Auch wenn sie nicht jeder mag, Schnäpse gibt es bei uns schon lange und sie sind nach wie vor sehr beliebt. Man kann sogar sagen, dass sie regelrecht wiederentdeckt wurden, denn es gibt immer mehr Brennereien, die moderne, neue Schnäpse kreieren.
Schnäpse sind alkoholhaltige Getränke, die mit dem Destillationsverfahren hergestellt werden. Meist haben Schnäpse einen hohen Alkoholgehalt und häufig sind sie farblos und klar. Der Alkoholgehalt ist von der Sorte und dem Herstellungsverfahren abhängig und kann deshalb variieren. Ein Schnaps wird umgangssprachlich auch als “Kurzer” bezeichnet und er wird in der Regel aus einem „Pinnekin“, also aus einem kleinen Schnapsglas getrunken. Heutzutage dienen Schnäpse sogar als Basis für Cocktails.
Schnäpse haben ihr altbackenes Stammtisch-Immage abgelegt
Wenn man Schnaps hört, denkt man doch auch an ein gewisses Stammtisch-Image. Das heißt, Schnäpse werden gerne mit eher älteren, typischen Kneipengängern in Verbindung gebracht. Doch die deutschen Spirituosen sind aktuell ebenso bei jüngeren Menschen gefragt, weil sie entsprechend präsentiert werden und weil es mittlerweile ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen gibt, die auch bei den jüngeren gut ankommen. Es hat also diesbezüglich ein Imagewechsel stattgefunden.
Heutzutage ist die Auswahl an Produkten bei einigen deutschen Brennereien recht groß und vielfältig und vor allem regionale Schnapsspezialitäten, wie zum Beispiel aus Norddeutschland sind besonders gefragt.
Moderne, bekannte und beliebter Schnäpse aus Norddeutschland:
Der Korn: Der Doppelkorn ist besonders in Norddeutschland beliebt. Bekannt sind Marken, wie zum Beispiel „Danziger Goldwasser“ und „Kümmel Korn“.
Der Friedrichs Dry Gin: Hierbei handelt es sich um ein Destillat, welches in Ostwestfalen-Lippe hergestellt wird.
Der Kümmel: Der „Helbing Kümmel“ soll einer der bekannteste Kümmelschnäpse aus Hamburg sein. Auch der „Bommerlunder“ ist ein weiterer, traditioneller Kümmelschnaps.
Der Aquavit: Der „Aalborg Aquavit“ stammt zwar aus Dänemark, er ist aber ebenso in Norddeutschland recht populär, wie auch der „Linie Aquavit“, der aus Norwegen stammt und gerne getrunken wird.
Rum-Verschnitte: Den „Pott Rum“ kennt man in Norddeutschland, vor allem in den Küstenregionen. Ein weiterer, populärer Rum-Verschnitt ist beispielsweise auch der „Old Pascas“.
Obstbrand
Ein moderner Obstbrand aus dem Norden ist zum Beispiel der „Quittenschnaps“. Dazu gibt es noch Liköre, wie unter anderem den „Bärenjäger“, der „Ratzeputz“ oder das „Alsterwasser“, eine Kombination mit Korn. Zu den beliebtesten gesamtdeutschen Spirituosen sollen übrigens beispielsweise der Magenbitter, Wodka, Weinbrand, Korn, Obstbrände, Whiskey und Gin gehören.
Schnäpse werden heutzutage modern präsentiert
Die Produktpalette der regionalen, deutschen, auch norddeutschen Hersteller hat sich in letzter Zeit erheblich verändert und deshalb ist Schnaps aus der Region gefragt und beliebt. Immer mehr Destillen beschäftigen sich dazu mit international bekannten Spirituosen (z.B. Wodka oder Gin) und erschaffen daraus etwas eigenes. Die Anlässe zu denen solche Schnäpse getrunken werden, sind dabei absolut verschiedene und reichen von Festen, als „Absacker“ nach dem Essen, über Camping, bis hin zu Festivals.
(Nord-)Deutschland und seine lange Tradition bei der Herstellung von Spirituosen
Neben der modernen Präsentation der Schnäpse sind viele Brennereien zur Zeit auch deshalb so erfolgreich, weil es in Deutschland ein umfangreiches Wissen bezüglich der Herstellung von Spirituosen gibt. Man redet von mehr als 18.000 deutschen Brennereien, die eine lange Tradition besitzen.
So soll man den ersten Kornbranntwein bereits im Jahre 1507 in Nordhausen getrunken haben und es ist die Rede davon, dass es im Jahr 1750 bereits zahlreiche Kartoffel-Brennereien gab. Im Jahr 1810 soll ein gewisser Pistorius ein Destillations-Gerät zur Herstellung von 60 bis 80 prozentigem Alkohol entwickelt haben und ab da soll das Brennen auch offiziell freigegeben worden sein.