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Feuer-Drama in Straßenbahn!
Was bisher bekannt ist

Ein Molotow-Cocktail in der Bahn, ein brennender Täter, Fahrgäste in Gefahr – doch was steckt dahinter? Einblicke in den Fall aus Schwerin: Was bisher bekannt ist.

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  • Veröffentlicht Juli 1, 2025
Molotow-Cocktail Straßenbahn Schwerin
Mann entzün­dete Molo­tow-Cock­tail in Schw­er­iner Straßen­bahn. Foto: pri­vat

 

Am Son­ntagvor­mit­tag entzün­dete ein 24-jähriger Mann in der Straßen­bahn­lin­ie 1 einen Molo­tow-Cock­tail und set­zte sowohl sich selb­st als auch Teile der Bahn in Brand. Die Schw­er­iner Staat­san­waltschaft nimmt sich dem Fall an. Was bish­er bekan­nt ist:

Täter ist kein Unbekannter

Der Täter, gegen den die Polizei wegen des Ver­dachts der schw­eren Brand­s­tiftung ermit­telt, ist der Polizei nicht unbekan­nt. Gegenüber der Ost­seezeitung (OZ) gab die Press­esprecherin Anja Waß­mann an, dass „der Beschuldigte bere­its polizeilich in Erschei­n­ung getreten ist.“ Bei dem Täter han­delt es sich um einen 24-jähri­gen Algerier, der in Lud­wigslust wohnt.

»Lesen Sie auch: Mann zün­det sich selb­st an

Die Hin­ter­gründe zur Tat sind noch unklar. Bis­lang wurde geprüft, ob eine kör­per­liche Auseinan­der­set­zung auf dem Marien­platz den Mann ver­an­lasst hat, die Helios-Kliniken aufzusuchen. Der Ver­dacht hat sich bestätigt, wie „Schw­erin News“ kür­zlich berichtete. Dem­nach wurde der Täter, der offen­sichtlich eine Ver­let­zung am Arm erlitt, gegen 7:00 Uhr in ein­er Bar auf dem Marien­platz angetrof­fen, wo er in einen Stre­it ver­wick­elt war. Am Nach­mit­tag kon­nten entsprechende Blut­spuren gesichtet wer­den. Wie das Polizeiprä­sid­i­um tele­fonisch auf Nach­frage von „Schw­erin News“ bestätigte, war die Ver­let­zung Anlass für den Klinikaufen­thalt des jun­gen Algeriers. Ermit­tlun­gen müssen nun zeigen, ob der Mann sich die Ver­let­zun­gen im Zuge des Stre­its zuge­zo­gen hat.

Nach der ärztlichen Behand­lung hat der Täter, der laut Zeu­gen­in­for­ma­tio­nen stark alko­holisiert war, die nahe­liegende Tankstelle aufge­sucht, wo er eine Bier­flasche mit Ben­zin füllte. Ein Zeuge, der daraufhin die Polizei informierte, beobachtete anschließend, wie sich der 24-Jährige in Rich­tung Hal­testelle bewegte, wo er gegen 8:00 Uhr in die Straßen­bahn­lin­ie 1 Rich­tung Innen­stadt ein­stieg. Um den Mann zu kon­trol­lieren, stoppten die Beamten die Bahn auf Höhe des Bürg­er­meis­ter-Bade-Platzes. Daraufhin habe der Täter die Flüs­sigkeit in Brand geset­zt.

Polizei konnte Schlimmeres verhindern

Der Straßen­bah­n­fahrer kon­nte den Molo­tow-Cock­tail rechtzeit­ig aus der Bahn ent­fer­nen, bevor sich der Brand ausweit­en kon­nte. Die Beamten löscht­en mit­tels eines sich im Dienst­wa­gen befind­lichen Feuer­lösch­ers den Beschuldigten inklu­sive der brandbeschle­u­ni­gen­den Flüs­sigkeit. Der ent­standene Sach­schaden wird auf ca. 3.000 € bez­if­fert.

In dem Wag­on befan­den sich weit­ere zwei bis drei Fahrgäste. Laut Angaben der Polizei wur­den sie nicht ver­let­zt.

Algerier schwer verletzt

Der junge Mann, der mit ein­er kurzen Hose bek­lei­det war, erlitt schw­er­ste Ver­bren­nun­gen am recht­en Bein. Vor diesem Hin­ter­grund wird der Täter zum aktuellen Zeit­punkt in ein­er Spezialk­linik in Lübeck behan­delt. Die Staat­san­waltschaft prüft, ob der Mann nach seinem Klinikaufen­thalt in Unter­suchung­shaft (U‑Haft) über­führt wird, um die Hin­ter­gründe zur Tat aufzuk­lären. Ob es sich bei dem Bran­dan­schlag um eine motivierte Tat gehan­delt hat, ist der­weil unklar. Motive und mögliche Hin­ter­gründe zur Tat wer­den seit­ens der Krim­i­nalpolizei ermit­telt. Von einem Suizid ist nicht auszuge­hen. 

Zum aktuellen Zeit­punkt kön­nen nur Ver­mu­tun­gen angestellt wer­den. Im Raum ste­ht, ob sich der Mann im Rah­men des Stre­its wieder in Rich­tung Marien­platz bewegt hat.