(Podcast) Mitarbeiter übernehmen:
Gärtnerei Hof Medewege wird zur Genossenschaft
Die Gärtnerei Hof Medewege in Schwerin regelt die Nachfolge: Ab 2025 wird sie als Mitarbeitergenossenschaft weitergeführt. Eine nachhaltige Lösung für die Zukunft.

Wie der Vater, so der Sohn? Wenn es um die Übernahme eines Unternehmens geht, ist das lange vorbei. Viele Familienbetriebe suchen Nachfolger außerhalb der Familie. Findet sich niemand, droht die Schließung. Für Rainer Holst und seine Gärtnerei Hof Medewege zeichnet sich eine interessante Nachfolgelösung ab.
Rund 30 Jahre ist der Hof Medewege am Schweriner Stadtrand ein Anziehungspunkt: Obstbau, Landwirtschaft, Gärtnerei, Hofladen, Hofküche & Café, Bäckerei, Pferdestall, Ferienwohnungen, Kindergarten und immer wieder auch Kunst, Handwerk und Konzerte locken jedes Jahr viele Besucher auf das Betriebsgelände.
„Unser Vater hat vorgeschlagen, dass wir Söhne die Gärtnerei Hof Medewege zum Jahresende 2025 übernehmen“, erzählen Olav Holst und sein Bruder Albert. Die Zwei sind grundsätzlich auch dazu bereit. Sie haben allerdings ihre eigenen Vorstellungen, wie sie die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes organisieren wollen.
Weitermachen als Genossenschaft
„In der Gärtnerei sind wir ein tolles, engagiertes Team. Und das möchten wir auch in der neuen Rechtsform des Betriebes abbilden. Darum haben wir uns entschieden, eine Mitarbeitergenossenschaft zu gründen und möglichst viele Beschäftigte daran zu beteiligen“, so Olav Holst, „Wir starten mit 5 Gründungsmitgliedern, vielen Aufgaben und Papierkram.“
Zu den Gründungsmitgliedern gehört auch Theresa Janssen „Wir sind neben der täglichen Arbeit jetzt seit gut einem Jahr mit den Vorbereitungen beschäftigt. Das ist eine harte Nuss!“, lächelt sie. „Aber mit Unterstützung des Genossenschaftsverbandes und eines Gründungsberaters werden wir sie knacken: eine gut durchdachte Satzung, ein Anlageverzeichnis aller Maschinen und Gegenstände, ein Finanzplan, Gespräche mit der Bank und, ganz wichtig, ein Liquiditätsplan. Den brauchen wir, weil die Ausgaben zum Beispiel für Saatgut für die Gärtnerei im Frühjahr anfallen, die Einnahmen aber erst nach der Ernte im Herbst fließen. Da müssen wir schon gut aufpassen.“
Insolvenzen unter einem Prozent
Genossenschaften gelten als sichere Unternehmensform. Ihr Anteil an den Insolvenzen liegt unter einem Prozent. Das hat verschiedene Gründe. Meist verfolgen Genossenschaften langfristige und nachhaltige Unternehmensziele. Haftung und Verantwortung ruhen auf vielen Schultern und strenge gesetzliche Überprüfungen mindern das Insolvenzrisiko.
Klingt nach einer guten Idee. Für die Umsetzung suchen Olav, Theresa und die anderen Gründungsmitglieder nun Unterstützung. Die Kosten der Gründung sind hoch und können von der Gruppe nicht mal so eben aufgebracht werden. Wer also gerne auch in Zukunft frisches Gemüse – bio und von hier – auf dem Teller haben möchte, könnte sich an der Crowdfunding-Kampagne beteiligen. Nette Dankeschöns warten auf die Mitmacherinnen und Mitmacher.
Wer das alles und noch das eine oder andere mehr über die Gärtnerei Hof Medewege und deren künftigen Weg wissen möchte, hört einfach mal rein … in den Podcast „Man müsste mal …“ mit Andreas Lußky und Claus Oellerking.
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