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Schwerin: Abgeordneter fordert aktive Regulierung des Wolfsbestands

Für das Monitoringjahr 2019/2020 meldete das Bundesamt für Naturschutzschutz (BfN) hinsichtlich der aktuellen Wolfszahlen 128 Rudel, 35 Wolfspaare sowie 10 sesshafte Einzelwölfe. Ein kontinuierlicher Anstieg der Population bestätigte sich damit.

  • Veröffentlicht Juni 10, 2021
Die Anzahl der Wölfe nimmt in MV zu. | Foto: Christel Sagniez

Für das Monitoringjahr 2019/2020 meldete das Bundesamt für Naturschutzschutz (BfN) hinsichtlich der aktuellen Wolfszahlen 128 Rudel, 35 Wolfspaare sowie 10 sesshafte Einzelwölfe. Ein kontinuierlicher Anstieg der Population bestätigte sich damit. Darüber hinaus erstellt die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) jährlich eine bundesweite Schadensstatistik. In der Zeit von 2018 auf 2019 ist die Anzahl der gerissenen Weidetiere um 45 Prozent gestiegen. Kam es 2018 zu Meldungen von über 2.000 verletzten und getöteten Nutztieren, waren es in 2019 bereits 2.900. Diese Tendenz gibt Anlass, um für den Wolf einen günstigen Erhaltungszustand festzustellen. Nur dadurch könnte die Wolfpopulation europarechtlich einem aktiven Management zugeführt werden.

 

Ist-Zustand Erfolg des Naturschutzes

„Dass das mystische Tier Wolf sich in unseren Breiten wieder heimisch fühlt, ist ein Erfolg des Naturschutzes. Darüber besteht gar keine Diskussion. Allerdings hat die Population – auch in Mecklenburg-Vorpommern – in den letzten Jahren so stark zugenommen, dass wir uns in den ländlichen Räumen mittlerweile in einem Konfliktfeld zwischen Tier und Mensch befinden. Den Erfolg sollten wir uns durch solche Spannungen nicht selbst zerstören. Die Akzeptanz gegenüber dem Wolf kann nur erhalten bleiben, wenn wir das Tier nicht nur vor dem Menschen schützen. Sondern den Menschen auch vor dem Tier. Den Wolfsbestand gilt es daher endlich aktiv zu regulieren“, erklärt der Bundestagsabgeordnete für Schwerin und Teile des Umlands, Dietrich Monstadt (CDU).

 

Bundesumweltministerium verweigert wichtige Entscheidung

Der Wolf ist eine naturschutzrechtlich geschützte Art. Ein aktives Wolfsmanagement, auch verbunden mit der Tötung einzelner Tiere, sei nur denkbar, wenn für die Art der günstige Erhaltungszustand festgestellt werde. „Dass das geht, zeigen Frankreich und Schweden, die weitaus dünner besiedelt sind als Deutschland. Nur das Bundesumweltministerium sträubt sich hartnäckig, diesen Zustand durch die EU feststellen zu lassen und damit eine Bejagung zu ermöglichen“, erläutert Monstadt. Der Abgeordnete ist auch stellvertretendes Mitglied im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.

 

Aktives Bestandsmanagement der Wölfe unausweichlich

„Die Tiere fühlen sich in Deutschland wohl. Auch weil sie trotz der intensiven Herdenschutzmaßnahmen regelmäßig an Nutztiere kommen und diese reißen. Dabei sind besonders die Weidetierhalterinnen und -halter betroffen – aber auch Pferdehalter. Wir sind der Überzeugung, dass wir eine aktive Weidetierhaltung, Freiland- und Offenstallhaltung in Deutschland erhalten wollen. Diese Form der Bewirtschaftung dient nicht nur der Landschaftspflege sondern führt auch zu mehr Biodiversität, Naturschutz und Tierwohl. […] Der Wolfsbestand muss endlich aktiv reguliert werden“. Ein aktives Bestandsmanagement der Wölfe sei unausweichlich, bekräftigt Monstadt seine Forderung.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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