Fr, 19. April 2024
Close

Schwerin: Beim Einkaufen besondere Rücksicht nehmen

Weiterhin gelten in ganz Deutschland ähnlich starke Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Bei inzwischen landesweit über 100.000 mit dem Coronavirus infizierten Personen und über 1.500 Toten (Quelle: John Hopkins University) ist

  • Veröffentlicht April 7, 2020
Ab sofort gelten nochmals verschärfte Regeln für die noch geöffneten Geschäfte. Auch in Schwerin. | Foto: schwerin-lokal

Weiterhin gelten in ganz Deutschland ähnlich starke Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Bei inzwischen landesweit über 100.000 mit dem Coronavirus infizierten Personen und über 1.500 Toten (Quelle: John Hopkins University) ist dies eine zweifelsfrei richtige Entscheidung. Und doch sind auch die Stimmen nach einem Wiedereinstieg in das Leben nicht überhörbar. Vor allem auch, nachdem Österreich nun erste entsprechende Schritte ankündigte. Aber egal wie schnell und in welchen Schritten auch in Deutschland und damit auch in Schwerin ein öffentliches Leben wieder beginnt, bis Ostern bleiben die Maßnahmen zweifellos bestehen. Damit gilt auch in Schwerin weiter die Pflicht eines jeden Einzelnen, die geltenden Regeln zu beachten.

Lebensmittelmärkte seit gestern mit verschäften Regeln

Besonders trifft es dabei das deutsche Einkaufsverhalten vor Feiertagen. Gern kaufen viele dann speziell Lebensmittel, als ob es kein Morgen gäbe. Und sehr gern auch fast auf den letzten Drücker. Dies sollte zum diesjährigen Osterfest möglichst vermieden werden. Damit dies gelingt, verschärfte das Land nochmals die Regeln. Vor allem aber gilt es nun, dass wir uns alle auch bestmöglich daran halten. Wer gestern in Schwerin Lebensmittelmärkte besuchte konnte an vielen Stellen bereits die Verschärfung spüren. Einlasskontrollen, die sowohl die Anzahl der Kunden im Markt als auch die Korbpflicht kontrollierten. Durchsagen und Hinweistafeln, die auf den Mindestabstand von zwei Metern hinwiesen. Weniger stark kontrolliert blieb allerdings noch die Regelung, dass nur einzelne Kunden in die Märkte kommen sollen. Also kein paarweiser Einkauf mehr – geschweige denn in Grüppchen.

 

Bernd Nottebaum, Ordnungsdezernent in Schwerin, | Foto: SIS / Christoph Müller

Ordnungsdienst Schwerin kontrolliert die Märkte aber weiterhin auch die Menschen in der Stadt

Damit so schnell wie möglich die Regelungen Umsetzung finden, kontrolliert der Städtische Ordnungsdienst seit gestern früh 7 Uhr sämtliche Märkte, wie eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. In zwei Schichten – meist von 7 bis 21 Uhr – sind die Mitarbeiter des KOD speziell auch dafür derzeit im gesamten Stadtgebiet von Schwerin im Einsatz. Ordnungsdezernent Bernd Nottebaum bestätigte  gegenüber unserer Redaktion zudem, es ginge jetzt vor allem darum, wirklich alle Märkte noch einmal an die neuen Regeln zu erinnern. Zwar sieht die Verordnung bei Verstößen eine Einstellung des Betriebs vor. Aber davon möchte die Stadt natürlich nur im äußersten Fall Gebrauch machen. Neben diesen konkreten Besuchen sämtlicher Einkaufsmärkte kontrolliert der KOD zudem auch die Einhaltung aller weiteren Regelungen rund um das Corona-Virus (Kontaktsperre, Abstandsregeln Verbot von Gruppenansammlungene tc.). Und die Mitarbeiter haben auch ihr ganz normalen Aufgaben zu erfüllen. 

Wir Kunden müssen die Regeln einhalten – Aus Sicherheit und aus Respekt vor dem Personal 

Um den Mitarbeitern der Supermärkte aber letztlich auch des städtischen Ordnungsdienstes die Arbeit nicht unnötig zu erschweren, müssen aber auch wir Kunden die geltenden Regeln im Blick behalten. Die Verkäuferinnen und Verkäufer sind in dieser Zeit an vorderster Front für uns da. Die Märkte in Schwerin tun in der Regel alles, die geltenden Regeln einzuhalten. Aber weiterhin gibt es mehrere Kunden, die ihrerseits nicht mitspielen.

Da gehen drei Jugendliche zeitgleich in den Markt, sobald sie sehen, dass die Kontrolle kurz wegschaut. Dann stehen sie vor den Frischbackwaren und stecken den Kopf beinahe in jedes Fach. Da ist die Mutter, die ihrem Kind erklärt, wie blöd die Korbpflicht sei. Sie könnte ja nun einfach den Korb stehen lassen und so quer durch den Markt rennen. Und natürlich tut sie es dann auch. Was für ein Vorbild. Und da sind diejenigen, die am Kassenband gar nicht schnell genug ihre Waren auf Band legen können. Wozu auch Abstand halten? Oder jene, die noch immer den Sicherheitsabstand als für sie freigehaltene Stelle in der Warteschlange ansehen und sich dort eingliedern wollen.

All das geht nicht. Warum sollen die Menschen in den Märkten in dieser Zeit sich täglich der Infektionsgefahr aussetzen, wenn es jetzt noch immer die Unbelehrbaren gibt, denen das alles total egal ist? Das Land sieht hier Hausverbote vor. Das sollte jetzt in diesen Fällen auch durchgesetzt werden. 


Einfach Regeln beachten und Ostereinkauf überdenken

Nun mag es auch wieder diejenigen geben, die meinen, das sei alles zu viel und zu heftig. Denen sei gesagt: Es lag in der Hand der Menschen, diese weiteren Verschärfungen zu verhindern. Mehr Konsequenz, auch im Umgang mit den Unbelehrbaren und Ignoranten, und dabei dann eine breitere Einhaltung aller anfänglich noch nur empfohlenen Regeln, und manch Verschärfung wäre nicht zwingend notwendig gewesen. Daher halten wir uns jetzt an alles. Um so schneller kann es auch wieder Lockerungen geben. Daher gilt es nun, die Regeln einzuhalten, und den Ostereinkauf möglichst nicht erst am Gründonnerstag nachmittags zu erledigen. Und dabei auch die bekannten Stoßzeiten in den Supermärkten zu meiden. 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert