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Schwere Zeit für schwarz-rot-gold Nörgler

(am). Der designierte Rostocker Sozialsenator Steffen Bockhahn von der LINKEN leidet, wenn Schwarz-Rot-Gold gefeiert wird. Damit befindet er sich in schlechter Gesellschaft. Denn die extreme Rechte mag sich mit dieser

  • Veröffentlicht Juni 21, 2014
Schwerin feiert. Na und?
Schwerin feiert. Na und?

(am). Der designierte Rostocker Sozialsenator Steffen Bockhahn von der LINKEN leidet, wenn Schwarz-Rot-Gold gefeiert wird. Damit befindet er sich in schlechter Gesellschaft. Denn die extreme Rechte mag sich mit dieser Nationalmannschaft auch nicht gern identifizieren.

Nun steht das nächste Spiel unserer Fußball-Nationalmannschaft an. Wenn das Wetter mitspielt, dann kann in der Landeshauptstadt beim Public Viewing oder in den zahlreichen Kneipen oder privaten Treffen gefeiert werden. Wenn’s gut läuft für die Deutschen etwas mehr. Wenn nicht etwas weniger. Es gibt allerdings auch immer die ewigen Nörgler, die das berühmte Haar in jeder Suppe finden. In Schwerins Nachbarbarstadt Rostock hatte sich kürzlich stellvertretend für jene Bevölkerungsgruppe, die zum Lachen in den Keller geht, der designierte Sozialsenator Steffen Bockhahn (DIE LINKE) bei Twitter zu Wort gemeldet. Zum ersten Spiel der Deutschen hatte er getwittert: »Hauptsache #schland verliert«. Und nach dem Spiel resignierte der ehemalige Bundestagsabgeordnete: »Wie hoch Portugal gewinnt, wäre mir egal gewesen. Aber dieser glücksbesoffene Nationalismus… Ich schweige besser ;-)«

Hätte er besser geschwiegen…

Nun, diese philosophische Weisheit hatte er eben nicht. Und insofern musste sich Bockhahn Kritik gefallen lassen. Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Silkeit erklärte zum Beispiel: »Herr Bockhahn scheint auch fast 24 Jahre nach der Deutschen Einheit noch nicht im vereinigten Deutschland angekommen zu sein. Von einem künftigen Wahlbeamten muss man etwas mehr Respekt vor unserem Land und unserer Nationalmannschaft erwarten.« Was sei schlecht daran, wenn sich Menschen mit ihrem Land und ihrer Nationalelf identifizieren, fragt Silkeit weiter. Die CDU-Fraktion freue sich jedenfalls über den Auftaktsieg unserer Nationalmannschaft mit den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und auf weitere bunte und friedliche Fanfeste.

Rechts- und Linksextreme hassen Schwarzrotgold

Man hat ein ungutes Gefühl, wenn die Parteien solche sportlichen Feste für sich zu vereinnahmen versuchen. Das gilt auch für manche Teile der Äußerung von Michael Silkeit (das Vereinnahmende: »Wir feiern mit den Fans…«), erst recht aber für die merkwürdigen Twitter-Auslassungen vom zukünftigen Sozialsenator. Der merkt mit seinen Nörgel-Freunden offenbar noch nicht einmal, in welcher Gesellschaft er sich da befindet. Denn die extreme Rechte kann sich über die Siege dieser Nationalmannschaft ebenfalls nicht richtig freuen. Dort speist sich die Ablehnung der Mannschaft aus dem Motiv, das eigentlich Grund für alle weltoffenen Fans sein sollte, mit der deutschen Nationalmannschaft zu fiebern. Sie ist nämlich ein gelungenes Integrationsbeispiel und damit mehr als nur eine gute Sportmannschaft. Schwarzrotgold ist bei den »Kameraden der NPD« nicht beliebt, weil die Farben »ihres Landes« schwarz-weiß-rot sind.

Gelungene Integration

Im Fußball ist das realisiert, was man sich für das Land auch einmal wünschen würde: Alle packen für ein gemeinsames Ziel an, um Probleme zu lösen. Ganz egal woher sie kommen. Das ist dann das Gegenbeispiel zu den ewig Gestrigen von links und rechts, die vor allem alles und jeden schlecht reden. Deshalb sollte der Jubel dieses Gezeter auch überdecken, wenn in Schwerin am Samstag ein gutes Spiel gefeiert wird, bei dem wir hinter »unserer Mannschaft« stehen können, ohne dabei als »glücksbesoffen« und »nationalistisch« diffamiert zu werden.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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