Schwerin: CDU-Vorstand nun einstimmig für Sack

Es ist gut fünf Monate her, da verkündete der Kreisvorstand der CDU Schwerin, man stehe mehrheitlich hinter der Kandidatur von Philipp Amthor um das Amt des Landesvorsitzenden der Partei. Da waren noch er und Justizministerin Kathy Hoffmeister im rennen um die unerwartet freigewordene Position. Ausgelöst hatte das parteiinterne Rennen der unerwartete Rücktritt des langjährigen Spitzenpolitikers Vincent Kokert. Heute, fünf Monate später, gilt für die Landes-CDU zumindest der aktuell viel zitierte Satz: Jetzt ist alles anders, als vor Corona.

In der CDU ist tatsächlich alles anders als vor Corona

Denn nicht nur die Corona-Krise hat alle Überlegungen und Planungen innerhalb der Partei komplett über den Haufen geworfen. Längst hätte der Landesparteitag stattgefunden haben sollen, auf dem, aus Sicht der CDU Schwerin und zahlreicher weiterer Kreisverbände, der bislang als Nachwuchshoffnung gehandelte Amthor den Vorsitz hätte übernehmen sollen. Als sich zunehmend viele Kreisvorstände für ihn entschieden, zog Justizministerin Kathy Hoffmeister ihre Kandidatur zurück. Der Weg für Philipp Amthor schien frei.

Nach Amthor-Rückzug wurde Michael Sack zum neuen Kandidaten

Aber bekannterweise kam es dann ganz anders. Nach Lobbyismusvorwürfen traf der junge Bundestagsabgeordnete für sich die Entscheidung, doch nicht zu kandidieren.

Es folgte eine vor allem innerhalb aber auch außerhalb der Partei bis heute nebulös wirkende Entwicklung, die letztlich den Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, Michael Sack, zum neuen und einzigen Kandidaten für das Amt des CDU-Landesvorsitzenden machte. Ob und inwieweit der amtierende Vorsitzende Eckhard Rehberg eben diese Entscheidung, ihn zum neuen Kandidaten zu machen, allein traf, wissen letztlich nur Eingeweihte. Zumindest blieb selbst der Parteivorstand außen vor. Und es ist kein Geheimnis, dass Rehberg selbst alles andere als ein Befürworter der Kandidatur Amthors war. Alles andere sind bislang Gerüchte und Mythen. Ob über die Entwicklungen um das Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Jungpolitiker, über die Umstände, die ihn letztlich zum Rückzug zwangen und über die Entscheidung, Michael Sack zum neuen und einzigen Kandidaten zu machen, jemals Klarheit herrschen wird, kann nur die Zeit zeigen.

Kandidat diskutiert mit CDU-Kreisvorstand Schwerin

Klar ist nun, dass eben alles anders ist, als vor Corona. Daher gilt es nun, erneut den internen Prozess vor der Wahl des Landesvorsitzenden in Gang zu setzen. Dabei spielt natürlich auch der CDU-Kreisvorstand Schwerin erneut eine nicht unwichtige Rolle. In der vergangenen Woche stellte sich der Kandidat Michael Sack daher den Vorstandsmitgliedern vor. Er kündigte an, als CDU-Landesvorsitzender die Partei in einen engagierten Landtags- und Bundestagswahlkampf 2021 zu führen. Besonders wichtig sei ihm dabei, die Stärken und Werte der CDU als Volkspartei herauszustellen. Dies sei letztlich eine Mannschaftsleistung. Gut eine Stunde diskutierte man im Anschluss über kommunal- und landespolitische Themen. Dabei ging es unter anderem um das Verhältnis von Städten und ländlichen Räumen sowie die Entwicklungschancen und Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern.

CDU Schwerin unterstützt nun Michael Sack

Dann galt es, sich für oder gegen den Kandidaten zu positionieren. Dies tat die Runde auch sehr eindeutig, denn einstimmig stellte sich der CDU-Kreisvorstand Schwerin hinter die Kandidatur von Michael Sack. „Er konnte uns Schweriner mit einer starken Vorstellung überzeugen und hat unsere volle Unterstützung. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit für unser Land und unsere Partei“, so die Kreisvorsitzende Dorin Müthel-Brenncke aus Schwerin.