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Schwerin: 800.000 Euro an Privatschule veruntreut

Die für Eltern und Schüler wohl wichtigste Nachricht in diesen Tagen: Der Fortbestand der Neumühler Schule ist nicht gefährdet. Diese für eine erfolgreich etablierte Schule eigentlich logisch klingende Nachricht ist

  • Veröffentlicht Oktober 18, 2019
Veruntreuung von etwa 800.000 Euro an der Neumühler Schule in Schwerin | Foto: Symbolbild

Die für Eltern und Schüler wohl wichtigste Nachricht in diesen Tagen: Der Fortbestand der Neumühler Schule ist nicht gefährdet. Diese für eine erfolgreich etablierte Schule eigentlich logisch klingende Nachricht ist derzeit besonders wichtig. Denn die neue Präsidentin des Trägervereins hat die Veruntreuung einer hohen sechstelligen Summe festgestellt.

Über 19 Jahre etwa 800.000 Euro veruntreut

Konkret scheinen, wie die seit Mai im Amt befindliche Nadja Jähning im Rahmen der Neuorganisation der Buchhaltung feststellte, ca. 800.000 Euro verschwunden zu sein. Offensichtlich habe, wie es in einer Pressemitteilung heißt, „ein ehemaliger Mitarbeiter des Vereins“ über einen Zeitraum von 19 Jahren jeweils kleinere Barbeträge abgehoben und veruntreut. Wie die Schweriner Volkszeitung erfahren haben will, soll es sich dabei um den ehemaligen Schulvereinspräsidenten Claus Jürgen Jähnig handeln. Die Namensgleichheit mit der Schulleiterin und neuen Präsidentin Nadja Jähnig ist dabei nicht zufällig. Beide sind verheiratet, leben aber seit längerem nicht mehr zusammen.

Verdacht fällt auf ehemaligen Vereinspräsidenten

Dass die vermeintliche Veruntreuung über einen so langen Zeitraum überhaupt unentdeckt bleiben konnte, liegt vermutlich auch darin begründet, dass Claus Jürgen Jähnig auch für die Finanzen des Vereins zuständig war. Laut SVZ-Informationen war der nun fehlende Betrag wohl als Rücklage deklariert, das angegebene Konto aber habe nicht existiert. Auch zitiert die Zeitung Nadja Jähnig mit den Worten: „Die Kontoauszüge waren anscheinend gefälscht.“

Beschuldigter ist geständig

Veruntreute 800.000 Euro, scheinbar gefälschte Kontoauszüge – das sind harte Vorwürfe, denen sich Claus Jürgen Jähnig, der lange Jahre in der Schweriner Kommunalpolitik aktiv war, ausgesetzt sieht. Scheinbar aber sind sie nicht aus der Luft gegriffen, denn er soll geständig sein. Auch soll er zugesagt haben, „alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den Schaden wiedergutzumachen“, heißt es in der Presseinformation. Der Verein hat gegen ihn Strafanzeige wegen des Verdachts auf Untreue bei der Staatsanwaltschaft Schwerin erstattet.

Neue Präsidentin ist Ehefrau des Beschuldigten

Dass speziell Nadja Jähnig erschüttert ist, kann man nachvollziehen. „Wir sind schockiert und betroffen, dass es zu so einer Tat kommen konnte. Nun arbeiten wir mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls. Bestand und Arbeit unserer Schule sind glücklicherweise nicht gefährdet“, ließ sie durch eine mit der Aufklärung beauftragte Anwaltssozietät erklären.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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