Do, 6. Februar 2025
Close

Bezahlbares Bauland:
Bauträgerfreie Baugebiete sollen Bauen in Schwerin billiger machen

Schwerin will mehr Baugebiete selbst erschließen und bauträgerfrei verkaufen – ein Schritt, um Familien bezahlbares Bauland und mehr Wohnraum zu bieten.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht Januar 31, 2025
Bau in Schwerin
Foto: Dario Rochow

 

Bauträger­freie Grund­stücke bieten Kom­munen zahlre­iche Vorteile. Ohne Bauträgerbindung entste­ht eine größere Vielfalt in der Stad­ten­twick­lung, da indi­vidu­elle Häuser anstelle uni­former Sied­lun­gen entste­hen. Gle­ichzeit­ig prof­i­tieren Pri­vat­per­so­n­en und regionale Bau­un­ternehmen, da Bürg­er frei entschei­den kön­nen, mit welchem Bau­un­ternehmen sie zusam­me­nar­beit­en, anstatt auf große Bauträger angewiesen zu sein.

Nachhaltige Preisgestaltung und Bauweisen

Ein weit­er­er Vorteil liegt in der flex­i­bleren Preis­gestal­tung, da Grund­stücke zu mark­t­gerecht­en Preisen verkauft wer­den und nicht durch Bauträger­pakete kün­stlich ver­teuert oder kon­trol­liert wer­den. Zudem ermöglicht es Kom­munen, nach­haltige Bauweisen zu fördern, da Bauher­ren energieef­fiziente oder bar­ri­ere­freie Konzepte umset­zen kön­nen, ohne an stan­dar­d­isierte Bauträger­pro­jek­te gebun­den zu sein.

In Schw­erin soll es nach dem Willen der Stadtvertre­tung nun zukün­ftig auch bauträger­freie Grund­stücke geben. Die Stadtvertreter fol­gten damit einem Antrag der Unab­hängi­gen Bürg­er (UB), den diese schon in der ver­gan­genen Leg­is­laturpe­ri­ode gestellt hat­ten.

Schw­erins Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er (SPD) wurde der beauf­tragt, ver­stärkt Bauge­bi­ete selb­st zu erschließen und diese bauträger­frei für Fam­i­lien anzu­bi­eten. Bis zur Juli-Sitzung 2025 soll der Ober­bürg­er­meis­ter eine Über­sicht möglich­er Bau­flächen vor­legen. Die Entschei­dung wird als wichtiger Schritt für eine fam­i­lien­fre­undliche und bedarf­s­gerechte Stad­ten­twick­lung gese­hen.

Schwerin setzt auf bezahlbares Bauland

In den let­zten Jahren sind die Grund­stück­spreise in Schw­erin stark gestiegen. Beson­ders in Stadt­teilen wie Wick­endorf wer­den inzwis­chen bis zu 180 Euro pro Quadrat­meter ver­langt. Auch die Boden­richtwerte in der Innen­stadt haben sich durch die hohe Nach­frage deut­lich erhöht. Die Stadt kön­nte mit der eige­nen Erschließung neuer Bau­flächen gegen­s­teuern und eine mod­er­ate Preis­gestal­tung ermöglichen.

»Lies auch: Ste­fanie Pohlner fol­gt auf Dr. Sabine Bank

„Durch die Erschließung, die die Stadt selb­st übernehmen kann, wird eine mod­er­ate Grund­stück­spreis­gestal­tung möglich sein. Dies ist entschei­dend, damit das Bauland auch für junge Fam­i­lien erschwinglich bleibt, sie ihre Wohn­träume auch in der Lan­deshaupt­stadt erfüllen kön­nen und nicht in die Umlandge­mein­den abwan­dern müssen“, erk­lärt Man­fred Strauß (UB/FDP), Frak­tionsvor­sitzen­der der Unab­hängi­gen Bürg­er.

Vorteil gegenüber anderen Städten bei Fachkräftegewinnung

Neben den Vorteilen für Fam­i­lien sehen die Unab­hängi­gen Bürg­er auch pos­i­tive Effek­te für die Wirtschaft. „Mit Blick auf die Fachkräftegewin­nung hätte die Lan­deshaupt­stadt damit auch einen Vorteil gegenüber anderen Städten“, betont Strauß. Wer attrak­tive Bau­flächen biete, könne langfristig Fachkräfte in der Region hal­ten und Unternehmen anziehen.

Die Entschei­dung kön­nte daher nicht nur die Wohn­si­t­u­a­tion verbessern, son­dern auch zur wirtschaftlichen Entwick­lung Schw­erins beitra­gen. Nun bleibt abzuwarten, welche Flächen die Stadt bis Mitte 2025 für eine zukün­ftige Bebau­ung iden­ti­fiziert.

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert