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MV bleibt bei Kinderbetreuung Schlusslicht

Der gerade veröffentlichte Ländermonitor der Bertelsmann Stiftung sieht MV abermals als Schlusslicht beim Thema Kinderbetreuung.

  • Veröffentlicht August 28, 2018
Die Bertelsmann Stiftung sieht MV immer noch als Schlusslicht bei Gruppengrößen im Kindergarten

 

Die Bertelsmann Stiftung hat ihren jährlichen „Ländermonitor frühkindliche Bildungungssysteme“ veröffentlicht, der belegt das die Bildungs- und Betreuungsqualität in den Bundesländern äußerst unterschiedlich ist. In Mecklenburg-Vorpommern bescheinigt die Stiftung dem Land zwar einen Qualitätssprung, trotzdem bleibt das Bundesland Schlusslicht. Die Bertelsmann Stiftung betont, dass in keinem anderen Bundesland eine so starke Verbesserung des Personalschlüssels gegeben habe wie im Nordosten. Kamen 2012 rechnerisch auf eine Fachkraft in MV 14,7 Kinder, so sind es fünf Jahre später 13,4 Kinder. Berücksichtigt für die Erhebungen wurden Zahlen aus dem März 2017.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern, liegt diese Quote aber immer noch weit hinten. Wollte Mecklenburg-Vorpommern im Länderranking aufschließen und die von der Bertelsmann Stiftung empfohlene Betreuungsquote umsetzen, dann benötigte MV alleine im Kitabereich 6700 neue Erzieherinnen und Erzieher.

 

Kita-Qualitätsgesetz verfestigt Länderunterschiede

 

Die Qualitätsunterschiede könnten durch die Vorhaben im Kita-Qualitätsgesetz des Bundes noch verfestigt werden. Das befürchten zumindest die Kritiker. Bundesgelder sollen nach Anzahl der Kinder insgesamt – anstatt nach der Anzahl der tatsächlich betreuten Kinder verteilt werden. Damit würden Bundesländer wie MV mit einer vergleichsweise weitaus höheren Betreuungsquote benachteiligt.

„In den Kitas des Landes müssen die Qualität verbessert und die Beitragsfreiheit eingeführt werden. Beides ist angesichts der Haushaltslage möglich. Die Landesregierung darf nicht länger auf ihrem „Entweder-oder“ beharren.“, sagt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Jacqueline Bernhard.

Sowohl Investitionen in die Qualität der Kitas als auch die Gebührenfreiheit für Eltern seien gut angelegtes Geld für die bestmögliche Entwicklung der Kinder und eine spürbare Entlastung der Familien. „Wir fordern die Landesregierung auf, in der aktuellen KiföG-Novelle maßgebliche Veränderungen für mehr Qualität vorzunehmen. Dazu gehört eine deutlich bessere Fachkraft-Kind-Relation sowie einheitliche und verbesserte Personalschlüssel – einschließlich mehr Zeit für Leitungsaufgaben.“, so Bernhardt. Es müssten mehr Fachkräfte gewonnen werden – die Ausbildungsplatzplanung sei entsprechend anzupassen. Zudem müsse sich die Landesregierung im Bund für eine spürbare Erhöhung, gerechte Verteilung und dauerhafte Sicherung der finanziellen Mittel für die Verbesserung der Kindertagesförderung einsetzen.

 

 

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Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer der digitalen Tageszeitung "Schwerin-Lokal". Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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