Schwerin schützt Schilfgürtel:
Schutz für Schilfgürtel vor der Insel Ziegelwerder
Neue Palisaden und Zäune sollen in der Hasenseebucht Lebensräume für Vögel und Fische erhalten und wiederherstellen.

Die Schilfgürtel im Schweriner See, die wichtige Lebensräume für Vögel und Fische bieten, schrumpfen seit Jahren. Besonders betroffen ist der südwestliche Bereich der Insel Ziegelwerder vor der sogenannten Hasenseebucht. Um den Rückgang aufzuhalten, hat die Stadt Schwerin Mitte Januar mit Schutzmaßnahmen begonnen.
Vor der Hasenseebucht wird eine 100 Meter lange, doppelte Holzpalisadenreihe errichtet. Sie soll die Bucht vor Wellenschlag schützen, der eine der Hauptursachen für die Zerstörung der Schilfgürtel darstellt. Zusätzlich werden spezielle Zäune installiert, um die jungen Schilfbereiche vor Verbiss durch Gänse zu bewahren. Diese Zäune lassen dank großer Maschen unter Wasser weiterhin den Durchgang für kleinere Wasservögel und Fische zu.
Eine Studie des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg aus dem Jahr 2018 hatte bereits die Ursachen für den Rückgang der Schilfgürtel im Europäischen Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ analysiert. Neben Wellenschlag wurden starker Verbiss durch Gänse und Nutria als Hauptfaktoren identifiziert. Mit dem Rückgang des Röhrichts gehen wichtige Brutplätze für Wasservögel sowie Laichplätze für Fische verloren.
Die Maßnahmen werden im Rahmen des EU-weiten Natura-2000-Schutzgebietsnetzwerks umgesetzt und sind Bestandteil der Managementplanung für das Vogelschutzgebiet. Ziel ist es, die Lebensräume dauerhaft zu erhalten und wiederherzustellen.
Das Projekt wird vollständig aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Um Brutzeiten der Wasservögel nicht zu stören, werden die Arbeiten bewusst während der Wintermonate durchgeführt.