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Schwerin: Bessere berufliche Bildung für Menschen mit Behinderungen gefordert

Das Thema der Inklusion steht inzwischen vielerorts zur Recht und mit größter Wichtigkeit ganz weit oben in der Liste der dringend zu beachtenden und umzusetzenden Themen in Deutschland. Bedeutet es

  • Veröffentlicht März 30, 2021
Berufliche Bildung von Menschen mit Behinderung muss verbessert werden.

Das Thema der Inklusion steht inzwischen vielerorts zur Recht und mit größter Wichtigkeit ganz weit oben in der Liste der dringend zu beachtenden und umzusetzenden Themen in Deutschland. Bedeutet es letztlich doch nicht weniger, als dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Unabhängig vom aussehen, von der Sprache, der Herkunft und auch der Frage, ob er oder sie in irgendeiner Weise behindert ist. Viel zu oft  und viel zu lange wurden gerade Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps and en Rand gedrängt, teilweise sogar bewusst gesellschaftlich isoliert. 

 

Situation von Menschen mit Behinderung in beruflicher Bildung noch immer schwierig

Viel hat sich in diesem Bereich bisher schon getan. Aber bei weitem ist das noch nicht ausreichend. Denn noch immer unterschätzen viele noch immer die Fähigkeiten vom Menschen mit Behinderungen. Dadurch geraten sie der Thematik der Fachkräftesuche schnell in den Hintergrund. Daher muss man die Lage dieser Menschen auch im Bereich der beruflichen Bildung noch immer als kritisch einschätzen. Darauf weist der Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Crone, in Schwerin hin. Die Gründe für diese problematische Realität sind dabei vielfältig. Viel zu häufig stellt schon eine fehlende Barrierefreiheit beim Zugang und der Durchführung von Schule eine Rolle. Auch zeigt sich zu oft eine geringe bis fehlende Durchlässigkeit zwischen Qualifizierungs- und Ausbildungsketten. Und auch weiterhin ist die fehlende Bereitschaft vieler Unternehmen, Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auszubilden oder einzustellen viel zu gering. Gerade auch in der aktuellen Corona-Pandemie verschärft sich diese Situation im Bereich der beruflichen Bildung erkennbar.

 

„Eingliederung in ersten Arbeitsmarkt ist beste Inklusion“

Mit Blick auf diese Realitäten fand eine Konferenz der Beauftragten für Menschen mit Behinderung im Online-Format unter dem Thema „Berufliche Bildung von Menschen mit Behinderung“ statt. In einer gemeinsamen „Berliner Erklärung“ fordern die Beauftragten den Auf- und Ausbau eines Berufsbildungssystems, das in seinen Rahmenbedingungen die Belange von Menschen mit Behinderungen umfassend berücksichtigt.

Eine Forderung, der sich auch Matthias Crone in Schwerin anschließt. Denn auch der Bürgerbeauftragte sieht die Schwierigkeiten, mit denen die Menschen mit Behinderung in der beruflichen Praxis konfrontiert sind. „Die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt ist die beste Form der Inklusion. Grundlage hierfür ist eine gute berufliche Ausbildung. Dabei muss die Ausbildung im regulären Betrieb für junge Menschen mit Behinderungen die Regel werden. Und darf nicht die Ausnahme sein wie heute. Das ist gemeinsame Aufgabe für Wirtschaft, Reha-Träger und Schulen, hier gibt es auch in Mecklenburg-Vorpommern noch Nachholbedarf. Die Erhöhung der Ausgleichsabgabe darf kein Tabu sein. Zumindest dann nicht, wenn mehr Bereitschaft zu inklusiver Ausbildung und Beschäftigung in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes erreicht werden soll.“

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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