Dem Restaurant im Säulengebäude ist wieder ein Betreiber abhanden gekommen. Schon im Dezember letzten Jahres hatte die Säulengebäude UG, die unter dem Geschäftsführer Sebastian Glanz, der auch das Zenit in Schwerin betreibt, Insolvenz angemeldet.
Zum 1. Juni musste der Betrieb endgültig eingestellt werden. Versuche des Insolvenzverwalters, den Betrieb des Restaurants fortzuführen, blieben leider erfolglos. Daher wurde der bestehende Pachtvertrag zum 31.05.2019 gekündigt und der Geschäftsbetrieb endgültig eingestellt.
Wie die Stadt Schwerin als Eigentümerin mitteilt, möchte man nun gemeinsam mit der LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH als Sanierungsträger und der WGS – Wohnungsverwaltung Schwerin als Verwalter einen neuen Mieter suchen. Zunächst wird es nochmals einen Versuch in Richtung Gastronomie geben. Ob dies gelingen wird, ist derzeit schwer einzuschätzen. „Sollte kein neuer Restaurantbetreiber Interesse zeigen, wird die Stadt anderweitige Nutzungskonzepte prüfen“, kündigte Baudezernent Bernd Nottebaum an.
Von der Markthalle bis zur stadtgeschichtlichen Ausstellung
Errichtet wurde das Säulengebäude, das offiziell Neues Gebäude heißt, als Markthalle vom Ludwigsluster Hofbaudirektor Busch im klassizistischen Stil. Den Herzog sollen der Gestank und der Lärm des Marktes so gestört haben, dass er den Bau der Markthalle anordnete. 1785 wurde sie vollendet. Fortan nannten die Schweriner die Halle auch Krambudenhaus oder wegen seiner 14 dorischen Säulen das Säulengebäude. Ab 1805 wurde es erstmals gastronomisch genutzt: Im Untergeschoss entstand ein Weinkeller, der erst 1938 geschlossen wurde. 1975 verwendete man den Keller wieder als Gaststätte – für Feiern und andere geschlossene Veranstaltungen.
Ab 1937 befanden sich im Erdgeschoss teils Reisebüroräume. Bereits ab 1927 nutzte das Gaswerk das Haus für seine Exposition. Ausstellungen zu beherbergen war auch viele Jahre später die Hauptbestimmung des Säulengebäudes. Nachdem dort zunächst Büros eingerichtet waren, eröffnete 1965 die erste ständige stadtgeschichtliche Ausstellung. Ab April 1976 hieß sie „Schwerin gestern, heute, morgen“ und wurde bis 1995 gezeigt.