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RUNDUM-BETREUUNG FÜR MENSCHEN MIT SUCHT

  In der bundesweiten Statistik hat Mecklenburg-Vorpommern den höchsten pro Kopf Konsum an Alkohol. Auch der zertifizierte Bildungsträger GSM Training & Integration GmbH, der Langzeitarbeitslose wieder in den ersten Arbeitsmarkt

  • Veröffentlicht August 16, 2018

 

In der bundesweiten Statistik hat Mecklenburg-Vorpommern den höchsten pro Kopf Konsum an Alkohol. Auch der zertifizierte Bildungsträger GSM Training & Integration GmbH, der Langzeitarbeitslose wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert, sieht sich mit diesem sensiblen Thema täglich konfrontiert. Zwischen 70 und 80 Prozent der GSM-Teilnehmenden in Schwerin haben mit einer Suchtproblematik zu kämpfen. Das eigentliche Ziel, wieder einen Job zu finden, steht dann meist erstmal nicht im Fokus des Coachings, sondern eine Stabilisierung und Strukturierung des Alltags.

Derzeit betreut GSM mit den Projekten Individuelles Coaching (InCo), Mobiles Coaching (MoCo) und KOMMIT rund 60 Menschen am Schweriner Standort. Ziel des Coachings bei GSM ist, eine intrinsische Motivation zur Verhaltensänderung zu erreichen – die Teilnehmenden müssen selbst etwas ändern wollen. Mit den drei Projekten deckt GSM sowohl die soziale Integration als auch die Integration in den Arbeitsmarkt ab. Die Projekte bilden eine Förderkette, können aufbauend oder einzeln in Anspruch genommen werden. Bei Bedarf kommen die Coachs zu den Teilnehmenden nach Hause, begleiten sie zu Terminen oder unterstützen rund um das Thema Wohnung. Der Job ist zu Beginn des Coachings oftmals nur zweitrangiges Ziel. Im Vergleich zu InCo und MoCo dreht sich bei KOMMIT hingegen alles um ein Praktikum, das persönlich von einem Coach begleitet wird, der unterstützt, vermittelt und berät. Ein Vorteil nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch die Arbeitgeber.

 

„Suchterkrankungen führen oft zu Schuldenproblematiken und Arbeitslosigkeit“

 

Die Herangehensweise an Teilnehmende mit Suchtproblematik stellt für die Coachs jedoch eine besondere Herausforderung dar. Fragen wie ‘In welchen Grad der Abhängigkeit kann ich den Teilnehmenden einstufen?‘, ‘Welche Art der Gesprächsführung bietet sich bei Menschen mit Sucht an?‘ oder ‘Wie intensiv muss die Suchtproblematik thematisiert werden?‘ prägen den beruflichen Alltag. Genau um diese Fragen zu klären und die Teilnehmenden rundum betreuen zu können, entstand eine Kooperation mit der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen der Helios Klinik Schwerin.

Eine Suchterkrankung geht oft mit Schuldenproblematiken, Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit oder einer sozialen Isolation einher. Genau das macht eine enge Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Institutionen so wichtig. GSM hat sich mittlerweile ein Netzwerk aus Selbsthilfegruppen, Ärzten, Beratungsstellen und Kliniken aufgebaut und auch die Suchtambulanz der Helios Klinik, unter Leitung des Chefarztes Dr. med. Markus Stuppe, ist nun feste Anlaufstelle der GSM-Coachs.

Die Zusammenarbeit mit der Helios Klinik Schwerin ermöglicht den Teilnehmenden, parallel zum Coaching gegen ihre Sucht anzukämpfen und sorgt somit für die Basis, wieder am alltäglichen Leben teilzuhaben.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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