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Oberbürgermeisterin zieht positive Bilanz der Brückensprengung

(red/pm) Diesmal brauchte man kein Verschwörungstheoretiker zu sein, um mit dem Brustton der Überzeugung feststellen zu können: „Das war eine kontrollierte Sprengung.“ Die Stadionbrücke ist seit Freitag nach 40 Jahren

  • Veröffentlicht November 29, 2014

Ludwigsluster Chaussee

(red/pm) Diesmal brauchte man kein Verschwörungstheoretiker zu sein, um mit dem Brustton der Überzeugung feststellen zu können: „Das war eine kontrollierte Sprengung.“ Die Stadionbrücke ist seit Freitag nach 40 Jahren zu einer Fußnote der Stadtgeschichte geworden.

Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow hat eine positive Bilanz mit Blick auf den Verlauf der Brückensprengung und der im Umfeld erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und des Verkehrsflusses gezogen und die Maßnahme in einer ersten Erklärung auch als „Katastrophenschutzübung unter realen Bedingungen“ bezeichnet.

Das Oberhaupt der Landeshauptstadt dankte allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und erklärte: „Das Zusammenspiel zwischen Abbruchfirma und Sprengmeister auf der einen und Polizei, Feuerwehr, Kommunalem Ordnungsdienst und städtischem Verkehrsmanagement auf der anderen Seite hat hervorragend geklappt. Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Auch die Evakuierung des 200-Meter-Gefahrenradius verlief nach Angaben der Stadtverwaltung reibungslos. Gegen 8 Uhr hatten die Anwohner die Evakuierungszone verlassen. „Die Betroffenen haben sich sehr diszipliniert verhalten. Wir mussten auch keine auf der Straße abgestellten Fahrzeuge abschleppen. Offenbar waren alle über die Evakuierungsanordnung gut informiert“, bilanziert Gabriele Kaufmann, Leiterin des Ordnungsamtes.

Vor der Brückensprengung wurden 77 Haushalte evakuiert

Neben dem 300 Meter Gefahrenradius sperrten Polizeikräfte weiträumig alle Zuwegungen ab, in denen ein Wenden der Fahrzeuge vor der Baustelle nicht mehr möglich gewesen wäre. Die Absperrmaßnahmen verliefen nach Angaben der Polizei ohne Vorkommnisse. Zur Absicherung und Evakuierung waren 70 Einsatzkräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes, der Polizei und des Abbruchunternehmens vor Ort im Einsatz. Von der Evakuierung betroffen waren 77 Haushalte und Teile des Wirtschaftsministeriums.

Nur zwei Bürger suchten die Notunterkunft in der Landesbibliothek auf, hieß es in der Erklärung. Die meisten anderen ließen es sich nicht nehmen, die Sprengung am Rande der 300-Meter-Zone auf der Crivitzer Chaussee live zu verfolgen. Bis Sonntag sollen die Bagger nun Trümmer und mehr als 6500 Tonnen Kies wegräumen, damit Sonntagnacht ab 24 Uhr der Verkehr wieder über die Ludwigsluster Chaussee rollen kann.

UB kritisiert Handling der Brückensprengung

Kritik kam allerdings von der Fraktion der „Unabhängigen Bürger“. Diese nahmen Anstoß an der Verkehrslenkung im Zuge der Sperrung der Crivitzer Chaussee auf Grund der Brückensprengung. „Nachdem es schon im August zu Megastaus kam, weil bei der Sanierung der Straße am Platz der Jugend die Ampelschaltung nicht geändert wurde, hat es die Verwaltung auch jetzt wieder geschafft, für Chaos zu sorgen“, konstatiert Dr. Wolfgang Leist, Sachkundiger Einwohner im Fachausschuss für „Bauen, Stadtentwicklung und Verkehr“ und zudem Mitglied im Ortsbeirat Gartenstadt, Ostorf. Bereits nach den August-Staus habe die UB-Fraktion nachgefragt, wie bei künftigen vergleichbaren Sperrungen verfahren werden könne. Eine befriedigende Antwort steht aus Sicht der UB offenbar aber noch aus.

Die UB sehen zwar durchaus ein, dass die Verkehrsführung bei gleichzeitiger Sperrung der Ludwigsluster Chaussee und Schienenersatzverkehr über den Bertha-Klingberg-Platz nicht einfach sei, heißt es in einer Erklärung. Wenn aber eine Regelung über Ampeln nicht ausreiche, müsse eben die Polizei per Hand regeln. Ob dazu seitens des Amtes Kontakt zum Revier aufgenommen wurde, müsse bezweifelt werden. Es sei schließlich kein Geheimnis, dass morgens wie zum Feierabend viele Fahrzeuge aus dem Schlossgartenviertel ausfahren würden. Und wenn es dann durch die Sprengung nur noch eine offene Straße gebe, sei für jeden ersichtlich, dass hier besondere Maßnahmen ergriffen werden müssten.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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