Wo heute der “Opti-Megastore” in Schwerin-Görries ist, finden die Schweriner seit Jahren Einrichtungshäuser unter den verschiedensten Namen. In den frühen 1990-Jahren war es die Domäne, die später zur Poco Domäne wurde. Seit Mitte 2021 befindet sich da das Opti-Megastore. Dort konnten die Schweriner jahrelang eine breite Palette an Möbeln und Haushaltswaren wie Teppiche, Gardinen, Tapeten, Badezimmerschränke, Sofas, Tische, Lampen, Pfannenwender und Geschirr zu günstigen Preisen erwerben. Damit ist nun aber Schluss – die Opti-Wohnwelt Gruppe schließt die Filiale in Schwerin. Diese Entscheidung betrifft 13 Mitarbeiter in Görries.
Opti-Gruppe beantragt Insolvenz
Wer in den letzten Wochen einmal in Görries war, der hat festgestellt, dass in der Baustraße 12 der Abverkauf auf Hochtouren läuft. Bereits Anfang Juli wurden die Kunden durch bunte Werbeprospekte über die bevorstehende Schließung informiert und mit Sonderangeboten zum Ausverkauf gelockt. Am 19. Juli gab die Konzernleitung in Bayern bekannt, dass sie beim zuständigen Amtsgericht in Schweinfurt einen Antrag auf Eröffnung einer Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt habe.
Zur Opti-Gruppe gehören 41 Möbelhäuser, darunter 28 Opti-Wohnwelten und 13 Opti-Megastores. Laut Konzernleitung waren die Stammfilialen der Gruppe lange Zeit sehr profitabel, jedoch entwickelte sich die Übernahme von insgesamt 20 neuen Standorten im Jahr 2021 nicht wie erhofft. Auch Schwerin gehört zu den Sorgenkindern des Unternehmens.
Spricht man mit den Mitarbeitern so hört man immer wieder, dass der Laden, als er noch unter der Marke Poco Domäne lief, nie rote Zahlen schrieb. Der Verkauf 2021 erfolgte auch nicht ganz freiwillig. Es war die Folge einer Entscheidung des Kartellamts, nachdem XXXLutz den Möbelriesen Roller übernommen hatte. Zuvor hatte XXXLutz bereits Poco erworben, und um die Marktmacht zu beschränken, musste die Filiale in Schwerin an die Opti-Gruppe abgegeben werden.
Noch bis zum 18. August auf Schnäppchenjagd
Dass die Opti-Gruppe nun finanziell in Schieflage geraten ist, führt sie vor allem auf externe Faktoren zurück. Der Ukraine-Krieg, unterbrochene Lieferketten, starke Inflation und hohe Rohstoffpreise hätten zu erheblichen Umsatzeinbußen geführt. Nun wolle man sich im Rahmen eines Sanierungsverfahrens auf die Kernkompetenzen und besonders profitable Standorte konzentrieren. Schwerin ist in diesen Neuanfang allerdings nicht mehr eingepreist. Schon Ende März wurden die Mitarbeiter über die Lage und die Schließung informiert.
Lager und Verkaufsfläche sind mittlerweile fast leer. Dennoch könnten Schnäppchenjäger noch bis zum 18. August die letzten Angebote in der Baustraße 12 wahrnehmen.