Di, 18. November 2025
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Staatstheater setzt im Sommer auf Zeltlösung:
„Es ist mehr als ein Kompromiss – ein wunderbarer Theatersommer erwartet uns“

„Die lustige Witwe“ wechselt vom Alten Garten ins neue Theaterzelt: Ab Sommer 2025 bietet das Mecklenburgische Staatstheater dort sein Programm.

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  • Veröffentlicht Dezember 18, 2024
Blick auf das The­aterzelt. Foto: Dorit Gät­jen

 

Das Meck­len­bur­gis­che Staat­sthe­ater kündigt eine wesentliche Änderung für die kom­menden Schloss­fest­spiele Schw­erin an: Die beliebte Operette „Die lustige Witwe“ wird im Som­mer 2025 nicht wie geplant im Alten Garten, son­dern in einem speziell errichteten The­aterzelt nahe dem Schw­er­iner See aufge­führt. Dieses Auswe­ichquarti­er dient auch als Ersatzspiel­stätte während der Ren­ovierungsar­beit­en am Großen Haus in der Spielzeit 2025/2026.

Der Vorverkauf für die Operette begin­nt am 18. Dezem­ber 2024. Die Pre­miere ist für den 27. Juni 2025 geplant, wobei die Auf­führun­gen bis zum 3. August des­sel­ben Jahres laufen sollen.

Technische Details des Theaterzelts

Blick in das Theaterzelt von innen
Blick in das The­aterzelt von innen. Foto: Meck­len­bur­gis­ches Staat­sthe­ater

Das neu errichtete The­aterzelt wird ab April 2025 auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen Küchen­gartens am Fran­zosen­weg aufge­baut. Mit über 500 Sitz­plätzen ist das Zelt großzügig dimen­sion­iert und bietet mod­erne Annehm­lichkeit­en, um den Besuch­ern Kom­fort zu bieten. Ein beson­deres Augen­merk liegt auf der Bar­ri­ere­frei­heit, ein­schließlich gut zugänglich­er Roll­stuhlplätze. Ein effek­tives Heizsys­tem und eine Kli­maan­lage sor­gen dafür, dass das The­aterzelt das ganze Jahr über genutzt wer­den kann, unab­hängig von den äußeren Wit­terungs­be­din­gun­gen.

Das Zelt, mit ein­er Grund­fläche von 1.100 Quadrat­metern, ist so kon­stru­iert, dass es die Akustik opti­mal unter­stützt und eine ansprechende Atmo­sphäre schafft. Die Bühne selb­st hat eine Größe von 11,5 x 11,5 Metern und entspricht damit der Por­tal­bre­ite der Bühne im Großen Haus. Obwohl das Zelt über keinen Schnür­bo­den oder eine Drehbühne ver­fügt, wer­den die Büh­nen­bilder durch kreative, indi­vidu­elle Raum­lö­sun­gen beson­ders in Szene geset­zt. Für Musik­the­at­er­auf­führun­gen wird das Orch­ester vor der Bühne platziert, ähn­lich dem Orch­ester­graben im Großen Haus.

Angespannte wirtschaftliche Situation zwingt zum Schritt

Neben der „Lusti­gen Witwe“ wird das The­aterzelt auch Schau­platz für das Schaus­piel „Mer­lin oder Das wüste Land“ sein, das Ende Sep­tem­ber 2025 die neue Spielzeit des The­aters eröffnet. Damit nicht genug, plant das Meck­len­bur­gis­che Staat­sthe­ater, das Zelt für eine Vielzahl von Ver­anstal­tun­gen zu nutzen. Dazu zählen Auf­führun­gen des Bal­let­tensem­bles, Konz­erte der Meck­len­bur­gis­chen Staatskapelle Schw­erin und weit­ere sechs Pro­duk­tio­nen in der Spielzeit 2025/2026, ein­schließlich des tra­di­tionellen Wei­h­nachtsmärchens.

Gen­er­al­in­ten­dant Hans-Georg Weg­n­er erläutert die Gründe für die Stan­dortver­legung: „Die gestiege­nen Auf­baukosten und die anges­pan­nte wirtschaftliche Lage haben uns zu diesem Schritt gezwun­gen. Doch das The­aterzelt am Schw­er­iner See wird ein voll­w­er­tiger und attrak­tiv­er Ver­anstal­tung­sort sein, der das ganze Jahr über ein umfan­gre­ich­es Pro­gramm bieten wird.“

Für die Besuch­er wird es ein spezielles Wegeleit­sys­tem geben, das den Zugang zum The­aterzelt erle­ichtert. Dieses Sys­tem sieht auch eine gute Beleuch­tung der Fußwege vor, und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist durch nahe gele­gene Bus- und Straßen­bahn­hal­testellen gewährleis­tet. Geeignete Park­möglichkeit­en wer­den noch geson­dert aus­gewiesen, um auch den Anwohn­ern Rech­nung zu tra­gen und die Auf­führun­gen so zu pla­nen, dass sie spätestens um 22 Uhr enden.