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Pflege Schwerin:
Zukunftssichere Planung für mehr Lebensqualität

Schwerin plant die Pflege der Zukunft: Mehr Angebote, bessere Versorgung und Strategien gegen den Fachkräftemangel für ein würdevolles Altern in Schwerin.

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  • Veröffentlicht April 24, 2025
Pflege Schwerin
Bis 2040 wird die Zahl der Pflegebedürfti­gen in Schw­erin voraus­sichtlich von 8.150 Per­so­n­en auf rund 9.500 steigen. (Sym­bol­fo­to)

Die Lan­deshaupt­stadt Schw­erin ste­ht vor ein­er großen demografis­chen Her­aus­forderung: Die Bevölkerung altert, und das in einem Tem­po, das in den kom­menden Jahren weit­er zunimmt. Beson­ders die soge­nan­nte Gen­er­a­tion der Baby­boomer wird die Zahl älter­er und hochal­triger Men­schen spür­bar wach­sen lassen – und damit auch den Bedarf an Pflege und Unter­stützung.

Bere­its heute ist dieser Wan­del in vie­len Stadt­teilen zu spüren, doch die Prog­nosen zeigen: Bis 2040 wird die Zahl der Schw­er­iner­in­nen und Schw­er­iner ab 75 Jahren um rund 30 Prozent steigen. Eben­so wird der Anteil der Pflegebedürfti­gen zunehmen – von derzeit etwa 8.150 Per­so­n­en auf rund 9.500. Beson­ders bei Men­schen mit Demenz ist ein Anstieg von über 20 Prozent zu erwarten.

Pflegesozialplanung als Grundlage für zukünftige Versorgung

Angesichts dieser Entwick­lun­gen set­zt Schw­erin auf vorauss­chauende Pla­nung. Bere­its zum drit­ten Mal hat die Stadt eine umfassende Pflege­sozialpla­nung erstellen lassen. Mit dem Insti­tut für Sozial­forschung und Gesellschaft­spoli­tik (ISG) wurde ein erfahren­er Part­ner beauf­tragt, die aktuelle Ver­sorgungslage zu analysieren und Empfehlun­gen für die zukün­ftige Aus­gestal­tung der Pflege­in­fra­struk­tur zu erar­beit­en.

Die Ergeb­nisse zeigen: Schw­erin ist in vie­len Bere­ichen gut aufgestellt, vor allem in der sta­tionären Pflege. Doch Hand­lungs­be­darf gibt es ins­beson­dere in der ambu­lanten Ver­sorgung, bei der Tages- und Kurzzeitpflege sowie für spezielle Ziel­grup­pen – wie jün­gere Pflegebedürftige oder Men­schen mit starken demen­ziellen Ein­schränkun­gen. Auch alter­na­tive Wohn­for­men wie Ser­vice-Wohnen oder ambu­lant betreute Wohnge­mein­schaften sind in Schw­erin auf einem guten Weg, soll­ten aber gezielt weit­er­en­twick­elt wer­den.

Fachkräftemangel bleibt zentrale Herausforderung

Ein zen­trales The­ma bleibt der Fachkräfte­man­gel. Schon heute fehlt es an aus­re­ichend Per­son­al, und bis 2040 wer­den rund 335 zusät­zliche Pflegekräfte benötigt, um den aktuellen Ver­sorgungs­stand zu hal­ten. Für eine noch bessere Ver­sorgung wären sog­ar etwa 390 neue Fachkräfte nötig. Das erfordert langfristige Strate­gien zur Per­son­al­gewin­nung und ‑bindung.

„Pflege ist mehr als ein Ver­sorgungsauf­trag – es geht um Teil­habe, um ein gutes Leben im Alter und um Struk­turen, die auf die Men­schen und ihre Lebenswirk­lichkeit reagieren“, betont Lisa Man­hart, Sozialplaner­in im Fach­di­enst Soziales der Lan­deshaupt­stadt. Deshalb sei es wichtig gewe­sen, frühzeit­ig auch die Per­spek­tiv­en aus der Prax­is einzubeziehen. In einem Work­shop mit Exper­tin­nen und Experten aus ver­schiede­nen pflegerischen Bere­ichen wur­den konkrete Ideen, Bedarfe und Lösungsan­sätze gesam­melt, die in die Empfehlun­gen einge­flossen sind.

Die Pflege­sozialpla­nung ver­ste­ht sich nicht als reines Zahlen­werk, son­dern als wichtiges Instru­ment für die vorauss­chauende Weit­er­en­twick­lung der Pflege- und Unter­stützungs­land­schaft in Schw­erin. Sie liefert die Grund­lage für poli­tis­che Entschei­dun­gen und bietet Ori­en­tierung für Fachkräfte, Träger und Ver­wal­tung. Ihr Ziel: Allen Men­schen in Schw­erin ein Leben in Würde, Sicher­heit und Selb­st­bes­tim­mung zu ermöglichen – auch im hohen Alter.