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Schwerin: Diskussionsforum „30 Jahre Deutsche Einheit“

Inzwischen liegt das Ende der letzten Diktatur auf deutschem Boden 30 Jahre zurück. Sogar 31 Jahre sind es inzwischen, seitdem erste Demonstranten es wagten, gegen das durch ein Staatssicherheitssystem, Mauer

  • Veröffentlicht September 23, 2020
Nicht nur zu künstlerischen Zwecken sondern auch in einigen Köpfen, auch in Schwerin, stehen Teile der Mauer noch. | Foto: Symbolbild

Inzwischen liegt das Ende der letzten Diktatur auf deutschem Boden 30 Jahre zurück. Sogar 31 Jahre sind es inzwischen, seitdem erste Demonstranten es wagten, gegen das durch ein Staatssicherheitssystem, Mauer und Stacheldraht nebst Schießbefehl geschützte SED-Regime aufzubegehren. Sie legten damit auch in Schwerin den Grundstein für eine weltweit bis heute einmalig friedliche Revolution – und für die Deutsche Einheit. Letztere jährt sich am 3. Oktober zum 30. Mal.

 

Seit der Wende vieles erreicht, aber noch zu viele Gräben

Längst aber sind nicht alle Probleme zwischen dem einstigen „Osten“ und dem einstigen „Westen“ gelöst. Verschiedene neue sind auch entstanden. Letztlich aber ist dies aber dann ein Teil eines Zusammenwachsens, solange man konstruktiv darüber spricht, um Lösungen ringt und nicht die eigentlichen Werte unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung vergisst, aufgibt oder gar bekämpft. Auch ein noch heute vorhandenes Gegeneinander – auch gefördert durch Äußerungen einiger Politiker – gilt entgegenzutreten. So bedeutet beispielsweise eine ehrliche Aufarbeitung der SED-Diktatur und der damit verbundenen Geschehnisse in der DDR eben keinen Verkauf oder gar Verrat der Lebensleistungen der dort damals lebenden Menschen, wie es heute mancher zu argumentieren versucht.

Vielmehr ist eine Aufarbeitung ein wichtiger Prozess, um für die gemeinsame Zukunft gemeinsame Schlüsse zu ziehen. Auch Bundespräsident a. D. Joachim Gauck übte im vergangenen Jahr in Schwerin scharfe Kritik an einem weiterhin bestehenden „Frust Ossis gegen Wessis“.  Derartiges Argumentieren sei „politisch und moralisch unmöglich“. Viel zu viel sei doch längst erreicht.

 

Diskussionsforum in Schlagsdorf

Mit dieser Aufarbeitung verbunden aber ist auch, nicht blind für damalige, zwischenzeitliche und heutige Probleme zu sein. Ebenso wie für das gemeinsam Erreichte.  Manche Erwartung der glücklichen Einheitsnacht am 3. Oktober 1990 wurden enttäuscht. Zugleich aber gab es auch viele positive Entwicklungen. Seit den ersten Friedensgebeten in den Kirchen der ehemaligen DDR ist es zu unzähligen Erfahrungen in Ost und West gekommen. Dazu gehören eben nicht nur die Erlebnisse der Umbruchszeit, sondern auch deren Deutung in den vergangenen 30 Jahren.

 

Diskussionsforum zum Thema
„30 Jahre Deutsche Einheit – was gehört zusammen, was wächst noch heute?“

Donnerstag,  01. Oktober 2020 | 18.30 bis 20.00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Schlagsdorf
17 Uhr: Möglichkeit zur Führung durch Grenzhus Schlagsdorf

 

Über eben diese Themen soll in einem Diskussionsforum an einem historischen Ort gemeinsam diskutiert werden. Ein besonderes Geschichtsprojekt unter der Leitung von Kerstin Brückweh hat in vielen Gesprächen mit Menschen in Ostdeutschland „Die lange Geschichte der ‚Wende'“ nachverfolgt und gerade als Buch veröffentlicht. Sie stellt im Rahmen der am 1. Oktober 2020 im Dorfgemeinschaftshaus in Schlagsdorf geplanten Veranstaltung das Projekt vor und spricht mit Sigrid Keler, SPD-Politikerin seit 1990 und langjährige Finanzministerin in MV, über den heutigen, vor allem ostdeutsch geprägten Blick auf 30 Jahre deutsche Einheit. Dabei soll es zu einer Diskussion mit den Anwesenden über den heutigen Zusammenhalt der Gesellschaft kommen.

 

So können Sie teilnehmen – jetzt anmelden

Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte an. Dies ist online über die Website der Friedrich-Ebert-Stiftung Schwerin oder auch telefonisch (Tel. 0385/512789 bzw. 512596) möglich.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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