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Natur heilt und schmeckt

(PM/ Augustenstift Schwerin). „Essen aus der guten alten Zeit“ lautete am vergangenen Mittwoch das Motto in der SOZIUS-Einrichtung Haus „Am grünen Tal“. Die erste Skepsis seitens der Senioren war anfangs

  • Veröffentlicht August 15, 2013
Marianne Rosenbaum (3. v. l.) bereitete gemeinsam mit weiteren Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses „Am Grünen Tal“ eine Brennesselsuppe zu     Foto: SOZIUS
Marianne Rosenbaum (3. v. l.) bereitete gemeinsam mit weiteren Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses „Am Grünen Tal“ eine Brennesselsuppe zu Foto: SOZIUS

(PM/ Augustenstift Schwerin). „Essen aus der guten alten Zeit“ lautete am vergangenen Mittwoch das Motto in der SOZIUS-Einrichtung Haus „Am grünen Tal“. Die erste Skepsis seitens der Senioren war anfangs noch recht groß. Saftige Wildkräuter, häufig aus Unkraut verschrien, wie Brennessel, Löwenzahn, Giersch und Gänseblume wurden fleißig von den Bewohnern zerschnitten und anschließend mit Knoblauch, Zwiebeln und anderen Zutaten zu Essbarem verarbeitet.

„Diesen Löwenzahn habe ich heute auf der benachbarten Wiese gepflückt – hier ist noch Morgentau dran“, zwinkerte Ilona Niendorf, Mitarbeiterin des sozialen Dienstes, den Bewohnern zu. Was heute oftmals als Unkraut gilt, wurde in früheren Zeiten als Hausmittel gegen die verschiedensten Leiden eingesetzt. So hilft Brennessel beispielsweise gegen Rheuma, wirkt Müdigkeit und Eisenmangel entgegen. Was kaum jemand ahnt: Brennessel enthält dreimal mehr Eisen als Spinat. Auch Löwenzahn hat ungeahnte Kräfte: Er fördert die Verdauung, löst Nierensteine und Hautprobleme. Das unliebsame Giersch-Kraut wächst meist wild im Garten, hilft jedoch gegen Gicht und Rheuma und regt zudem den Stoffwechsel an. Um diese Kräuter wirksam einzusetzen, ist es wichtig, nur die jungen Triebe zu verarbeiten, da diese die wichtigen Nährstoffe enthalten. „Heute essen wir sozusagen quer Wiese“, sagte Ilona Niendorf und ließ alle Teilnehmer an den zerschnittenen Kräutern schnuppern. „Giersch riecht ja wie Petersilie“, stellten einige erstaunt fest.

Die Zutaten wurden mit tatkräftiger Unterstützung der Bewohner zu einem Brotaufstrich mit Frischkäse zusammengerührt und anschließend auch gleich probiert.
Für die Brennesselsuppe wurden Zwiebeln geschält und zerkleinert. Die Aufgabe übernahm Bewohnerin Marianne Rosenbaum, die dafür allerdings nicht das Messer sondern einen speziellen Zwiebelschäler benutzte. Durch das Ziehen einer Schnur wurden die Zwiebeln in einer kleinen geschlossenen Dose mit scharfen Messern zerteilt – ganz ohne tränende Augen. Marianne Rosenbaum war begeistert: „Das Ding muss ich haben!“
Knoblauch, Brühe, Zwiebeln und die zerkleinerten Brennesseln wurden anschließend in einem Topf zu einer duftenden Suppe verarbeitet, die zum Schluss mit einer Gänseblumenblüte dekoriert wurde. „Lecker!“, waren sich die Bewohner einig.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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