Mi, 24. April 2024
Close

Probleme bei der Stellenbesetzung nehmen zu

Seit Jahren steigen die Probleme in der Stellenbesetzung. Zahlreiche Stellen bleiben unbesetzt, obwohl die Arbeitslosenzahl sinkt. Dazu kommt, dass Beschäftigte schneller bereit sind, ihre Stelle zu wechseln, wenn ihnen am

  • Veröffentlicht Februar 27, 2023

Seit Jahren steigen die Probleme in der Stellenbesetzung. Zahlreiche Stellen bleiben unbesetzt, obwohl die Arbeitslosenzahl sinkt. Dazu kommt, dass Beschäftigte schneller bereit sind, ihre Stelle zu wechseln, wenn ihnen am Arbeitsplatz etwas nicht passt.

Stellenbesetzung durch Personalabteilung Foto: Gerd Altmann von Pixabay

Für den Fachkräftemangel ist nicht zuletzt der demografische Wandel verantwortlich. Immer weniger junge Menschen werden fachgerecht ausgebildet, während auf der anderen Seite die Zahl der Rentner steigt. Unternehmen müssen sich damit auseinandersetzen, wie Stellen besetzt und Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden werden können.

Unbesetzte Stellen führen zu hohen Kosten

Bleiben Stellen im Unternehmen unbesetzt, entstehen hohe Kosten durch Umsatzeinbußen. Im Schnitt müssen Unternehmen pro unbesetzte Stelle mit Kosten von bis zu 29.000 Euro und mehr rechnen.

Bei großen Unternehmen mit vielen unbesetzten Stellen kann das schnell problematisch werden. Im Gesundheitsbereich liegen die durchschnittlichen Kosten pro unbesetzte Stelle bei knapp 38.000 Euro. Ähnlich ist es im IT-Bereich und im Vertrieb.

Vermehrt greifen Unternehmen auf Personalvermittlungen zurück, um geeignetes Personal für die unbesetzten Stellen zu finden. Beim Recruiting gehen Unternehmen zahlreiche Fehler ein, die eine unbesetzte oder fehlbesetzte Stelle zur Folge haben. Anbieter wie Executive Search in Deutschland haben ein großes Netzwerk und helfen dabei, mit den richtigen Kandidaten in Kontakt zu treten.

Mitarbeiterloyalität ist nicht käuflich

Die Fachkräftelücke war zwischen Juli 2021 und Juli 2022 bei knapp 538.000 unbesetzten Stellen deutschlandweit. Stand September 2022 waren die Branchen Verkehr, Verkauf sowie Gesundheit und Pflege am häufigsten vom Fachkräftemangel betroffen.

Im Verkauf führen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen zur Personalnot. So warnt beispielsweise die Floristen-Gewerkschaft davor, dass Fachkräfte wegen niedrigen Löhnen die Branche zahlreich verlassen werden.

Ein wichtiger Schritt bei der langfristigen Besetzung von Stellen ist die Mitarbeiterbindung. Darunter werden alle Maßnahmen der Personalpolitik verstanden, die dazu führen, dass Mitarbeiter möglichst lange im Unternehmen bleiben.

Dabei reicht es nicht, wenn einfach nur mehr Gehalt gezahlt wird. Mitarbeiterloyalität ist nicht käuflich und es muss mehr getan werden. Dazu gehören unter anderem flexible Arbeitszeiten, kostenlose Getränke und Snacks, Zuschüsse für Vermögensbildung, Schulungen oder auch kulturelle Angebote und Vergünstigungen.

Fehler beim Recruiting führen zur Fehl- oder Nichtbesetzung

Müssen Stellen möglichst schnell besetzt werden, kann dies dazu führen, dass beim Recruiting typische Fehler begangen werden. In der Folge werden Stellen fehlbesetzt, was das Unternehmen viel Geld kosten kann.

Zu den typischen Fehlern, die zur Fehlbesetzung oder Nichtbesetzung führen können, gehören: falsche Planung, falsche Stellenausschreibung, zu hohe Ansprüche und mangelnde Transparenz.

Jeder Mitarbeiter ist wichtig für den Unternehmenserfolg. Entsprechend sollte genügend Zeit zur Planung und Suche von Mitarbeitern eingeplant werden. Das Unternehmen sollte vorher möglichst genau wissen, wie lange Abläufe in Anspruch nehmen, wie das Budget aussieht und welche Möglichkeiten zur Personalbeschaffung geeignet sind.

Häufig passt die veröffentlichte Stellenanzeige nicht zur Stelle, da Aufgaben, Qualifikationen oder Jobtitel nicht aussagefähig sind. Genauso ist es nicht ratsam, zu hohe Ansprüche zu stellen, da viele Bewerber dadurch abgeschreckt werden. Besser ist es, Anforderungen nach Must-have und Nice-to-have zu unterteilen. Im Bewerbungsprozess sollte auf Transparenz und eine gute Kommunikation geachtet werden.

Außenpräsentation durch Marketing-Konzepte stärken

Fachlich qualifizierte Bewerber zu finden, ist für viele Unternehmen eine hohe Belastung. Dabei wird in der Praxis oft wenig Zeit für das Employer Branding aufgebracht. Dies betrifft nicht nur die Mitarbeiterbindung intern, sondern auch die Präsentation nach außen.

Die Personalabteilung setzt sich dabei zum Ziel, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Durch Marketing-Konzepte sollen Mitarbeiter gewonnen werden. Wichtig ist, dass genau festgelegt wird, was das Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern ausmacht. Danach folgt das Erstellen eines Kommunikationsplans über beispielsweise Karriereseiten oder Social Media und das Ansprechen von Bewerbern.

Viele Unternehmen der IT-Branche suchen verzweifelt nach Fachkräften. Durch geeignete Marketing-Konzepte könnten betroffene Unternehmen mit der Zielgruppe über Markenbotschafter in Kontakt treten. Über geeignete Content-Strategien werden Inhalte über verschiedene Kanäle veröffentlicht. Oft sind es die ersten Berührungspunkte, die darüber entscheiden, ob ein Bewerber sich für oder gegen ein Unternehmen entscheidet.

 

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert