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Autofahrer müssen nach Zeitumstellung den Wildwechsel im Blick haben

Am vergangenen Sonntag wurden die Uhren erneut um eine Stunde vorgestellt. Damit kommen gerade Autofahrer, die sich morgens auf den Weg zur Arbeit machen, in eine neue Situation. War es

  • Veröffentlicht März 30, 2022
Gerade in der morgendlichen Dämmerung ist der Wildwechsel eine Gefahr für den Autoverkehr. | Foto: privat

Eigentlich sollte das Thema Sommer- und Winterzeit ja längst der Geschichte angehören. Vom 4. Juli bis 16 August 2018 – also vor vier Jahren – hatte die EU die Bürgerinnen und Bürger um ihre Meinung zum Hin- und Herstellen der Uhren gebeten. 4,6 Millionen Menschen, und damit nur ein verschwindend kleiner Teil der Gesamtbevölkerung der EU (ca. 512,6 Millionen Menschen zum Zeitpunkt der Befragung) nahmen teil. 86 Prozent sprachen sich dabei für die Abschaffung der Zeitumstellung aus. Betrachtet man übrigens den Umstand, dass etwa 3,79 Prozent aller Deutschen an der Befragung teilnahmen, stellte Deutschland den mit Abstand größten Anteil an den Abstimmenden.

 

Eigentlich standen die Zeichen auf ein Ende der Zeitumstellung

Das Ergebnis war also durchaus sehr eindeutig. Und trotz der doch mit Blick auf die EU-Gesamtbevölkerung schon beinahe verschwindend geringen Teilnahme musste man auch feststellen, dass bis dahin keine andere öffentliche Befragung mehr Teilnehmende hatte. Für den damaligen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker stand damit fest, die Kommission würde die Abschaffung der Umstellung vorschlagen. Damit wären dann die Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament am Zug.

Allerdings blieb eine Frage noch unbeantwortet: Welche Zeit sollte zukünftig ganzjährig in der EU gelten? Die Winterzeit, oder die Sommerzeit? Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Befragung hatte sich wohl die Mehrheit für eine Sommerzeit auch im Winter ausgesprochen. Das allerdings bedeutete letztlich wenig. Und um die Geschichte abzukürzen: Mehr als Getöse war es nicht. Kurz entbrannte noch ein Streit um eben die Frage, ob nun immer Sommer- oder Winterzeit gelten solle. Es zeigte sich, dass man sich wie nahezu immer uneinig war. Das Problem: Diese Entscheidung könnten wohl nur die Nationalstaaten für sich treffen. Es drohte ein Uhrzeit-Flickenteppich. Die Folge: Am vergangenen Sonntag haben wir mal wieder an der Uhr gedreht. Daran dürfte sich auch zukünftig nichts ändern. Im Oktober drehen wir  sie wieder zurück. Denn die Länder einigten sich nicht auf einen gemeinsam Kurs. Das Thema ist damit mehr oder weniger vom Tisch.

 

Vor allem Kinder haben Probleme

Blickt man in die Statistiken, zeigt sich, dass dies für einen Großteil der Bevölkerung letztlich auch kein zu großes Problem sein dürfte. Vor allem in der aktuellen Zeit, da ganz andere Probleme drücken. Denn etwa dreiviertel der Deutschen geben laut Statista.de an, bislang keine Probleme mit der Zeitumstellung zu spüren. Allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss auch, dass gut ein Viertel durchaus Schwierigkeiten haben. Meist stellt sich eine Art „Mini-Jet-Lag“ ein. Betroffene sprechen von Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Gereiztheit und auch depressiven Verstimmungen. Besonders betroffen sind übrigens Familien mit Kindern. Eine Forsa-Umfrage ergab, dass jede zweite Familie mit Kindern unter zwölf Jahren durchaus von Problemen spricht. Denn gerade bei den Kindern zeigt sich der „Mini-Jetlag“ besonders stark.

 

Speziell Pendler müssen nun in den Morgenstunden aufpassen

Wer allerdings – egal wie gut er oder sie mit dem Drehen an der Uhr zurecht kommt – ganz besonders die Zeit nach der Umstellung im Blick haben muss, sind die Autofahrerinnen und Autofahrer. Hier trifft es vor allem diejenigen, die stets zu ähnlichen Zeiten unterwegs sind. Derzeit speziell in den Morgenstunden. Denn aktuell starten viele wieder in der Dunkelheit oder zumindest während der Dämmerung in Richtung Arbeitsstätte. Dann allerdings findet ein besonders reger Wildwechsel statt. Die Tiere sind auf Futtersuche und überqueren dabei auch vielbefahrene Straßen. Schnell führt dann eine kleine Unachtsamkeit zum Wildunfall – im schlimmsten Fall mit fatalen Folgen für Mensch, Tier und Auto.

 

Wildwechsel in Dunkelheit und Dämmerung bedeutet Gefahr

So zeigen Statistiken, dass speziell auch im Nachgang der Frühjahres-Uhr-Umstellung  die Anzahl der Wildunfälle in den Morgenstunden spürbar zunimmt. Daher weist die Polizei nochmals darauf hin, das Fahrverhalten der neuen zeitlichen Situation anzupassen, und lieber etwas mehr Zeit bei geringerer Geschwindigkeit für den Weg einzuplanen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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