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Schwerin: Den UBs geht die Post nicht genug ab

Die Politik in Mecklenburg-Vorpommern ist im Sommer-Modus. Landtag und auch Stadtvertretung in Schwerin haben Pause. Dennoch aber steht das politische Leben natürlich nicht still. Im Land könnten zum Beispiel weitere

  • Veröffentlicht Juni 30, 2020
In Düsseldorf weihte die Deutsche Post/DHL ihre 5.000ste Paketstation ein. Die UB-Fraktion in Schwerin fordert für die Stadt mehr Filialen. | Foto: Deutsche Post

Die Politik in Mecklenburg-Vorpommern ist im Sommer-Modus. Landtag und auch Stadtvertretung in Schwerin haben Pause. Dennoch aber steht das politische Leben natürlich nicht still. Im Land könnten zum Beispiel weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen schon in Kürze möglich sein. Auch kämpft man noch um die Werftenhilfe und manch andere Themen lassen Ruhe nicht zu. Und auch in der Kommunalpolitik in Schwerin herrscht kein Stillstand. Dabei entstehen natürlich auch Ideen und kommen Fragen auf, die beantwortet werden möchten.

UB-Fraktion hält Angebot der Deutschen Post AG in Schwerin für zu gering

So wandte sich nun beispielsweise die Fraktion der Unabhängige Bürger (UB) an Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier. Denkbar, dass da jemand lange in der Warteschlange der Post am Marienplatz gestanden hatte. Oder der Weg mit dem schweren Paket war weit. Sei es, wie es sei: Die Fraktion empfindet die Angebotsstruktur der Post als defizitär. „Bereits seit 2018 ist die Postfiliale am Berliner Platz dauerhaft geschlossen und in der Innenstadt gibt es seit der Schließung der Hauptpost in der Mecklenburgstraße lediglich eine Postbankfiliale in der Nähe des Marienplatzes. Lange Warteschlangen sind dort während der Öffnungszeiten schon zur traurigen Normalität geworden, die die Schweriner geduldig ertragen. Für uns ist dieser Zustand nicht akzeptabel, die Strategie der Deutschen Post AG ist undurchsichtig. Deswegen wollen wir mit unserer Anfrage Licht ins Dunkel bringen“, so Fraktionsvorsitzender Silvio Horn.

Oberbürgermeister soll mehr über Strategie des Konzerns in Erfahrung bringen

Wer nun glaubt, Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier könnte dabei wenig tun, sieht sich getäuscht. Denn die UB-Fraktion fordert ihn auf, mit der Deutschen Post AG Kontakt aufzunehmen. Dabei soll der Verwaltungschef, der derzeit im Urlaub ist, unter anderem die Strategie des Postkonzerns in Erfahrung bringen. Zudem fordert die UB-Fraktion, er solle „die derzeitige Standortversorgung bewerten, territoriale Defizite aufzeigen sowie geplante Schließungen frühzeitig in Erfahrung bringen.“

„Packstationen mögen eine Alternative sein, um zum Beispiel außerhalb von regulären Öffnungszeiten Pakete aufzugeben oder abzuholen. Sie ersetzen dabei aber nicht richtige Filialen. Erst recht nicht angesichts einer älter werdenden Bevölkerung“, so Silvio Horn. Aus seiner Sicht könnten letztlich nur Filialen vor Ort einen direkten Kontakt und persönliche Beratung ermöglichen. „Postfilialen gehören zur Daseinsvorsorge. Für unsere Bürgerinnen und Bürger würde ich mir wünschen, dass in unserer Stadt demnächst wieder mehr die „Post abgeht“. Dabei sollen beispielsweise Stadtteile wie Neu Zippendorf nicht weiter abgehängt bleiben. Wir sind gespannt auf die Antworten; gegebenenfalls werden wir das Thema in die Stadtvertretung holen“, so Horn.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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