Sa, 24. Mai 2025
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Comeback:
Schnäpse und regionale Schnapsspezialitäten

Schnäpse erleben ein Comeback: Moderne Brennereien in Norddeutschland kreieren innovative Spirituosen, die nicht nur Tradition bewahren, sondern auch jüngere Generationen begeistern.

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  • Veröffentlicht August 27, 2024
Nüsse und Schnaps
Foto:Pixabay

 

Auch wenn sie nicht jed­er mag, Schnäpse gibt es bei uns schon lange und sie sind nach wie vor sehr beliebt. Man kann sog­ar sagen, dass sie regel­recht wieder­ent­deckt wur­den, denn es gibt immer mehr Bren­nereien, die mod­erne, neue Schnäpse kreieren.

Schnäpse sind alko­hol­haltige Getränke, die mit dem Des­til­la­tionsver­fahren hergestellt wer­den. Meist haben Schnäpse einen hohen Alko­hol­ge­halt und häu­fig sind sie far­b­los und klar. Der Alko­hol­ge­halt ist von der Sorte und dem Her­stel­lungsver­fahren abhängig und kann deshalb vari­ieren. Ein Schnaps wird umgangssprach­lich auch als “Kurz­er” beze­ich­net und er wird in der Regel aus einem „Pin­nekin”, also aus einem kleinen Schnaps­glas getrunk­en. Heutzu­tage dienen Schnäpse sog­ar als Basis für Cock­tails.

Schnäpse haben ihr altbackenes Stammtisch-Immage abgelegt

Wenn man Schnaps hört, denkt man doch auch an ein gewiss­es Stammtisch-Image. Das heißt, Schnäpse wer­den gerne mit eher älteren, typ­is­chen Kneipengängern in Verbindung gebracht. Doch die deutschen Spir­i­tu­osen sind aktuell eben­so bei jün­geren Men­schen gefragt, weil sie entsprechend präsen­tiert wer­den und weil es mit­tler­weile ganz unter­schiedliche Geschmack­srich­tun­gen gibt, die auch bei den jün­geren gut ankom­men. Es hat also dies­bezüglich ein Imagewech­sel stattge­fun­den.

Heutzu­tage ist die Auswahl an Pro­duk­ten bei eini­gen deutschen Bren­nereien recht groß und vielfältig und vor allem regionale Schnapsspezial­itäten, wie zum Beispiel aus Nord­deutsch­land sind beson­ders gefragt.

Mod­erne, bekan­nte und beliebter Schnäpse aus Nord­deutsch­land:

Der Korn: Der Dop­pelko­rn ist beson­ders in Nord­deutsch­land beliebt. Bekan­nt sind Marken, wie zum Beispiel „Danziger Gold­wass­er” und „Küm­mel Korn”.

Der Friedrichs Dry Gin: Hier­bei han­delt es sich um ein Des­til­lat, welch­es in Ost­west­falen-Lippe hergestellt wird.

Der Küm­mel: Der „Hel­bing Küm­mel” soll ein­er der bekan­nteste Küm­melschnäpse aus Ham­burg sein. Auch der „Bom­mer­lun­der” ist ein weit­er­er, tra­di­tioneller Küm­melschnaps.

Der Aqua­vit: Der „Aal­borg Aqua­vit” stammt zwar aus Däne­mark, er ist aber eben­so in Nord­deutsch­land recht pop­ulär, wie auch der „Lin­ie Aqua­vit”, der aus Nor­we­gen stammt und gerne getrunk­en wird.

Rum-Ver­schnitte: Den „Pott Rum” ken­nt man in Nord­deutsch­land, vor allem in den Küsten­re­gio­nen. Ein weit­er­er, pop­ulär­er Rum-Ver­schnitt ist beispiel­sweise auch der „Old Pas­cas”.

Obstbrand

Ein mod­ern­er Obst­brand aus dem Nor­den ist zum Beispiel der „Quit­ten­schnaps”. Dazu gibt es noch Liköre, wie unter anderem den „Bären­jäger”, der „Ratzeputz” oder das „Alster­wass­er”, eine Kom­bi­na­tion mit Korn. Zu den beliebtesten gesamt­deutschen Spir­i­tu­osen sollen übri­gens beispiel­sweise der Magen­bit­ter, Wod­ka, Wein­brand, Korn, Obst­brände, Whiskey und Gin gehören.

Schnäpse wer­den heutzu­tage mod­ern präsen­tiert

Die Pro­duk­t­palette der regionalen, deutschen, auch nord­deutschen Her­steller hat sich in let­zter Zeit erhe­blich verän­dert und deshalb ist Schnaps aus der Region gefragt und beliebt. Immer mehr Des­tillen beschäfti­gen sich dazu mit inter­na­tion­al bekan­nten Spir­i­tu­osen (z.B. Wod­ka oder Gin) und erschaf­fen daraus etwas eigenes. Die Anlässe zu denen solche Schnäpse getrunk­en wer­den, sind dabei abso­lut ver­schiedene und reichen von Fes­ten, als „Absack­er” nach dem Essen, über Camp­ing, bis hin zu Fes­ti­vals.

(Nord-)Deutschland und seine lange Tradition bei der Herstellung von Spirituosen

Neben der mod­er­nen Präsen­ta­tion der Schnäpse sind viele Bren­nereien zur Zeit auch deshalb so erfol­gre­ich, weil es in Deutsch­land ein umfan­gre­ich­es Wis­sen bezüglich der Her­stel­lung von Spir­i­tu­osen gibt. Man redet von mehr als 18.000 deutschen Bren­nereien, die eine lange Tra­di­tion besitzen.

So soll man den ersten Korn­bran­ntwein bere­its im Jahre 1507 in Nord­hausen getrunk­en haben und es ist die Rede davon, dass es im Jahr 1750 bere­its zahlre­iche Kartof­fel-Bren­nereien gab. Im Jahr 1810 soll ein gewiss­er Pis­to­rius ein Des­til­la­tions-Gerät zur Her­stel­lung von 60 bis 80 prozentigem Alko­hol entwick­elt haben und ab da soll das Bren­nen auch offiziell freigegeben wor­den sein.