Diese verur­sacht bei den Patien­ten oft Neben­wirkun­gen wie Übelkeit, Erbrechen und Appeti­t­losigkeit“, erk­lärt Prof. Aram Prokop, Lei­t­en­der Ober­arzt in der Kinderklinik der Helios Kliniken Schw­erin. „Plöt­zlich verän­dert sich alles. Das Lieblingsessen wird zur Hor­ror­vorstel­lung für die Kinder und Jugendlichen, weil sich der Geschmackssinn durch die Ther­a­pie völ­lig verän­dert.“ Dies führt dazu, dass die Pati­entin­nen und Patien­ten weniger essen und dadurch an Energie ver­lieren, die sie eigentlich drin­gend für die Gene­sung benöti­gen. Zudem baut der Kör­p­er durch die zunehmende Immo­bil­isierung Muskeln ab. Dies führt dann zu ein­er weit­eren Ermü­dung und Ermat­tung der Betrof­fe­nen. Und die Kette set­zt sich dabei noch weit­er fort. Denn daraus wiederum resul­tieren wieder ver­min­dert­er Hunger und fehlen­der Appetit. „So entste­ht ein Teufel­skreis bei unseren Patien­ten, den wir unbe­d­ingt durch­brechen wollen“, betont der Kinderonkologe.

 

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Mit neuer Therapie-Küche den Teufelskreis zerschlagen

Zur Ver­hin­derung dieser schw­eren Neben­wirkun­gen kon­nte die Kinderklinik an den Helios Kliniken Schw­erin mit Hil­fe des Lions Clubs Schw­erin eine Ther­a­pie-Küche auf der kinderonkol­o­gis­chen Sta­tion real­isieren. Hier sollen die Kinder und Jugendlichen mit ihren Fam­i­lien die Möglichkeit bekom­men, sich entsprechend ihrer per­sön­lichen Lage indi­vidu­ell Essen zu kochen. Fern­er soll es auch alle 14 Tage ein Lehr-Ange­bot zum gemein­samen Kochen und Back­en der Pati­entin­nen und Paten­ten auf der Sta­tion unter der Leitung ein­er Ernährungs­ther­a­peutin geben. Angedacht sind zudem Möglichkeit­en zum Kuchen­back­en zu beson­deren Anlässen wie Wei­h­nacht­en oder Geburt­sta­gen. „Wir denken, dass die Ther­a­pie-Küche nicht nur die Leben­squal­ität unser­er Patien­ten und deren Fam­i­lien in unser­er Abteilung sehr verbessern wird, son­dern dass sich dies auch pos­i­tiv auf den Behand­lungser­folg auswirken wird“, so Prof. Prokop.

 

Ein Angebot auch für weitere junge Patienten

Auch andere in den Helios Kliniken Schw­erin in Behand­lung befind­liche Kinder und Jugendliche sollen von der Ther­a­pie-Küche prof­i­tieren. Erkrank­te an Dia­betes mel­li­tus (Zuck­erkrankheit) kön­nen dort beispiel­sweise gezielt geschult wer­den. Eben­so kön­nen Kinder und Jugendliche mit extremen Übergewicht (Adi­posi­tas) in der Ther­a­pie-Küche ler­nen, wie man gesun­des und leck­eres Essen kochen kann.

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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