Sicherheit im Fokus:
Schlosspark-Center reagiert auf Messerattacke
Nach dem tragischen Vorfall hat das Schlosspark-Center seine Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Center-Manager Klaus-Peter Regler spricht über Prävention und die Zusammenarbeit mit Behörden.

Nach der tödlichen Messerattacke am Schlosspark-Center im Februar ist die Diskussion um die Sicherheit im Umfeld des Marienplatzes neu aufgeflammt. Die Landespolizei hat kurzfristig reagiert und eine Polizeistation für den Marienplatz versprochen. Bis es soweit ist, steht eine mobile Wache auf dem Platz. Sie soll sichtbare Anlaufstelle sein und Polizeipräsenz demonstrieren. Auch das Schlosspark-Center, vor dem am 5. Februar ein 17-Jähriger erstochen wurde, macht sich viele Gedanken und hat bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen und dazu mit Center Manager Klaus-Peter Regler gesprochen.
Herr Regler, wie sehr hat diese schlimme Tat Sie und Ihre Besucher getroffen? Welche Reaktionen gab es dazu?
Unsere Gedanken sind bei den Freunden und der Familie des getöteten Jugendlichen. Wir als Center Management waren bestürzt und betroffen ob des Angriffes, der sich vor unserem Center abgespielt hat. Mitarbeiter unserer Geschäfte und Besucher sind in den Tagen nach diesem Vorfall deutlich sensibler geworden und vermehrt auf uns zugekommen, um unsere Sicherheitsmaßnahmen zu erfahren.
Mit welchen Sicherheitsmaßnahmen haben Sie als Center Manager darauf reagiert?
Die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter hat für uns seit jeher höchste Priorität. Im Schlosspark-Center ist daher ein professioneller Wachdienst im Einsatz, der rund um die Uhr für Sicherheit sorgt. Dieser wurde nach dem jüngsten Ereignis, das sich vor dem Center in der Innenstadt im sogenannten Lobedanzgang abgespielt hat, kurzfristig aufgestockt. Des Weiteren ist unsere Kundeninformation ebenfalls durchgängig während der Centeröffnungszeit mit fachkundigem Personal besetzt. Besucher oder auch die Mitarbeiter unserer Mieter sind mit Ihren Sorgen oder Nöten bei der Kundeninfo oder im Center Management jederzeit willkommen. Übrigens: Auch ein Defibrillator ist an der Kundeninfo vorhanden und kann im Ernstfall Leben retten. Wir setzen auf regelmäßige Schulungen unseres Personals, um ein sicheres und angenehmes Einkaufserlebnis zu gewährleisten.
Auf welche Erfahrungen auch aus anderen ECE-Centern können Sie in puncto Sicherheit zurückgreifen?
Klaus-Peter Regler: Für das Schlosspark-Center führen wir regelmäßig Risikobewertungen durch und bewerten mögliche Szenarien. Auf Grundlage dieser Bewertung passen wir unsere Sicherheitsmaßnahmen jeweils an. Auch der Einsatz und die Qualifikation unseres Sicherheitspersonals erfolgt nach diesen Vorgaben. Dafür stehen wir mit diesem Dienstleister in ständigen Austausch, um deren Einsatz laufend an die Gegebenheiten anzupassen.
Erfahrungen aus anderen Centern werden laufend ausgewertet und mit in die jeweilige Sicherheitskonzeption eines Centers eingearbeitet.
Wie bewerten Sie die Maßnahmen von Stadt und Land, wie die Videoüberwachung, die Einrichtung der mobilen Wache und die Ankündigung, mit einer Polizeistation auf den Marienplatz zurückzukehren?
Klaus-Peter Regler: Wir stehen in engem Austausch mit den zuständigen Sicherheitsbehörden, die ihre Präsenz in der Innenstadt ebenfalls sichtbar aufgestockt haben. Die mobile Polizeistation auf dem Marienplatz bewerten wir als sehr gut und sind der Meinung, dass ein fester Standort dafür gefunden werden sollte. Ebenfalls begrüßen wir, dass am Marienplatz eine Video-Anlage installiert wurde, diese sollte dort unbedingt verbleiben. Die Installation von Kameras auf weiteren innerstädtischen Bereichen wie zum Beispiel dem Lobedanzgang würde ich begrüßen. Meines Erachtens könnten die Kameras sowohl der Aufklärung als auch der Abschreckung von Gewalttaten dienen.
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