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OB-Wahl: Badenschier und Holm machen das Rennen

Sehr früh stand gestern fest, wer in zwei Wochen in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters gehen wird. Mit dem Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD) wird

  • Veröffentlicht Juni 5, 2023

Sehr früh stand gestern fest, wer in zwei Wochen in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters gehen wird. Mit dem Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD) wird es in Schwerin eine Richtungswahl geben. 

In zwei Wochen gibt es in Schwerin eine Richtungswahl: Wird Rico Badenschier oder Leif-Erik Holm neuer Bürgermeister?

Wer wird Schwerins neuer Oberbürgermeister? Dieser Frage haben wir uns gestern Abend etwas mehr genährt. In den vergangenen Wochen kämpften sechs Kandidaten darum, für die kommenden sieben Jahren Verwaltungschef in Schwerin zu sein.

Rico Badenschier und Leif Erik Holm machten das Rennen

Kurz nach 18.00 Uhr lag dann auch Spannung in der Luft. Auf dem Marktplatz hatten sich Grüne, SPD und ein großer Wahlkampftruck des parteilosen Kandidaten Thomas Tweer, der von CDU, unabhängige Bürger und FDP, unterstützt wurde, versammelt. Alle drückten sie ihrer jeweiligen Kandidatin oder ihrem Kandidaten die Daumen.

Als die ausgezählten Ergebnisse der ersten beiden Wahlkreise auf dem Bildschirm war klar, wer in zwei Woche in die Stichwahl um das Amt als Bürgermeister gehen wird: Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und Leif-Erik Holm (AfD).

Nach dem vorläufigen Ergebnis des ersten Wahlgangs konnte sich Badenschier mit 42,0 Prozent der Stimmen durchsetzen. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Holm, ein gebürtiger Schweriner, erreichte 27,4 Prozent und belegte damit den zweiten Platz. Thomas Tweer, unterstützt von CDU, FDP und Unabhängigen Bürgern, landete mit 17,1 Prozent auf dem dritten Rang.

Thomas Tweer hatte sich mehr versprochen

Thomas Tweer gab sich an diesem Abend sehr enttäuscht über das Ergebnis. Mit dem Slogan „Mehr für Schwerin“ wollte er den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt eine Alternative aus der Mitte bieten. Obwohl der parteilose Geschäftsführer wirklich omnipräsent in der Stadt und im Internet mit Werbung vertreten war, nahmen die Bürgerinnen und Bürger sein Angebot nicht an. Am Ende verrauchte das Budget und Tweer gelang es nicht eigene Themen im Wahlkampf zu setzen. Wirklich hervorgestochen ist er unter den Kandidaten zu keiner Zeit.

Die übrigen drei Kandidaten hatten keine Chance: Daniel Trepsdorf von der Linken erzielte 8,9 Prozent, gefolgt von Regina Dorfmann von den Grünen mit 2,8 Prozent und Martin Steinitz von der ASK mit 1,9 Prozent.

Versuchen das Schwerin in guten Händen bleibt

Gegenüber dem „NDR MV Live“ sagte Badenschier, dass er „sehr zufrieden“ sei. „Ich stehe hier eher für einen ruhigen Kurs. Das Wichtigste ist, dass wir hier gut zusammenleben.“ Der Oberbürgermeister kündigte an, in der Zeit bis zur Stichwahl zu versuchen, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. „Ich werde auch natürlich die Wählerinnen und Wähler der anderen Wählergruppen anzusprechen versuchen, damit wir gemeinsam dafür sorgen, dass Schwerin in guten Händen bleibt.“

Die Leute machen sich Sorgen um die Stadt

Auch sein Herausforderer Leif-Erik Holm war mit seinem Ergebnis zufrieden. „Wir haben unser erstes Ziel erreicht, die Stichwahl zu erreichen und jetzt werden wir zwei Wochen nochmal richtig ranklotzen und dann auch hoffentlich die Stichwahl für uns entscheiden“, sagte Holm dem NDR in MV. „Wir haben an jedem Infostand bei jeder Veranstaltung gemerkt: Die Leute machen sich richtig Sorgen um ihre Stadt.“ Es gehe nicht um die kleinen Themen, sondern es gehe um große Themen wie Sicherheit und Gewaltkriminalität.

Mit dem Ergebnis vom Sonntag gelang es der AfD erstmalig in ihrer Gechichte, in eine Stichwahl einer Landeshauptstadt in Deutschland zu kommen.

Wahl von Badenschier kein Selbstläufer

Wie die Stadt meldete, lag die Wahlbeteiligung bei 50,6 Prozent. Bei der vergangenen Wahl 2016 lag diese noch bei 64 Prozent. Allerdings fand die Wahl damals zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Schon bei der Wahl zwei Wochen später konnten die Kandidaten nur noch 43 Prozent der Wahlberechtigten mobilisieren.

Am 18. Juni wird sich nun entscheiden, wer das Rennen in Schwerin machen kann. Auch wenn Rico Badenschier im ersten Wahlgang einen Vorsprung von 14,6 Prozentpunkten verbuchen kann, bedeutet das nicht automatisch die Wiederwahl. Schon 2016 konnte die damalige Amtsinhaberin Angelika Gramkow (Linke) die erste Runde haushoch für sich entscheiden. In der Stichwahl gelang es dann dem SPD-Herausforderer Rico Badenschier sich mehr als deutlich gegen Gramkow durchzusetzen.

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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